„Starkes Wachstum und stabiles Ergebnis“ bei der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz

Weiden. Die Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz eG stellte kürzlich ihren Jahresabschluss 2021 vor. Und der fiel trotz aller Probleme positiv aus.

Bis zu 45 Prozent erhalten die Kleinstunternehmer an Förderung. Symbolbild: Pixabay
Symbolbild: Pixabay

„Die globale Momentaufnahme mit Krieg, Corona-Pandemie und Klimawandel verböten zwar eine Euphorie über nackte Zahlen, aber wir dürfen uns 2021 über ein überdurchschnittliches Wachstum und ein stabiles, zufriedenstellendes Ergebnis freuen“, sagte Bernhard Wolf, Vorstandssprecher der Genossenschaft.

Damit erweise sich die Bank als Stabilitätsanker, die Privatkunden und Mittelstand auch in schwierigeren Zeiten umfassend begleite und damit ihrem Förderauftrag gerecht werde.

Die Entwicklung 2021

Die Bilanzsumme stieg 2021 um zehn Prozent auf 3,89 Milliarden Euro. Wolf verwies darauf, dass die Bank damit in den vergangenen fünf Jahren (seit der Fusion 2017) um über eine Milliarde Euro gewachsen sei. Dies zeige eindrucksvoll den Kundenzuspruch und die Verwurzelung als Regionalbank in der nördlichen Oberpfalz. Nach der bundesweit agierenden Liga-Bank in Regensburg sei die Volksbank-Raiffeisenbank damit nach wie vor die zweitgrößte Genossenschaftsbank in der Oberpfalz.

„Unter den bayerischen Geno-Banken nehmen wir den achten Rang ein. Natürlich ist Größe an sich kein Wert und schon gleich kein Maßstab für Erfolg. Aber sie hilft uns, die Aufgaben der Digitalisierung und der Regulatorik mit ständig steigenden Eigenkapitalanforderungen zu bewältigen.“

Beträchtliche Investitionen

So habe die Bank auch 2021 beträchtliche Investitionen für die Zukunft getätigt, vor allem für die IT-Ausstattung und IT-Infrastruktur und den Umbau von Geschäftsstellen in Beratungsfilialen. Bei den Kundeneinlagen habe die Bank um über zehn Prozentpunkte auf jetzt über 2,87 Milliarden Euro zugelegt. Auch die Kundenkredite seien um mehr als sechs Prozent auf fast 2,39 Milliarden Euro gestiegen.

„Unsere Kundennähe und die Expertise unserer Berater zeigt sich auch bei den ausgereichten Fördermitteln der KfW und LfA“, betonte Thomas Ludwig. 110 Millionen Euro staatliche Förderkredite habe die Bank an ihre Kunden weitergeleitet.

Erfolgreiches Warengeschäft

Die tschechische Niederlassung in Eger mit den Standorten Karlsbad und Pilsen habe ebenfalls ein gutes Kreditwachstum verzeichnet. „Unser Warengeschäft war 2021 sehr erfolgreich“, fasste Thomas Wirth zusammen. Die Sparten Agrar, Technik, Energie, Baustoffe, SB-Märkte und Reifencenter erzielten einen Umsatz von 56 Millionen Euro.

Mit dem Kauf der Firma Völker-Baustoffzentrum in Selb habe man das Warengeschäft weiter ausgebaut. Auch 2021 seien Immobilien hoch im Kurs gestanden. „Mit unserer City Immobilien GmbH sind wir Marktführer bei Immobilienvermittlungen in der Nordoberpfalz“, erklärte Wirth.

Zwei Prozent Dividende

Das Angebot digitaler 360 Grad-Besichtigungen sei bei den Kunden sehr beliebt. Die Dienstleistungspalette umfasse inzwischen auch die Erstellung von zertifizierten Gutachten, Marktwertschätzungen und Energieausweisen. Das Gesamtbetriebsergebnis 2021 in Höhe von 28,1 Millionen Euro liege über den Erwartungen. Man bedanke sich bei den 103.044 Kunden und 47.151 Mitgliedern, betonte Wolf.

