Nicht alltägliche Ehrung beim Posaunenchor
Etzenricht. Beim evangelischen Posaunenchor Etzenricht-Rothenstadt gab es besondere Ehrungen, die beim Frühjahrsessen der Chormitglieder durchgeführt wurde.
Reinhold Spitzkopf erzählte gerne, wie es dazu kam, dass er schon als zwölfjähriger Bub, als festes Chormitglied mitspielen durfte. „Das Spielen eines Blasinstrumentes faszinierte mich schon immer und so kam es, dass ich im Posaunenchor, beim damaligen Pfarrer Helmut Hückmann angefangen habe mich an der Posaune ausbilden zu lassen. Nach etwa zwei Monaten blieb ich mit dem Posaunenzug hängen und beschädigte, natürlich unbeabsichtigt, das Instrument. Das gefiel meinem Lehrer aber gar nicht, weshalb ich eben mal ein Donnerwetter über mich ergehen lassen musste, damit aber auch die Lust verloren hatte und als Kind ein bisschen eingeschüchtert war.“
Ein Kinderwunsch wird zum Begleiter für das ganze Leben
„Ungefähr drei Monate ging ich nicht mehr zu den Proben, wurde aber dann immer wieder gefragt, ob ich denn nicht doch wieder anfangen will ein Instrument zu lernen. Diese Hartnäckigkeit des Pfarrers brachte mich zu der etwas frechen Aussage, dass ich aber nur noch Trompete lernen wollen würde. Mein Wunsch wurde akzeptiert und ich bekam die Möglichkeit mich zu beweisen“ so Spitzkopf weiter. Zu Hause übte er eine Woche lang mit der Trompete seines älteren Bruders einen Choral ein – ohne die Noten lesen zu können, einfach nach Gehör. Er wusste komischerweise genau, welche Knöpfe er drücken musste. „Das Vorspielen des Chorals war dann so gut, dass ich von Pfarrer Hückmann nur Lob erhielt und er mich sofort in den aktiven Chorbetrieb aufnahm. Ich brachte es irgendwie zustande meine eigene Trompete kaufen zu können und war glücklich im Posauenenchor spielen zu dürfen. Nun sind seitdem 60 Jahre vergangen, in denen ich dem Chor seit 2017 auch als Chorleiter zur Seite stehe“, erinnert sich Reinhold Spitzkopf.
Als besonderes Highlight in den vielen Jahren im Posaunenchor bezeichnete er die Aktivitäten zum 70-jährigen Chorjubiläum. Ein ganz besonderes Erlebnis war dabei der Auftritt vom Turm der Frauenkirche in Dresden zu spielen.
Pfarrerin Heidi Landgraf mit wärmenden Worten für die Geehrten
Sehr emotional nahm Reinhold Spitzkopf die Ehrung durch Heidi Landgraf entgegen. „Seit 60 Jahren ist Reinhold Spitzkopf aktiver Bläser im Posauenenchor. Die Trompete und die Musik gehört zu seinem Leben, wie das Amen in der Kirche“, so die Pfarrerin.
Ernst Streloke, der für 25 Jahre geehrt wurde, bezeichnete Heidi Landgraf als einen der wenigen Menschen, die in der Kirche nicht wegzudenken sind. Streloke ist Mesner, ist im Kirchenvorstand und eben auch hier im Posauenenchor. „Ein Nein gibt es für dich nicht. Du versuchst immer alles möglich zu machen, was in deiner Macht steht“, sagt Landgraf.
Musik gehört dazu
Wie es sich bei einem Treffen von Musikern gehört, wurde der Abend durch „Die Marcia“, „Lobe den Herrn“, „Choral 6“ und „Singt dem allmächtigen…“, durch die aktiven Blechbläser untermalt.
Ein großer Wunsch des Chores ist es, Nachwuchs zu erhalten. Ausbilder stehen bereit und freuen sich schon, ihr Wissen weitergeben zu können, damit der Chor für die Zukunft gerüstet ist. Interessierte können sich jederzeit beim Posaunenchor melden.
* Diese Felder sind erforderlich.