Leserolle schult Kompetenzen

Grafenwöhr. Die Grund- und Mittelschule Grafenwöhr steht seit Jahren für gelebte soziale Kooperation und Inklusion. Die Architektur des Schulgebäudes sowie die Verteilung und Ausstattung der Klassenräume ist auf kooperative Lernarrangements ausgelegt.

Von Renate Gradl 

Leserolle Grundschule Mittelschule Grafenwöhr
Die Zusammenarbeit von Grund- und Mittelschülern schult wichtige Kompetenzen. Bild: Renate Gradl.

Das Kollegium der Grund- und Mittelschule Grafenwöhr zeichnet sich in diesem Zusammenhang insbesondere dadurch aus, dass Grund- und Mittelschullehrer stets Hand in Hand arbeiten. Durch diese besondere Symbiose entstehen auch immer neue, gemeinsame Unterrichtsaktivitäten von Grund- und Mittelschülern. Ein solches Vorhaben setzte Mittelschullehrerin Annika Heisig gemeinsam mit den Grundschullehrkräften Ingrun Allwardt und Tobias Roth um.

Lernen durch Lehren

Die 7. Klasse gestaltete gemeinsam mit ihrer Lehrerin Annika Heisig sogenannte Leserollen, die zur Erschließung und Präsentation eines Kinder- und Jugendbuches dienten. Diese Rollen präsentierten die Mittelschüler dann den 3. und 4. Klassen. „Die Methode des Lernens durch Lehren birgt einzigartige Förderungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler jeden Alters und schult sowohl personale, als auch soziale Kompetenzen“, erklärt Annika Heisig. Weil dies nicht nur für Schülerinnen und Schüler, sondern auch für Lehrkräfte gilt, setzten die Lehrerinnen Ingrun Allwardt und Annika Heisig im sogenannten Teamteaching-Verfahren noch eine Unterrichtseinheit zur konkreten Gestaltung von Leserollen um.

Dabei erklärten die Siebtklässler den Grundschülern der 4. Klasse selbstständig, wie sie bei der Erstellung einer Leserolle vorgehen müssen. Die beiden Lehrerinnen betonen in diesem Zusammenhang vor allem auch den Mehrwert des innovativen Schulgebäudes: „Einheitliche Tischhöhen und verstellbare Stühle, ermöglichen es, dass Groß und Klein jederzeit nebeneinander arbeiten können. Die höhenverstellbaren Garderoben erlauben die flexible Verteilung von Grund- und Mittelschulklassen in allen Räumen des Gebäudes, sodass permanent kooperative Lernarrangements zwischen Grund- und Mittelschülern durchgeführt werden können. Das Arbeiten in offenen Lernlandschaften begünstigt dies zusätzlich.“

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