Sabrina Müller verarbeitet Emotionen in Reimform

Mitterteich. Leid, Glück und Zufriedenheit – von der ganzen Bandbreite an Emotionen handeln die Gedichte von Sabrina Müller (34), eine gebürtige Mitterteicherin. Die junge Autorin aus der Region war vor kurzem beim Arbeitskreis Literatur zu Gast. Die Zuhörer hörten viel Philosophisches, aber auch sehr viel Positives. 

Von Werner Männer

Zur Lesung begrüßte Monika Beer-Helm für den verhinderten Leiter des Arbeitskreises Karl Haberkorn die zahlreichen Zuhörer im Mehrgenerationenhaus. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte Reinhard Summer. Im Fokus stand die Autorin: Sabrina Müller erzählte, dass sie zunächst mit Geburtstagsgedichten oder mit Gedichten zu besonderen Anlässen angefangen habe. Ihre angeschlagene Psyche veranlasste sie, ihre Probleme in Gedichte zu fassen.

Große Herausforderungen des Lebens

“Mir ging es anfangs sehr schlecht. Ich habe einiges durchgemacht”, blickte die junge Autorin zurück. Deshalb überschrieb sie ihren erster Gedicht-Beitrag auch mit „Der Teufel“. „Der Satan knallte mich nieder und beinahe wäre ich tot gewesen“, berichtete Müller. Hervorragend in Reimform verpackt, gelang es ihr, diese schreckliche Situation wiederzugeben. Die Zuhörer lauschten ergriffen. Und weiter erzählte sie von den Besonderheiten ihres Lebens. Alle ihre Emotionen flossen in ihre zahlreichen Gedichte.

Auch wenn alles passte, ich trug nur eine Maske.“

lautete eine ihrer weiteren Lebenserfahrungen. Sabrina Müller streifte auch kurz den Aufenthalt in der Psychiatrie, ehe sie nach und nach zu positiveren Gedanken lenkte. Währenddessen mussten die Zuhörer allerdings die „schwere“ Kosten schlucken. Durch die Texte “erlebten” die Zuhörer gleichsam mit, was die Autorin alles durchgemacht hatte.

Nach einer kurzen Pause ging Müller zum positiven Bereich ihres Lebens und Schaffens über. Vor allem wenn es ihr gut gehe, so berichtete sie, dann sinne sie nach über das Wetter und den Wind. Denn vor allem der Wind erzähle Geschichten. Man müsse nur hinhören. Auch die Stille und die Zeit hätten etwas Besonderes. Man müsse ihnen nur Platz im Leben geben.

Lob an Tirschenreuth, Kritik für die Generation Facebook

Im zweiten Teil des Abends gab sie den Zuhörern einen Einblick in ihr persönliches Leben. Sie liebe Tiere, Vögel und vor allem ihre eigene Katze. Dieser schrieb sie ein eigenes Gedicht mit dem Titel „Hallo Katze“. Auch in der Dialektdichtung hat sich Sabrina Müller versucht. Ihrer Heimatstadt Tirschenreuth hat sie ein eigenes Gedicht gewidmet: „Tirschenreith dort verbring‘ ich gern mehr mei Zeit…“.

Kritik äußerte die Autorin an der “Facebook-Generation”. Die nannte sie eine „Dumm- und Dümmer-Fraktion“, die so viel Unsinn produziere. Den Abend beendete sie mit dem Gedicht „Du und ich wir sind wertvoll“. Anhaltender Applaus war Sabrina Müller zum Schluss sicher. Der Teilnehmerkreis beendete den Abend, der sowohl schwere als auch leichte Kost bot, gemeinsam mit dem Lied “Die Gedanken sind frei”.

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Sabrina Müller ist Jahrgang 1985 und gebürtige Mitterteicherin. Mittlerweile wohnt sie in Tirschenreuth. Ihre Gedichte handeln von Leid, Glück und Zufriedenheit. All diese Emotionen hat die junge Autorin in drei Gedichtbänden festgehalten. Diese sind im Eigenverlag erschienen und können bei der Autorin gekauft werden.

Der nächste literarische Treff findet am Montag, 16. März 2020 im Mehrgenerationenhaus statt. Eingeladen ist dann die Autorin Anna-Maria Gleißner. [/box]

Bilder: Werner Männer