Schlichte Schönheit: Baukünstler Markus Braun als Neugestalter Waldsassens

Waldsassen. Und sie kehren doch zurück! Von wegen aussterbende nördliche Oberpfalz. Wie Tirschenreuth mit Stararchitekt Brückner hat auch Waldsassen mit Markus Braun einen kreativen Kopf, der die Klosterstadt mit neuen Akzenten belebt: Kunsthaus, Kolumbarium und Lebkuchen.

Baukünstler Markus Braun lehnt an seinem Kolumbarium in Waldsassen. Foto: Jürgen Herda

Studien zum demografischen Wandel sahen den Landkreis Tirschenreuth lange auf der Verliererstraße: Abwanderung, Leerstände, Bevölkerungsrückgang. Und natürlich stehen Städte und Dörfer in der nördlichen Oberpfalz noch immer vor großen Herausforderungen – etwa bei der flächendeckenden medizinischen Versorgung, dem öffentlichen Nahverkehr oder der Energieversorgung.

Gleichwohl hat sich der Landkreis Tirschenreuth bei vielen Indikatoren zur Boomregion Bayerns – und damit auch Deutschlands – gemausert. Objektiv habe die Nordoberpfalz eine Spitzenentwicklung beim Zuwachs von Wohlstand und beim Abbau von Arbeitslosigkeit hingelegt, sagt Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht (CSU). „Wir befinden uns bei diesen Parametern auf den ersten Plätzen, teilweise auf dem ersten Platz.“

Architektonischer Bezugspunkt der Stadt Waldsassen: die Stiftsbasilika. Foto: Jürgen Herda
Architektonischer Bezugspunkt der Stadt Waldsassen: die Stiftsbasilika. Foto: Jürgen Herda
Kunsthaus Waldsassen im Schatten der Basilika. Foto: Jürgen Herda
Kunsthaus Waldsassen im Schatten der Basilika. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Blick zum Himmel. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Blick zum Himmel. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Vergoldetes Lebensende. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Vergoldetes Lebensende. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Der Schöpfer vor seinem Werk. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Der Schöpfer vor seinem Werk. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Im interkonfessionellen Gedenkraum gibt es eine katholische und eine evangelische Tür mit Inschrift. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Im interkonfessionellen Gedenkraum gibt es eine katholische und eine evangelische Tür mit Inschrift. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Im interkonfessionellen Gedenkraum gibt es eine katholische und eine evangelische Tür mit Inschrift. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Im interkonfessionellen Gedenkraum gibt es eine katholische und eine evangelische Tür mit Inschrift. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Hier fehlt nur noch die Inschrift. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Hier fehlt nur noch die Inschrift. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: So könnte die Inschrift aussehen. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: So könnte die Inschrift aussehen. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Blick zum Himmel. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Blick zum Himmel. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: Vorsitzender Wolfgang Horn. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: Vorsitzender Wolfgang Horn. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen: Blick durchs Fenster auf die Basilika-Türme. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen: Blick durchs Fenster auf die Basilika-Türme. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Jürgen Klein und Wolfgang Horn. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Jürgen Klein und Wolfgang Horn. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Markus Braun, Jürgen Klein und Wolfgang Horn. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Markus Braun, Jürgen Klein und Wolfgang Horn. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Markus Braun, Wolfgang Horn und Jürgen Klein. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Markus Braun, Wolfgang Horn und Jürgen Klein. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Wolfgang Horn, Markus Braun, Jürgen Klein. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Wolfgang Horn, Markus Braun, Jürgen Klein. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner:  Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner:  Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner:  Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner:  Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Wolfgang Neumann. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Wolfgang Neumann. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Markus Braun (links) und Wolfgang Neumann. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Markus Braun (links) und Wolfgang Neumann. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner. Foto: David Trott
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner. Foto: David Trott
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner. Foto: David Trott
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner. Foto: David Trott
Markus Brauns Kolumbarium mit Wolfgang Horns Kreuz-Skulptur aus Edelstahl und Eichenholz-Kern verleiht er das Leitmotiv: „Aus den Wurzeln der Erde in die Hände des Schöpfers.“ Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium mit Wolfgang Horns Kreuz-Skulptur aus Edelstahl und Eichenholz-Kern verleiht er das Leitmotiv: „Aus den Wurzeln der Erde in die Hände des Schöpfers.“ Foto: Jürgen Herda
Architektonischer Bezugspunkt der Stadt Waldsassen: die Stiftsbasilika. Foto: Jürgen Herda
Kunsthaus Waldsassen im Schatten der Basilika. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Blick zum Himmel. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Vergoldetes Lebensende. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Der Schöpfer vor seinem Werk. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Im interkonfessionellen Gedenkraum gibt es eine katholische und eine evangelische Tür mit Inschrift. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Im interkonfessionellen Gedenkraum gibt es eine katholische und eine evangelische Tür mit Inschrift. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Hier fehlt nur noch die Inschrift. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: So könnte die Inschrift aussehen. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kolumbarium: Blick zum Himmel. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: Vorsitzender Wolfgang Horn. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen: Blick durchs Fenster auf die Basilika-Türme. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Jürgen Klein und Wolfgang Horn. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Markus Braun, Jürgen Klein und Wolfgang Horn. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Markus Braun, Wolfgang Horn und Jürgen Klein. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins: (von links) Wolfgang Horn, Markus Braun, Jürgen Klein. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Kunsthaus Waldsassen und die engagierten Mitglieder des Fördervereins. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner:  Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner:  Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner:  Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner:  Ganzjährige Weihnachtsromantik wie in Rothenburg ob er Tauber. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Wolfgang Neumann. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner: Markus Braun (links) und Wolfgang Neumann. Foto: Jürgen Herda
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner. Foto: David Trott
Markus Brauns Anbau an die Lebkuchenmanufaktur Rosner. Foto: David Trott
Markus Brauns Kolumbarium mit Wolfgang Horns Kreuz-Skulptur aus Edelstahl und Eichenholz-Kern verleiht er das Leitmotiv: „Aus den Wurzeln der Erde in die Hände des Schöpfers.“ Foto: Jürgen Herda