Er unterstrich, dass dieses Ergebnis nur möglich gewesen sei, weil sich die Genossenschaft zu 100 Prozent auf ihre Mitarbeiter/innen verlassen könne. „Dank des Ergebnisses 2021 können wir wieder die Auszahlung einer Dividende von zwei Prozent vorschlagen.“

8,2 Millionen Euro Steuern

Das Ergebnis 2021 führe zu Steuerzahlungen von etwa 8,2 Millionen Euro, wovon 3,8 Millionen Euro als Gewerbesteuern an die Orte flössen, in denen die Bank vertreten sei. „Dazu beauftragen wir für unsere Investitionen möglichst regionale Handwerker und Unternehmen“, ergänzte Ludwig. Mit einer Spendensumme von 265.000 Euro aus der Bank und der eigenen Bürgerstiftung habe man soziale und karitative Einrichtungen im Geschäftsgebiet unterstützt.

Testsieger und Innovationspreis

Ludwig und Wirth zeigten sich stolz über zwei Auszeichnungen, die man 2021 erhalten habe. So habe man bereits zum achten Mal im Folge beim Weidener Kundenspiegel den ersten Platz belegt. Für die Online-Beratung „vr-easy“ habe man den Innovationspreis des bayerischen Genossenschaftsverbandes erhalten.

Verstärkt nachgefragt worden seien Geldanlagen mit Nachhaltigkeitsbezug. Viele Kunden wollten ihr Geld langfristig in eine Geldanlage investieren, die ökologische, soziale und ethische Kriterien berücksichtige. Die neuen Kredit- und EC-Karten seien zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik hergestellt. „Der proaktive Umgang mit den Themenfeldern Umwelt, Soziales und Unternehmenskultur ist uns sehr wichtig“, sagte Ludwig.

100.000 Euro für die Ukraine

Die schrecklichen Bilder aus der Ukraine waren Anlass einer gemeinsamen Spendenaktion der Genossenschaftsbanken in Bayern. Die Volksbank-Raiffeisenbank Nordoberpfalz spendete 50.000 Euro für örtliche Einrichtungen, die sich um die Opfer und Flüchtlinge des Krieges in der Ukraine kümmern und darüber hinaus weitere 50.000 Euro, um leerstehende bankeigene Wohnungen im Raum Weiden mit Küchen und Mobiliar auszustatten, in denen Geflüchtete eine erste Unterkunft finden. Ergänzend dazu unterstütze man erste Anschaffungen.

Sparerfreibetrag neu gestalten

Bernhard Wolf erläuterte, warum die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken eine Reform des Sparerfreibetrages forderten. Angesichts stark steigender Inflationsraten seien steuerliche Entlastungen für Sparer geboten. Der Vorstandsprecher regte an, den Sparerpauschalbetrag, mit dem Kapitaleinkünfte bis zu einer Grenze von 801 (Alleinstehende) respektive 1.602 Euro (Verheiratete) steuerfrei seien, zu reformieren.

Konkret sollten Steuerzahler nicht genutzte Sparerfreibeträge über mehrere Jahre ansammeln können. Dies könne wichtige Anreize für den Aufbau einer Altersvorsorge setzen. Es könne nicht sein, dass der Staat jährlich die Beitragsbemessungsgrenzen und andere Parameter nach oben anpasse, den Sparerfreibetrag aber nun seit 13 Jahren bei 801 beziehungsweise 1602 Euro belassen habe.

Optimistischer Ausblick

Trotz der geopolitischen Lage und den vielen Herausforderungen blicken die Vorstände optimistisch in die Zukunft. Sie erwarten auch 2022 eine zufriedenstellende Entwicklung. Im Jahr 2023 kann das 100-jährige Jubiläum gefeiert werden. Zu den besonderen Ereignissen gehöre auch die Wiedereröffnung und Einweihung der Hauptstelle im Herzen Weidens.

Das Geschäftsjahr 2021 in Zahlen

  • 103.044 Kundinnen und Kunden
  • 47.151 Mitglieder
  • Bilanzielles Kreditvolumen + 139 Mio. (+ 6,1%) auf ca. 2,39 Mrd. EUR
  • Bilanzielle Kundeneinlagen + 263 Mio. (+ 10,1%) auf ca. 2,87 Mrd. EUR
  • Bilanzsumme + 355 Mio. (+ 10,0 %) auf 3,89 Mrd. EUR
  • Betreutes Kundenvolumen + 657 Mio. (+ 9,7%) auf über 7,38 Mrd. EUR
  • Warenumsatz von 56 Mio. EUR
  • 679 Mitarbeiter(innen), davon 117 im Geschäftsbereich Ware und 49 in
  • Tschechien
  • 41 Auszubildende in 7 verschiedenen Ausbildungsberufen

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