Nach Ende des Kiesabbaus gleich neues Gebiet?

Grafenwöhr. Der Abschlussbetriebsplan für die Dießfurter Weiher passte man nach den Wünschen der Politik an und findet die Zustimmung des Stadtrats. Gegen ein neues Abbaugebiet bei Hütten formt sich schon länger Widerstand.

Der Abschlussbetriebsplan für die Dießfurter Weiher sieht nun auch die Ermöglichung einer Freizeitnutzung vor. Foto: Stefan Neidl

Bürgermeister Edgar Knobloch stellte dem Stadtrat den Abschlussbetriebsplan für den Quarzsand-Tagebau “Dießfurt” vor.

Unstimmigkeiten in der Planung

Der Kiesabbau ist dort abgeschlossen und es geht um Maßnahmen zur Wiedernutzbarmachung der Oberfläche. In einem vorläufigen Plan des für Kiesabbau zuständigen Bergamts Nordbayern war von einer Überlassung des gesamten Areals für die Natur die Rede.

Eine Freizeitnutzung wie es die Gemeinden und der neu gegründete Verein “Integrierte Ländliche Entwicklung Region VierStädtedreieck im Oberpfälzer Hügelland” beabsichtigen, war gar nicht vorgesehen. 

Der “Untere See” als Freizeitnutzung

Die Stadt Grafenwöhr hat nun Einwände erhoben und die Beschlussfassung änderte man ab. Das Ostufer soll weiter der Natur überlassen werden, das Westufer des “Mittleren Sees” und der “Untere See” sollen einer Freizeitnutzung zur Verfügung stehen. Der Unternehmer kann dabei nicht verpflichtet werden, selbst Maßnahmen zur Freizeitnutzung zu schaffen, darf diese Nutzung aber auch nicht erschweren.

Die Stadträte stimmten dieser Formulierung einstimmig zu.

Pandemie bringt Verfahren ins Stocken

Eine Kiesabbaufirma beantragte beim Landratsamt einen Planfeststellungsbeschluss für ein ihm gehörendes Gebiet bei Hütten. Es befindet sich in einem “Vorranggebiet Bodenschätze”, derzeit wird es landwirtschaftlich genutzt.

Zu einem Kiesabbau soll der Wurzenbach östlich verlegt werden. Bürgermeister Edgar Knobloch erklärt, die Stadt habe bereits 2013 eine Herausnahme aus dem Vorranggebiet beantragt und 2019 den Entschluss noch einmal bekräftigt. Auf Nachfrage erklärte die Regierung der Oberpfalz, dass Verfahren zur Zeit wegen der Pandemie ausgesetzt sind. 

Der Stadtrat will nun weiter auf eine Herausnahme des Geländes aus dem Vorranggebiet Bodenschätze einwirken und widerspricht parallel dazu einem Abbau von Kies in dem Areal. 

Längere Öffnungszeiten für die Auto-Waschanlage?

Jürgen Wegmann (CSU) erkundigt sich nach Sanierungsplänen für die Espanbrücke bei Gmünd. Das Holz sei morsch und Senioren haben Probleme mit Rollator oder Rollstuhl darüber zu kommen.

Knobloch antwortet, das Maßnahmen bereits eingeleitet worden sin. Extra bestelltes Baumaterial liegt bereits am Bauhof bereit, für Senioren soll eine glatte Fahrspur in die Mitte installiert werden.

Thomas Weiß (SPD) berichtet von einem großen Andrang an die Auto-Waschanlage im Gewerbegebiet. Diese hat sechs Tage in der Woche durchgehend geöffnet, Sonntags ist nur von 12 Uhr bis 20 Uhr das Waschen erlaubt.

Weiß frägt nach einer Öffnung für weitere Zeiten Sonntags. Knobloch will die Möglichkeiten prüfen, glaubt aber an keine rechtliche Handhabe.

Die Espanbrücke soll für Senioren mit Rollstuhl und Rollator einfacher begehbar werden. Foto: Stefan Neidl
Am Autowaschpark im Gewerbegebiet ist mit langen Wartezeiten zu rechnen. Thomas Weiß will die Öffnungszeiten deshalb lockern. Foto: Stefan Neidl

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