Klaus Augenthaler und Hansi Pflügler – Weltmeister zum Anfassen

Rieden. Beim Benefiz-Spiel der Sternstunden waren auch zwei waschechte Weltmeister am Start.

Klaus Augenthaler und Hansi Pflügler (rechts). Foto: Peter Gattaut
Klaus Augenthaler und Hansi Pflügler (rechts). Foto: Peter Gattaut
Foto: Peter Gattaut
Foto: Peter Gattaut
Foto: Peter Gattaut
Foto: Peter Gattaut

Bilderbuchwetter, Traumkulisse und das alles für einen guten Zweck. Beim Benefizspiel der “AH Rieden+Friends” gegen die BR-Fußballmannschaft FC Sternstunden (3:8) war geballte Prominenz am grünen Rasen. Unter anderem auch die beiden Weltmeister von 1990 Klaus Augenthaler und Hansi Pflügler.

“Auge” im Gespräch

Klaus Augenthaler

Der mittlerweile 66-Jährige zählt zu den ganz großen Persönlichkeiten des FC Bayern München. Sieben deutsche Meistertitel, drei DFB-Pokal-Erfolge sowie der WM-Sieg 1990 bescherten dem gebürtigen Niederbayern auch internationale Anerkennung. Auch als Trainer konnte er überzeugen. Über die mit Erfolg gekrönten Stationen Grazer AK und 1. FC Nürnberg heuerte Augenthaler 2003 als Couch bei Bayer 04 Leverkusen an, rettete den amtierenden Vizemeister vor dem Abstieg und führte das Team 2004 zurück in die Champions League. Mit den Stationen beim damaligen Drittligisten SpVgg Unterhaching und dem Landesligisten SV Donaustauf beendete Augenthaler seine Trainer-Karriere. 2017 kehrte „Auge“ zum FC Bayern als Nachwuchstrainer zurück.

Wie gefällt es dir hier in Rieden und wie wichtig ist es dir, mit deinem Einsatz bei der Sternstunden-Mannschaft für Kinder in Not mitzuhelfen?

Klaus Augenthaler: So eine gepflegte und großartige Sportanlage habe ich im ländlichen Raum lange nicht mehr gesehen. Gerne spiele ich immer wieder einmal für den FC Sternstunden, das soziale Engagement ist mir sehr wichtig, ich bin seit vier Jahren auch Botschafter der Leukämiehilfe Ostbayern.

Welcher Titel ist dir im Nachhinein besonders wichtig und welchen Fußballmoment in deiner Karriere wirst du nie mehr in deinem Leben vergessen?

Augenthaler: Mein erster Titel, sprich die erste deutsche Meisterschaft 1980 mit dem FC Bayern war schon etwas ganz Besonderes, da denkt man immer wieder gerne zurück. Aber auch der Empfang am Frankfurter Römer nach dem WM-Sieg 1990 in Italien wird mir unvergessen bleiben. Gerne denke ich auch an das Tor des Jahrzehnts 1989, dass ich mit einem 49 Meter Weitschuss gegen Uli Stein erzielte. Generell die schönsten Momente sind aber immer die, wenn man den Platz als Sieger verlässt.

Weil es schon lange verjährt ist, gab es schon mal ausschweifende Partys oder ein Trinkgelage unter euch Spielern ganz ohne offiziell angesetzter Feier vom Verein?

Augenthaler: Oh ja, in den jungen Jahren war das schon öfters mal der Fall. Am Mittwoch war immer trainingsfrei, am Abend davor sind wir dann schon einige Male bis in die Morgenstunden ins Schwabinger Nachtleben eingetaucht.

Interview mit Hansi Pflügler

Hansi Pflügler

Der gebürtige Freisinger wechselte 1975 in die Jugendabteilung des FC Bayern München, 1981 erhielt er seinen ersten Lizenzspielervertrag für die Bundesliga. Noch vor seinem zweiten Bundesligaeinsatz gab er seinen Einstand im europäischen Landesmeisterpokal -Wettbewerb. Pflügler erreichte mit dem FC Bayern fünf deutsche Meistertitel und gewann dreimal den DFB-Pokal. Für die Nationalmannschaft spielte er zwischen 1987 und 1990 elfmal und wurde mit ihr Weltmeister. Von 1992 bis 2017 war er beim FC Bayern als Abteilungsleiter „Outlets“ in der Direktion „Merchandising/Outlets und Lizenzen tätig. Seit 2017 kümmert er sich um die Organisation der Traditionsmannschaft „FC Bayern Legends“. Außerdem ist er Betreiber der „Pension Pflügler“ in seiner Heimatstadt.

Du warst 1990 Weltmeister und mehrfacher deutscher Meister mit dem FC Bayern, aber natürlich nie so im Rampenlicht gestanden. Hat es dich manchmal geärgert für die „Stars“ die Zuarbeit oder auf bayerisch gesagt die Drecksarbeit zu leisten?

Hansi Pflügler: Nein, ganz und gar nicht. Ich war und bin immer noch ein bodenständiger Mensch und bin stets auf dem Teppich geblieben. Beim WM-Empfang 1990 als uns tausende von Menschen am Römer zugejubelt haben, waren wir Bayern-Spieler das gar nicht mehr gewohnt, da wir in vielen Stadien eher nur ausgebuht wurden. Ich konnte von Breitner und Rummenigge viel lernen, da spielt es keine Rolle, ob man ein paar Meter mehr zurücklegt.

Du warst 1992 der erste offizielle hauptamtliche Merchandise-Beauftragte beim FC Bayern München. Aus ursprünglich vier Mitarbeitern wurden über die Jahre hinweg 130. Wie stolz bist du darauf, dort als Pionier mitgewirkt zu haben?

Pflügler: Das war eine sehr schöne und lehrreiche Zeit für mich. Immer zur Weihnachtszeit, wenn die Bestellungen deutlich mehr wurden, kam Uli Hoeneß und auch Hermann Gerland zum Mithelfen. Treppen rauf und runter, bis sie total durchgeschwitzt waren. Uli war immer ein Antreiber für neue Märkte und den meisten immer einen Schritt voraus.

Wie gefällt dir die Riedener Sportanlage und wie wichtig ist dir das Sternstunden-Engagement für Kinder in Not?

Pflügler: Die Sportanlage des 1. FC Rieden ist sensationell. Meine Hochachtung dafür. Für die Aktion Sternstunden-Kinder in Not engagiere ich mich in Zusammenarbeit mit Würth-Chef Klaus Wolf schon seit 2009 mit Versteigerungen von handsignierten FC Bayern-Fan-Artikeln in der Allianz-Arena-Würth-Lounge bei nahezu allen Heimspielen. Mehr als 150.000 Euro konnten wir schon an Sternstunden übergeben. Gelegentlich trete ich auch mal gegen den Ball, besonders wenn mich gute Freunde, wie Klaus Augenthaler und Bernhard Heinisch darum bitten.

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