Hotel “Maximilianshof”: Ein Oberbayer ersteigert Restaurant und Sauna

Am Dienstag wurde am Amtsgericht Weiden das Hotel "Maximilianshof" versteigert. Das Restaurant und die Sauna sicherte sich ein Oberbayer, der erst kürzlich bei einer anderen Versteigerung den Zuschlag bekam.

Maximilianshof Böhmischbruck Versteigerung
Foto: Christine Ascherl

Rechtspfleger Paul Dumler versteigerte am Dienstag sieben einzelne Teile der Hotelanlage in Böhmischbruck (Stadt Vohenstrauß): Schwimmbad, Squashanlage, Kegelbahn, Restaurant/Küche, Frühstücksraum, Spielzimmer und Sauna.

Großes Interesse hatte die Wohneigentümer-Gemeinschaft, die mit einigen Wohnungsbesitzern vertreten war. Nach der Schließung des Hotels waren die über 90 Appartements an Privatleute verkauft worden. Sie verbringen hier ihre Wochenenden im Grünen oder vermieten an Montage-Arbeiter unter. Sie haben ein lebhaftes Interesse an den Gemeinschaftsräumen und einem möglichen Neubesitzer: Alles befindet sich unter einem Dach und man bildet künftig eine Eigentümergemeinschaft, die sich einigen muss.

Für die Wohneigentümer bot Johann Hirmer von Donau-Immobilien mit. Womit keiner gerechnet hatte: Es gab einen unverhofften Mitbewerber, der eifrig mitsteigerte. Es handelt sich dabei um den Inhaber einer Haustechnikfirma aus dem Landkreis München.

Am Amtsgericht Weiden kennt man ihn schon: Der Mann hat erst vor einer Woche das Ortsrichterhaus in Reuth bei Erbendorf, ebenfalls ein früheres Wirtshaus, erfolgreich ersteigert. Enttäuschter Verlierer war dabei die Gemeinde Reuth bei Erbendorf mit Bürgermeister Werner Prucker gewesen, die eine touristische Nutzung des Gebäudes am Radweg sicherstellen wollte.

Auch das Schwimmbad ist verkauft

Eben dieser Haustechnik-Inhaber ersteigerte nun also mit Erfolg Teile des “Maximilianshofs”. Rechtspfleger Paul Dumler erteilte ihm nach der Bieterstunde den Zuschlag für das Restaurant mit Küche für 15.000 Euro sowie für die Sauna für 17.500 Euro. Die Wohneigentümer-Gemeinschaft ersteigerte erfolgreich das Spielzimmer (2.200 Euro), die Kegelbahn (7.000 Euro), Squash-Anlage (5.000 Euro) und das Hallenbad (6.000 Euro). Alle Wellness-Anlagen sind vermutlich nicht mehr betriebstüchtig. Das Hotel wurde 2008 geschlossen. Auch die Küche ist nicht einsatzfähig: Sämtliche Edelstahlteile wurden in der Vergangenheit abmontiert.

Neubesitzer: “Ich fahre gern Motorrad”

Was will ein Oberbayer mit zwei Immobilien in der Oberpfalz, beides ausrangierte Gastro-Betriebe auf dem Land? Der Ersteigerer möchte nicht öffentlich Auskunft geben. Er sagte gegenüber OberpfalzECHO nur: “Ich fahre gern Motorrad.” Bei einem früheren Versteigerungstermin war er in einem Harley-Pullover gekommen. Zufall? Man wird’s erfahren.

Möglicherweise ändert die Versteigerung etwas an der Sachlage in Reuth bei Erbendorf. Wie Bürgermeister Prucker gegenüber OberpfalzECHO sagt, habe ihm der Oberbayer das Ortsrichterhaus zum Weiterverkauf in Aussicht gestellt, sollte er “etwas anderes” finden. Das könnte nun tatsächlich passiert sein.

Vorgeschichte zur Versteigerung

Die Versteigerung fand auf Betreiben der Stadt Vohenstrauß statt, die offene Forderungen gegenüber dem Besitzer hat. Für die Stadt Vohenstrauß war unter anderem Bürgermeister Andreas Wutzlhofer bei der Versteigerung.

Der bisherige Besitzer hat sich praktisch in Luft aufgelöst: Die “Waldhof Limited” mit Hauptsitz im Ausland gibt es nicht mehr. Die Zweigniederlassung ist aus dem Register des Amtsgerichts München gelöscht. Gesellschafter sind nicht bekannt.

Der frühere “Direktor” der Waldhof Limited gab am Dienstag das höchste Gebot (5500 Euro) für den Frühstücksraum (im Exposé auch als “Laden” bezeichnet) ab. Ein Zuschlag erfolgte nicht, Anschrift und Scheck werden erst noch geprüft.

* Diese Felder sind erforderlich.