Grenzüberschreitendes Oberzentrum

Folgt man Bürgermeister Bernd Sommer (CSU), hat auch Waldsassen das Ruder herumgerissen: Die von der mächtigen barocken Klosteranlage und der weithin sichtbaren Basilika geprägte Stadt sei nach dem Aus der keramischen Industrie Anfang der 1990er Jahre und weiterer Industriezweige im Anschluss mit sinkenden Einwohnerzahlen und wirtschaftlichen Probleme konfrontiert gewesen.

Heute zeige sich Waldsassen als aufstrebendes, kulturelles, soziales und wirtschaftliches Zentrum der Region mit stabilen Einwohnerzahlen. Nicht umsonst habe Ministerpräsident Markus Söder Waldsassen – gemeinsam mit Cheb/Eger – als „grenzüberschreitendes Oberzentrum“ eingestuft.

Markus Brauns Sanierungsobjekt: Das Kunsthaus Waldsassen. Foto: Jürgen Herda

Braun als Vollstrecker der flächenbewussten Kommune

Einen Mosaikstein zur behutsamen Modernisierung der Klosterstadt trägt auch das Atelier Braun bei. „Die Herausforderung, im ländlichen Stiftland Kultur zu fördern, hat mich dazu bewegt, mein Atelier für Architektur in Waldsassen zu gründen“, erklärt Bautechniker Markus Braun (Fachschule Kulmbach). Die Vision seines Ateliers: „Aus der Geschichte und ihren Bauten zu lernen und in unseren Projekten neu umzusetzen – mit natürlichen Materialien aus der Region.“ Seine besondere Leidenschaft: „Der Umgang mit bestehenden, historischen Gebäuden, um diesen ein neues Gesicht zu geben.“

Damit befindet sich Braun auf gleicher Wellenlänge mit Bürgermeister Sommers Erfolgskonzept: Innenentwicklung vor Außenentwicklung als flächenbewusste Kommune. „Trotz reger Bautätigkeit mussten kaum neue Flächen genutzt werden, fast immer konnten beplante oder ursprünglich bebaute Flächen dazu verwendet werden.“ Die Stadt sei aufgeräumter, marode Bausubstanz gewichen. Modellbeispiel: „Als ein Pflegeheim geschlossen wurde, gelang es der Stadt, diese Immobilie für den Neubau des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung zu vermitteln, das im Rahmen der Ämterverlagerung nach Waldsassen kam.“

