Ohne OWV: Was wird aus der Blockhütte in Weiherhammer?

Wirtin Nancy Hahn hatte den Pachtvertrag zum 28. Februar aufgelöst, weil der Umsatz zwischen dem ersten und zweiten Lockdown auf ein Drittel von dem des Vorjahres gesunken und das Lokal zudem seit November 2020 Corona bedingt geschlossen war.

Anfragen gibt es genug für Feiern wie Geburtstage, Polterabende, Hochzeiten. Die Leute wollen auch, dass diese Hütte in einzigartiger Lage erhalten bleibt sagt OWV-Vorsitzender Gerd Heese.

Verein fehlen die Mitglieder

Aber man hat keinen Rückhalt im bealterten Verein, der von einstmals über 300 Mitgliedern auf 110 geschrumpft ist. Es fehlen junge Mitglieder, sie sind alle ausgetreten klagt Heese. Er hoffe, dass sich bis zur Jahreshauptversammlung am 16. Juli im TSG-Sportheim Männer und Frauen bereit erklären, den OWV wieder mit Leben zu erfüllen.

Der noch amtierende vierköpfige Vorstand tritt jedenfalls nicht mehr an. Er, Heese, müsse sich unter anderem auch um seine hochbetagte Mutter kümmern. Einen Ausschuss gab es ohnehin nicht mehr. Verwaist sind seit längerer Zeit auch die wichtigen Posten des Bank-, Wander- und Kulturwarts.

Wird der OWV aufgelöst?

Sollte in der Hauptversammlung kein neues Führungsteam zustande kommen, wird laut Satzung in einer weiteren Versammlung die Auflösung beschlossen. Das stattliche Vereinsvermögen samt aller beweglichen und nicht beweglichen Teile (Hütte, Freigelände mit Hans Fichtner-Pavillon) würde dann satzungsgemäß an die Gemeinde übergehen.

Die Blockhütte gehört dem Zweigverein Weiherhammer, das Freigelände mit großem Waldgrundstück der Gemeinde. Den Hans-Fichtner-Musikpavillon hat der OWV errichtet.

Was wird aus der Blockhütte?

Bürgermeister Ludwig Biller bekräftigte: Die Bewirtschaftung der Blockhütte ist abhängig vom Fortbestand des OWV. Bereits die Wahl in 2019 sei eine absolute Notlösung gewesen, um die Aufösung zu verhindern. “Wir versuchen seitdem, Nachfolger zu finden. Aber dies erweist sich als ganz schwierig. Wenn die Verhältnisse geklärt sind, entscheidet der Gemeinderat, was mit Hütte und Freigelände geschieht.” Es gibt mehrere Möglichkeiten. Dass es soweit kommt, daran will in Weiherhammer indes noch niemand glauben.

Es wäre jammerschade, wenn die Hütte verkauft würde – diese Meinung herrscht im Ort vor. Ältere Personen erinnern sich an die jahrelangen Verhandlungen des damaligen Vorsitzenden Erwin Hauer zusammen mit Hans Fichtner und Willi Zanner, bis 1979 dank der Aufgeschlossenheit von Forstdirektor Helmut Kallina für Freizeiteinrichtungen die Blockhütte mit viel Eigenleistung gebaut werden konnte.

Die Verantwortlichen sollen sich deshalb was einfallen lassen, dass auch in Zukunft die Möglichkeit besteht, im schönsten Biergarten von Weiherhammer wieder Feste abzuhalten heißt es weiter. Das legendäre OWV-Waldfest hatte jahrzehntelang seinen festen Platz im Veranstaltungskalender.

Vereinen sollte die Möglichkeit gegeben werden, die Hütte anzumieten. Zuletzt fühlten sich der Skiclub Hüttenjäger, der Lederhosen- und APE-Stammtisch dort zu Hause. “Gerade wir Älteren vermissen das gesellschaftliche Leben auf diesem herrlichen Platz und in der Hütte”, betont Karl-Heinz (Charly) Zwiebler. Kinder könnten dort abseits vom Verkehr ungestört spielen.