Giftschampus ist in den Niederlanden aufgetaucht

Weiden/Utrecht. Nach dem Giftschampus-Drama in Weiden, bei dem ein 52-Jähriger starb, ist jetzt auch in den Niederlanden eine mit MDMA gefüllte Moët & Chandon-Flasche "geköpft" worden. Es gab Verletzte.

Die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit warnt vor möglicherweise mit MDMA abgefüllten Magnum-Chmapognerflaschen der Marke Moët & Chandon “Ice Impérial”. Foto: NVWA

Der Weidener Giftschampus zieht mittlerweile weitere, europäische Kreise. Eine mit der harten Droge MDMA gefüllte Drei-Liter Magnum-Flasche von Moët & Chandon ist auch in den Niederlanden entkorkt worden. Mit fatalen Folgen. Vier Menschen wurden dort verletzt.

Aufgrund des Vorfalls hat die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit (NVWA) jetzt alle Aufsichtsbehörden in der Europäischen Union informiert, darunter auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Die macht auf der Homepage www.lebensmittelwarnung.de auf die auch tödlich wirkende Flüssigkeit aufmerksam. Die Behörde in Utrecht schließt nicht aus, dass weitere präparierte Magnum-Flaschen im Umlauf sind. Denkbar wäre es für die Niederländer aber auch, dass andere mit MDMA versetzte Flaschen des gleichen Herstellers zirkulieren.

Blick auf den Loscode werfen

Die (NVWA) rät zu größter Vorsicht, wenn man sich einen Schluck aus der Champagnerflasche der Marke Moët & Chandon “Ice Impérial” in 3-Liter-Größe gönnen möchte. Besonders suspekt sind den Niederländern die Flaschen mit dem Loscode LAJ7QAB6780004, der auf dem Etikett auf der Rückseite aufgedruckt ist.

So lässt sich das tödliche MDMA erkennen

Da sich die vergifteten Flaschen äußerlich nicht von dem Edel-Getränk unterscheiden, gibt die NVWA wichtige Tipps zum Inhalt: Das flüssige MDMA sprudelt nicht, hat eine bräunlich-rote Farbe, die sich nach einer gewissen Zeit verdunkelt, und verströmt einen anderen Anisgeruch. Ermittlungen zufolge wurden sowohl der Weidener, als auch der niederländische Giftschampus über eine bisher unbekannte Webseite bezogen. Darüber hat Moët & Chandon die Behörden bereits informiert. Gerätselt wird derzeit auch noch, wie das MDMA in die Flaschen gelangen konnte.

Wirt trifft keine Schuld

Das Polizeipräsidium in Regensburg bestätigt, dass der Weidener Champagner im Internet bestellt worden war. Die Ermittler wissen auch wo. Das Problem dabei: “Der Verkäufer hatte die Flasche auch wiederum im Internet geordert”, erläutert eine Polizeisprecherin. Eines kann die Polizei in jedem Fall bestätigen: Den Wirt, der sein Lokal in der Innenstadt schon seit ein paar Tagen wieder geöffnet hat, trifft keinerlei Schuld.

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