Die rhythmische Gestaltung passt zur akustischen Nutzung des Kunsthauses Waldsassen. Foto: Jürgen Herda

KuWa mit überregionaler Anziehungskraft

Inzwischen bereichern signifikante neue Akzente die Altstadt, ohne die Wirkung des barocken Ensembles zu konterkarieren. Dazu zählt das Kunsthaus Waldsassen (KuWa), nur einen Steinwurf von der Basilika entfernt, als Begegnungszentrum für Kunst und Kultur. Braun gestaltete den abgewirtschafteten Malzer-Stadel in nur knapp eineinhalb Jahren behutsam zum eleganten „KuWa“ um. Die Idee zur architektonischen Metamorphose hatte Braun zusammen mit dem Waldsassener Bildhauer Wolfgang Horn entwickelt, der gerne mit gigantischen Holzstämmen arbeitet. Als Betreiber wurde der Verein „Kunsthaus Waldsassen“ gegründet, die Stadt Waldsassen ließ sich gerne mit einbinden.

Als Bauherrin zog die Stadt Fördermittel an Land – Städtebauförderung, Leader, Kulturfonds Bayern – und finanzierte den Umbau mit. Auch für die Unterhaltskosten des Kunsthauses kommt sie auf. „Aber möglich wurde die kostenbewusste Realisierung auch, weil wir 100 Stunden Eigenleistung investierten“, ergänzt Braun. Der Lohn der Koproduktion: „Wir sind inzwischen überregional bekannt, haben Gäste bis aus Frankfurt.“ Und der Förderverein wächst weiter: „Ich habe immer gesagt, wenn wir 100 Mitglieder haben, haben wir’s geschafft – inzwischen sind es 120.“

Kleins Himmelbilder über Horns Holzskulpturen

Vorsitzender des Vereins ist der gelernte Möbelschreiner Wolfgang Horn, der seine Leidenschaft für Holz in baumgroße Skulpturen zimmert. Der Geschäftsführer eines Möbelhauses lässt sich von den Formen und Linien des naturbelassenen Werkstoffs inspirieren. Die zahllosen Jahresringe, die sich der Baum auf das Holz geschaffen hat und damit zu einem Unikat herangewachsen ist, verewigt Horn in seinem Werk. „Meine Skulpturen sind im hektischen, stressigen Alltag eine Art Ruhepol, ein zeitloser Anker.“

Ein engagierter Unterstützer ist Himmel-Fotograf Jürgen Klein. „Ich war schon als Kind ein Hans-Guck-in-die-Luft“, sagt der gebürtige Münchener, der in Waldsassen eine neue Heimat fand. Im Kunsthaus nahm Kleins Aktion „Himmel der Oberpfälzer“ 2019 seinen Anfang. Weil er als Rentner nicht mehr darauf angewiesen ist, mit seiner Kunst Geld zu verdienen und er findet, dass vor allem Kinder mehr Unterstützung benötigen, fließt der Erlös in gemeinnützige Projekte.

Himmel-Fotograf Jürgen Klein und Holzbildhauer Wolfgang Horn hieven eine Horn-Skulptur ins Kunsthaus Waldsassen. Foto: Jürgen Herda

Stilvolle Endstation Kolumbarium

Der ehemalige Stadel am unteren Eingang des Friedhofs sei ein „Gebäude mit Charme, aber ohne Nutzung“ gewesen, hatte Bürgermeister Sommer bedauert. Und erneut hat das Atelier Braun aus einer Immobilie mit Patina stilvolle Funktionalität hervorgezaubert. Sommer und Braun nennen die neue Gedenkstätte ein Kolumbarium, in Anlehnung an römische Grabkammern der Kaiserzeit mit Wandnischen für Aschenurnen. Der lateinische Begriff bedeutet so viel wie Taubenschlag, wegen der vielen kleinen Nischen. Auch Wolfgang Horn ist wieder mit von der Partie: Seiner Kreuz-Skulptur aus Edelstahl und Eichenholz-Kern verleiht er das Leitmotiv: „Aus den Wurzeln der Erde in die Hände des Schöpfers.“

