Kunden soll im “Herzwerk” das Herz aufgehen

Kemnath. Das ging aber fix. Innerhalb von einer Woche hat Carla Fontes zwei Läden "umgebaut". Viele Freunde und Bekannte hatten ihr unter die Arme gegriffen. Am Samstag werden die beiden "Herzwerk"-Geschäfte am Cammerloherplatz eröffnet.

Eine glückliche Geschäftsfrau: Carla Fontes hat innerhalb von einer Woche zwei Läden umgebaut. Gott sei Dank hatte sie viele helfende Hände. Foto: Theo Kurtz

Carla Fontes stehen vor Begeisterung die Tränen in den Augen. Sie hat innerhalb von ein paar Tagen Erstaunliches geschafft. Am kommenden Samstag kann sie am Cammerloherplatz in Kemnath gleich zwei “Herzwerk”-Geschäfte eröffnen, eines speziell für Babys und Kleinkinder, das andere ein Conceptstore für die modebewusste Frau beziehungsweise den gutgekleideten Mann. “Umbauzeit” für beide Objekte: Gerade mal eine Woche.

2020 den ersten Conceptstore eröffnet

Den Conceptstore gabs bereits. Den hatte sie gemeinsam mit einer Freundin im Jahr 2020 eröffnet. Jetzt ein Neustart, ohne Geschäftspartnerin, dafür aber gleich mit zwei Läden. Der eine ist schon so gut wie fertig, gerade mal 50 Quadratmeter groß. Ein großes Reich für die ganz Kleinen. Hier gibts alles für Babys und Kleinkinder, Klamotten von Größe 68 bis 140, Spielsachen und vieles mehr. Carla Fontes hat den Laden mit den Augen einer Mutter eingerichtet und bestückt. Sie selbst hat ja eine dreijährige Tochter und einen achtjährigen Buben.

Babyhosen näht sie selbst

Fein säuberlich aufgereiht hängen an einer Wandseite des Ladens Hosen für Babys. Die näht sie selbst, nachts, daheim in ihrem Arbeitszimmer unterm Dach. “Das kann schon mal halb eins morgens werden, bis ich aufhöre.” Sie lacht. Die Frau hat Energie. Das Besondere an den kleinen Stramplern: Sie haben einen breiten, elastischen Bund. “Das ist wichtig für den empfindlichen Babynabel.” Da spricht wieder die Mutter aus ihr. Ein bisserl stolz ist sie auch, dass sie von Disana beliefert wird, ein Hersteller von hochwertiger, aus Merino-Wolle gefertigter Bio-Kinderkleidung. Carla Fontes musste sich tatsächlich dafür bewerben. Und sie hat es geschafft.

Erdfarben und weiß dominieren in dem gemütlichen Laden. Grelle Neon-Töne mag sie nicht. Schließlich soll man sich hier wohlfühlen. Er soll nicht nur Einkaufsort, sondern auch Begegnungsstätte sein. Mittendrin Carla Fontes, eine Frau, die viel Herzlichkeit ausstrahlt.

Mietboxen für die Kunsthandwerker in der Region

In dem Geschäft gibt es noch eine Besonderheit. Hier sind sogenannte Mietboxen aufgestellt. Die Idee stammt aus Corona-Zeiten. Kunsthandwerker aus der Region hatten im Lockdown kaum Chancen, etwas zu verkaufen. Alle Märkte wurden gestrichen. Carla Fontes schuf für sie in ihrem ohnehin so kleinen Laden Platz. Sie war “systemrelevant” und konnte während der Pandemie aufsperren. In diesen kleinen Boxen können die Künstler eine Mini-Auswahl ihrer Produkte präsentieren. Von Goldschmuck über Duftkerzen, vieles gibt es hier zu entdecken. Eine Verkaufsidee, die sich bewährt hat und an der die 47-Jährige beim Restart weiter festhalten wird.

Ein Blick in den neuen Conceptstore von Herzwerk. Foto: Cornelia Müller
Ein Blick in den neuen Conceptstore von Herzwerk. Foto: Cornelia Müller
Ein Blick in den neuen Conceptstore von Herzwerk. Foto: Cornelia Müller
Ein Blick in den neuen Conceptstore von Herzwerk. Foto: Cornelia Müller
Ein Blick in den neuen Conceptstore von Herzwerk. Foto: Cornelia Müller
Ein Blick in den neuen Conceptstore von Herzwerk. Foto: Cornelia Müller
Foto: Cornelia Müller
Fotoi: Cornalia Müller
Foto: Cornelia Müller

Italienische Mode im neuen Conceptstore

Der ehemalige Conceptstore, in dem jetzt der Babyladen eingezogen ist, platzte bald schon aus allen Nähten. Ein Glück: Schräg gegenüber zog eine Fotografin mit ihrem Studio aus – und Carla Fontes prompt ein. Auf 70 Quadratmeter wird sie dort unter anderem italienische Mode für die Frau und – natürlich auch für den Mann – anbieten. Stylisch das Interieur. Die Verkaufstheke besteht aus massivem, naturbelassenen Holz. Heimatentwicklerin Cornelia Müller hatte sie dabei beraten. Denn das “Herzwerk” gehört zum Netzwerk der Heimatunternehmen. Ein Bekannter baut die Kleiderständer aus Stahl. “Die werden noch schwarz gestrichen”, erzählt die Geschäftsfrau. Über dem Tresen hängen besondere Leuchten. Eine Freundin war deswegen extra zu Ikea nach Fürth gefahren. Nur dort waren sie mehr zu haben.

Unterstützung von allen Seiten

Und auch in dem Laden wird noch fleißig gewerkelt, Freundinnen packen mit an, lackieren und putzen. Ihre Hilfe angeboten haben die Mitarbeiterinnen, die später hier die Kunden beraten werden.”Es ist ein Wahnsinn, wie viele Menschen mich unterstützt haben. Sonst hätte ich es nicht geschafft”, freut sich Carla Fontes. Und wieder stehen ihr die Tränen in den Augen, vor Rührung.

HeimatUnternehmen ist ein Netzwerk …

… das Menschen bei ihren Herzensprojekten begleitet und unterstützt. Ein Netzwerk, bei dem Ideen auf unternehmerischen Sinn treffen. Ideen, die bewegen, verändern und neue Beziehungen knüpfen – kurz gesagt: #DOUGAIDWOS.

Die durch das Amt für Ländliche Entwicklung geförderte Initiative unterstützt Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit Herz, Verstand und Heimatverbundenheit aktiv Mehrwerte für die Region schaffen wollen. Mehr dazu findet ihr auf www.heimatunternehmen.bayern.

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