Neuer Schlauchwagen für Feuerwehr Waldthurn: Fahrzeug gesegnet

Waldturn. „Es ist schon verrückt, wie schnell wir einen nagelneuen SW 2000 KatS (Schlauchwagen für Katastrophenschutz) vom Bund bekommen haben“, wundert sich Kommandant Michael Bäumler noch immer. Am 9. März kam der Anruf von Kreisbrandrat Richard Meier. Einen Tag später gab es bereits ein Treffen mit Bürgermeister Josef Beimler. Kreisbrandrat Meier, Kreisbrandinspektor Rewitzer und Kreisbrandmeister Gerhard Gösl. Auch der Gemeinderat und der Verwaltungsrat der Feuerwehr wurden kurzfristig einberufen, galt es doch zu entscheiden, ob man das Fahrzeug annehmen kann oder nicht.

Von Tanja Pflaum

„Am Ende vieler Gespräche stand fest, dass wir den Schlauchwagen nehmen“, fasste Bäumler kurz die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate zusammen. Am 6. April machten sich drei Floriansjünger mit dem Zug auf den Weg nach Bonn, um das Fahrzeug nach Waldthurn zu bringen. „Heute ist es endlich soweit und das neue Fahrzeug wird gesegnet“, freute sich der erste Kommandant der FFW am Samstagabend.

In einem langen Festzug waren ein paar Minuten vorher die Mitglieder der Waldthurner Wehr und viele befreundete Wehren, allen voran der Patenverein aus Neustadt und die „Patenkinder“ aus Vohenstrauß, Roggenstein, Waldkirch, Spielberg, Lennesrieth und Bernrieth, unter den Klängen der Trachtenkapelle Waldthurn zum Gerätehaus marschiert. Vorstand Andreas Troidl begrüßte alle, die zur Segnung des neuen Schlauchwagens gekommen waren. Sein besonderer Gruß galt Diakon Janusz Szubartowicz, dem stellvertretendem Landrat Albert Nickl und dem Sachbearbeiter für Brand- und Katastrophenschutz Klaus Lotter. Neben Kreisbrandrat Richard Meier, Kreisbrandinspektor Johann Rewitzer und Kreisbrandmeister Martin Weig begrüßte er auch Bürgermeister Josef Beimler und die anwesenden Markträte. Besonders freute sich Troidl über das Kommen einer Abordnung aus der Partnerstadt Hostau.

Anschließend wurde das Fahrzeug von Diakon Szubartowicz gesegnet: „Segnen ist eine Aufgabe der Kirche – Gott ist allein der Segen alles Guten“. Segnungen bezeugten die liebende Sorge Gottes. Der Diakon erbat auch den Schutz des Heiligen Florian für Fahrzeuge, Gebäude und Männer und Frauen, die den Dienst am Nächsten selbstlos verrichten. Jugendsprecherin Anna-Marie Holfelner trug die Lesung vor. 2. Vorstand Kerstin Wittmann übernahm die Aufgabe des Ministranten und assistierte Szubartowicz bei der Segnung. Zum Abschluss intonierte die Trachtenkapelle die Bayernhymne und die deutsche Nationalhymne.

Stellvertretender Landrat Albert Nickl gratulierte herzlich zum neuen Fahrzeug.

Der heutige Tag ist ein guter Tag – seit vielen Jahren haben wir auf ein Fahrzeug vom Bund für den östlichen Raum gewartet”

so Nickl. Ein Dankeschön ging an die Waldthurner Wehr für die Übernahme des SW 2000 KatS: „Damit ist eine große Aufgabe verbunden”. Katastrophen, welcher Art auch immer, könnten auch uns treffen. Wichtig ist es dann, Kameraden zu haben, die diese Aufgaben übernehmen. „Für den Bürgermeister ist es besonders erfreulich, wenn die Kosten ein anderer, in diesem Fall der Bund, übernimmt.“

Fahrzeug kann europaweit zum Einsatz kommen

Bürgermeister Josef Beimler sprach über viele Höhen und Tiefen, die er bereits erlebt hat. „Den heutigen Tag verzeichne ich allerdings als Highlight“, freute sich das Gemeindeoberhaupt. Der Feuerschutz sei eine kommunale Pflichtaufgabe und die Kommune daher zuständig für Fahrzeuge und Gebäude, führte Beimler weiter aus. „Natürlich ist es sehr willkommen, wenn man ein Fahrzeug umsonst bekommt“, stellte er fest. Mit einem Dankeschön an die Waldthurner Feuerwehrkameraden und –kameradinnen übergab er den Schlüssel offiziell an Kommandant Michael Bäumler.

Kreisbrandrat Richard Meier stellte in seiner kurzen Ansprache trocken fest, „ dass jeder das Fahrzeug gerne genommen hätte“. Man habe sich schon viele Gedanken um den Standort gemacht – alles musste passen. Aber man muss auch bedenken, dass der SW 2000 jederzeit auch europaweit zum Einsatz kommen kann. Darum bedankte er sich einmal mehr bei den Waldthurnern, die sich dieser Aufgabe stellen.

Das Fahrzeug ist zwar kostenlos, aber die Arbeit müssen die Kameraden erledigen“

stellte er fest. Abschließend bedankte sich Vorstand Andreas Troidl bei allen, die diesen Festakt und die anschließende Feier möglich gemacht haben. Besonders dankte er Bernd Bodensteiner, der für die Beschriftung des Fahrzeugs verantwortlich zeichnet. Mit der Einladung: „Bleibt’s nu a bisserl dou und feiert’s mit uns“ beendete Troidl den Festakt. Beim gemütlichen Teil des Abends spielten die „Mittelberg Musikanten“ zünftig auf.