Anders als bei den oft nüchternen Urnenstelen ist das Kolumbarium ein fast meditativer Ort zum Verweilen für die Angehörigen: Schon die ökumenische Symbolik bei der Gestaltung der Eingangstüren, je eine katholisch und eine evangelisch, regt zum Nachdenken an. Das Interieur gestaltete Braun mit einem Boden aus Flossenbürger Granit, Kalkputz an den Wänden und dezenten Goldtönen als „warmen Ort zum Trauern“. Die Urnenkästen in Eiche mit goldener Platte, in welche später die Daten und ein Lebensmotto des Verstorbenen eingraviert werden. Das Kreuz als wichtigstes Symbol der Christen taucht bei der Gestaltung des Einganges innen und außen als Leitmotiv wiederholt auf.

Markus Brauns Kolumbarium mit Wolfgang Horns Kreuz-Skulptur aus Edelstahl und Eichenholz-Kern verleiht er das Leitmotiv: „Aus den Wurzeln der Erde in die Hände des Schöpfers.“ Foto: Jürgen Herda

Nachhaltig mit Holz und Lehm

Neben solchen öffentlichen Sanierungsprojekten mit hoher Strahlkraft sind es oft die kleineren, privaten Aufträge, die Waldsassen Schritt für Schritt zu einer nachhaltigeren Architektur verhelfen. „Auch Neubauten gehören natürlich zu meinem Aufgabenfeld“, sagt Braun. Meist schafft er mit seinem Atelier Gebäude aus nachhaltigen Baustoffen wie Holz und Lehm.

„Wenn es die Bauherrschaft zulässt, verwende ich sehr gerne die Lehmbauplatten der Firma Hart aus Waldsassen“, gesteht er ein Faible für das ökologisch wertvolle und gleichzeitig regionale Produkt. „Die Verwendung nachhaltiger Materialien beschäftigen mich schon seit meiner Bürogründung vor über 15 Jahren.“

Wolfgang Neumann und Markus Braun vor Rosners Lebkuchenkathedrale. Foto: Jürgen Herda

Schokoladenfarbene Lebkuchen-Manufaktur

Auch bei der Erweiterung eines überaus schmackhaften Waldsassener Kulturguts durfte Markus Brauns Handschrift nicht fehlen. „Es ist doch klar, dass ich bei so einem Projekt zuerst an unsere hiesigen Baukünstler denke“, sagt Wolfgang Neumann, Produktionsleiter bei Lebkuchen Rosner. Rund 4000 Besucher in 300 Bussen aus ganz Deutschland besuchen jedes Jahr den schokoladenbraunen Anbau mit dem von Karin Neumann liebevoll ausgestatteten, adventlichen Verkaufsraum – ein Stück Rothenburger Weihnachtsdorf in Waldsassen. „Wir wollen den Menschen zeigen, wie wir Lebensmittel herstellen“, sagt Neumann.

Eine Auswahl Braunscher Projekte

  • Anbau Kindergarten Waldsassen
  • Erweiterung Geschäfts- und Wohnhaus Waldsassen
  • Einfamilienwohnhaus mit Büro in Waldsassen
  • Fassade Bäckerei Rosner in Waldsassen
  • Laden Bäckerei Rosner in Waldsassen
  • Anbau an die bestehende Bäckerei Rosner in Waldsassen
  • Lebkuchenkathedrale: Anbau eines Verkaufsraums an die Lebkuchen-Manufaktur Rosner sowie Produktionsraum und Vordach
  • Parkplatzgestaltung Bäckerei Rosner
  • Kunsthaus Waldsassen
  • Baros Burger in Marktredwitz
  • Lichtbrunnen Waldsassen

Privataufträge

  • Einfamilienwohnhaus in Vohenstrauß
  • Aufstockung einer Garage in Kondrau
  • Erweiterung eines Wohnhauses in Waldsassen
  • Umbau und Fassadengestaltung eines Wohnhauses in Pointmühle

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