Tännesberger Pfarrer kündigt Ruhestand an – Treuer Fan der “Blue Devils”

Tännesberg. Ein Jahr wird er noch am Altar stehen. Dann verabschiedet sich der Tännesberger Pfarrer Wilhelm Bauer in den Ruhestand. 15 Jahre war er dann Geistlicher in der Pfarrei, deren jährlicher Höhepunkt der Jodokritt ist. Eine Leidenschaft wird er auch nach seiner aktiven Zeit pflegen: Er ist treuer Fan des Eishockeyclubs 1. EV Weiden.

Kirche Taufe Pfarrer
Pfarrer Wilhelm Bauer bei einer seiner liebsten Tätigkeiten: der Taufe. Foto: Christine Ascherl

Pfarrer Wilhelm Bauer geht auf Wunsch des Generalvikariats am 1. September 2024 in den Ruhestand, damit eine Pfarreiengemeinschaft geschaffen werden kann. Der 73-Jährige wurde am 17. Januar 1950 in Unterschleif, Pfarrei Roggenstein, geboren. Nach der Volksschule in Altenstadt bei Vohenstrauß besuchte er als Fahrschüler das Augustinus-Gymnasium in Weiden.

Späterer Papst war sein Professor an Universität

Nach dem Abitur 1970 studierte er an der Universität in Regensburg Theologie. Sein Dogmatikprofessor war Prof. Josef Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. Ein Jahr vor der Priesterweihe machte er seelsorgerliche Erfahrungen als Diakon in Mitterfels bei Straubing. Am 26. Juni 1976 wurde er durch Bischof Rudolf Graber zum Priester geweiht.

Seine 1. Kaplanstelle war die Urlauberhochburg Bodenmais, seine 2. die Pfarrei Schwarzenfeld, wo er bereits an der Berufsschule Nabburg unterrichtete. 1981 übertrug ihm der Bischof als einem der jüngsten Pfarrer die Pfarreiengemeinschaft Lintach und Pursruck und war als Religionslehrer an der Berufsschule in Amberg tätig.

1998 Geisel bei einem Banküberfall

Aus Gehorsam gegenüber seinem Bischof Manfred Müller wechselte er in die Holledau in die Pfarrei Biburg, wo er 22 Jahre blieb und an der Sonderberufsschule St. Franziskus in Abensberg unterrichtet. Ein halbes Jahr zuvor betreute er nebenbei die Pfarrei Pürkwang und zuletzt noch die Pfarrei Teuerting. Noch ein sehr spezielles Erlebnis ist ihm aus seiner Zeit in der Holledau in Erinnerung geblieben: Am 9. Juli 1998 wurde Pfarrer Bauer bei einem Banküberfall in der Sparkasse Abensberg von einem Bankräuber als Geisel genommen. Ein Ereignis, das damals in Niederbayern Schlagzeilen machte.

Nach der Versetzungsordnung von Bischof Gerhard Ludwig Müller übertrug dieser ihm 2009 die Pfarrei Tännesberg. In dieser Zeit versuchte er die Pfarrei zu einen und ihr Anerkennung und Ansehen zu verleihen. Auch nach der Corona-Zeit beträgt der Kirchenbesuch 20 Prozent und 45 Ministranten sind bei den liturgischen Feiern im Einsatz.

Großer Fan der “Blue Devils”

Er wird sicherlich das wohnliche Pfarrhaus mit seinem herrlichen Ausblick vermissen, das er mit Architekt Josef Schönberger gestaltet hat. St. Jodok wurde renoviert, der Bau des Kinderhauses St. Martin hat der Pfarrei finanziell die Grenzen aufgezeigt. Gerne hätte er auch noch die Pfarrkirche St. Michael im Glanz erstrahlen lassen. “Ich bin allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dankbar für alle Unterstützung”, sagt Pfarrer Bauer.

Ein Verlust wird ihm sein sonntäglicher Stammtisch sein; sein Stammplatz in der Hans-Schröpf-Arena bleibt: Der Pfarrer ist seit Jahrzehnten großer Fan des 1. EV Weiden. Wie die Pfarreiengemeinschaft endgültig aussehen wird, entscheidet das Ordinariat im Frühjahr 2024. Der Pfarrgemeinderat hat für Vohenstrauß sein Votum abgegeben. Pfarrer Bauer plant seinen Ruhestand in Altenstadt bei Vohenstrauß.

Wilhelm Bauer, seit 2009 Pfarrer in Tännesberg. Foto: Christine Ascherl

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