So funktioniert die MINT-Bildung im Landkreis

Neustadt/WN. Der Landkreis Neustadt/WN hat einen neuen Bildungsbericht zum Thema MINT veröffentlicht. Auf 28 Seiten werden gute Praxisbeispiele aus regionalen Bildungseinrichtungen vorgestellt.

Die FOS/BOS Weiden bietet Robotikkurse für interessierte Schulen in den Jahrgangsstufen 3 bis 7 an. Symbolbild: Pixabay/Jean-Louis Servais

Drängende Zukunftsfragen, wie der demografische Wandel, Digitalisierung, Klimawandel, Energiewende sowie nachhaltige Entwicklung bedürfen zunehmend naturwissenschaftlicher, mathematischer und technologischer Forschung und Entwicklung von Lösungsansätzen. Daher spielt das Thema MINT im Landkreis Neustadt/WN eine große Rolle. Hinter der Abkürzung „MINT“ verbirgt sich alles, was mit Forschen, Experimentieren, Tüfteln und Entdecken zu tun hat. Um die individuellen Kompetenzen zu fördern und damit auch die Fachkräftesicherung nachhaltig zu gestalten, ist es wichtig schon früh für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik (MINT) zu begeistern.

Viele gute Praxisbeispiele

Unter dem Motto „So geht MINT-Bildung“ finden sich auf den 28 Seiten des Berichts gute Praxisbeispiele aus regionalen Bildungseinrichtungen entlang des lebenslangen Lernens, von der Kita bis zur Erwachsenenbildung. Die Projekte wurden so aufbereitet, dass andere Bildungseinrichtungen diese adaptieren und selbst umsetzen können. Die Broschüre richtet sich damit an Einrichtungen aus allen Bildungsbereichen, sowie an Interessierte aus der Bevölkerung, der Politik und Verwaltung. Der Bericht steht zum Download auf der Internetseite des Landkreises bereit. Fachliche Fragen beantwortet Karin Weinbeck gerne unter bildung@neustadt.de oder 09602/79-1535. Die nachfolgende Liste gibt einen zusammenfassenden Überblick über die verschiedenen Projekte:

Medienkompetenz und Digitalität

An der Kita Speinshart wird durch den Einsatz digitaler Medien beim Sprachaustausch mit einer tschechischen Partner-Einrichtung die Medienkompetenz der Kinder gestärkt. Auch die Grund- und Mittelschule Windischeschenbach setzt auf Digitalität bei der Umsetzung von Klassenprojekten zum generationenübergreifenden Lernen. So entstand zum Beispiel eine digitale Schnitzeljagd durch die Stadt.

Forschungsinteresse wecken

Die Kindertageseinrichtung St. Martin in Neustadt ist zertifiziert als „Haus der Kleinen Forscher“ und weckt anhand gemeinsamer Experimente, wie das Erzeugen eines Regenbogens mit einfachen Mitteln, sogar bei den Kleinsten das Forschungsinteresse. An der Lobkowitz-Realschule in Neustadt gibt es für die etwas älteren Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unter anderem ein eigenes MINT-Labor, das „DigiLab“, das vielfältige Anwendungsmöglichkeiten ermöglicht.

Natur und Umwelt

Das Interesse am Zusammenspiel von Natur und Umwelt wird an der Markus-Gottwalt-Schule in Eschenbach gefördert. Im vergangenen Herbst gestalteten die Schülerinnen und Schüler das Schulgelände im Rahmen der Initiative „Blühpakt Bayern“ mit bunten Blumenzwiebeln neu.

Technik in Verbindung mit Informatik und Mathematik

Im Wahlunterricht Robotik am Gymnasium Eschenbach bauen Schülerinnen und Schüler gemeinsam Lego-Mind-Storm Roboter, um ihr Können in der First Lego League zu beweisen. Die FOS/BOS Weiden bietet Robotikkurse für interessierte Schulen in den Jahrgangsstufen 3 bis 7 an. Das Schwierigkeitsniveau ist individuell anpassbar, vom einfachen Nachfahren von Parcours bis zum Programmieren eines fußballspielenden Roboters.

Mädchen-Förderung und Berufsorientierung

Das Modellprojekt „Kurs aufs Handwerk“ der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz verfolgt das Ziel, Mädchen und junge Frauen für Handwerksberufe zu gewinnen. In Projektnachmittagen bekommen Schülerinnen ab Jahrgangsstufe 7 Einblicke und mögliche Wege ins Handwerk vorgestellt. Die OTH Amberg-Weiden hat unter dem Motto „Forschen, Experimentieren und Entdecken“ ein vielfältiges Portfolio an Angeboten für Kinder und Jugendliche aufgebaut. So können bereits Kinder und Jugendliche an der „KinderUni“ oder am Programm „MINToring“ teilnehmen und in den Hochschulalltag reinschnuppern.

Non-formale Bildung

Der Bericht zeigt auch MINT-Beispiele außerhalb des Bildungs-Curriculums auf. So können im GEO-Zentrum an der KTB in Windischeschenbach der größte Landbohrturm und das tiefste Loch der Erde besichtigt und vielfältige Angebote rund um die Geowissenschaften genutzt werden. Ein Spaziergang im Kreislehrgarten Floß hält für alle Altersgruppen interessante Einblicke in die Welt der Pflanzen und Kräuter bereit.

* Diese Felder sind erforderlich.