Mauer am Flosser Judenfriedhof wird saniert

Floß. Wort gehalten hat der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern mit Sitz in München in seiner Eigenschaft als Eigentümer des Flosser Judenfriedhofes. Der überraschend im Februar dieses Jahres eingetretene Schaden an der Granit-Umfassungsmauer des Friedhofes, wird in diesen Tagen behoben.

Der im Frühjahr dieses Jahres eingetretene Schaden an der Granit-Umfassungsmauer im Judenfriedhof wird in diesen Tagen saniert. Der Friedhof kann dann wieder ohne Gefahr betreten werden. Foto: Fred Lehner

Die Mauer wird mit den vorhandenen alten Granitsteinen von einer Fachfirma aus Cham saniert. Die Arbeiten wurden vor wenigen Tagen begonnen. Das Mauerwerk mit einer Länge von rund sechs Meter soll bereits in der kommenden Woche fertiggestellt sein.

Schon vor acht Jahren hatte sich ein ähnlicher Schaden an der Umfassungsmauer ergeben. So wie damals sieht man auch hier den auffällig wuchernden Efeu als Grund für den Einsturz der Mauer an. Jedenfalls konnte in beiden Fällen ein Fremdschaden ausgeschlossen werden.

Der Markt Floß, die Jüdische Gemeinde Weiden und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit aus Weiden begrüßen das rasche Handeln des Grundeigentümers. Bekanntlich beginnen im Frühjahr die Führungen in der Friedhofanlage wie auch in der Synagoge. Mit der Behebung des Mauerschadens am Friedhof wurde eine Gefahr ausgeschlossen.

Der Judenfriedhof Floß

Der Friedhof wurde bereits neun Jahre nach der Ansiedlung der aus Neustadt kommenden Juden ím Jahr 1684 angelegt und musste durch das ständige Wachsen der Judengemeinde im 18. Und 19. Jahrhundert viermal erweitert werden. 1775 baute die Judengemeinde von Floß um den Friedhof eine Mauer aus Granit, die 1778 und 1842 erweitert wurde. Die erste Beerdigung auf dem Friedhof fand bereits 1692 statt. Auf dem Friedhof befindet sich eine Gedenkstätte von 33 jüdischen Märtyrern, die 1946 von Flossenbürg nach Floß exhumiert wurden.

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