Umzug von der Großstadt in ein kleines Dorf

Sänger Markus Engelstädter im Gespräch

Trabitz. Nach 20 Jahren Großstadtleben zurück in die Provinz? Für viele sicherlich unvorstellbar, für Sänger Markus Engelstädter war es die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. 

Markus Engelstädter hat auch verschiedene „Queen“-Programme in seinem Repertoire. Foto: Holger Stiegler

Der aus Pressath stammende Künstler hat sich in der Nachbargemeinde Trabitz damit auch einen langgehegten Traum erfüllt – nämlich ein eigenes (Aufnahme-) Studio, das direkt ans Wohnhaus anschließt. „Das eigene Studio ist durch nichts zu ersetzen“, erzählt der 44-Jährige. Und dieses Studio dürfe nicht einfach nur ein dunkler Kellerraum sein. Natürlich müsse man dort etwas einsingen und aufnehmen können. „Aber es soll auch ein kreativer Arbeitsraum sein, um Stücke zu arrangieren, um selbst etwas zu texten und zu komponieren, ja, und um sich auch um Themen wie Booking und Vermarktung zu kümmern“, so der Sänger.

Blick vom Studio in eine unverbaute Natur

Dies in Regensburg zu realisieren, sei für ihn unmöglich gewesen. „Ich habe lange nach einem Studio gesucht, aber bei den extremen Mietpreisen war das aussichtslos!“ Und außerdem: Hier im eigenen Studio auf dem Land hat er viel Platz, es ist etwa 30 Quadratmeter groß und im schwedischen Stil gehalten. Große Fenster und Terrassentüren sorgen für einen lichtdurchfluteten Raum. „Und auch der Blick nach außen in die unverbaute Natur ist unbezahlbar“, betont Markus Engelstädter. 

Engelstädter: “Muss ich in Regensburg wohnen?”

Der Großstadt den Rücken zu kehren und mit Ehefrau Susanne sowie den beiden Kindern in einem kleinen Dorf zu bauen – das war keine spontane, überstürzte Entscheidung. „Regensburg ist phantastisch, das war eine schöne Zeit. Die Verbindungen dorthin reißen nicht ab, viele Musiker, mit denen ich zusammenarbeite, leben dort“, erzählt Engelstädter. Irgendwann habe er sich aber die Frage gestellt: „Muss ich dort wohnen? Es ist doch eigentlich egal, von wo ich zum Auftritt fahre.“

Außerdem habe er auch festgestellt, dass das „Runterkommen“ nach Auftritten in einer Stadt halt doch relativ schwierig sei und ihm für die eigene Kreativität in Regensburg auch die Ruhe gefehlt habe. „Das ist jetzt anders, dafür habe ich viel mehr Zeit“, erzählt er. Die Corona-Pandemie, in der seit März 2020 etwa 80 Prozent der fixen Termine weggefallen sind, habe ihn auch nochmal darin bestärkt, dass das „Sich-neu-aufstellen“ die richtige Entscheidung gewesen sei. 

Bei Bühnenauftritten neue Akzente setzen

Auch bei den Bühnenauftritten möchte Engelstädter neue Akzente setzen. „Das hat natürlich auch mit Corona und den veränderten Rahmenbedingungen zu tun, die es künftig geben wird“, so der Sänger. Mit Blick auf die verschiedenen „Queen“-Programme in seinem Repertoire ist er bestrebt, diese Shows auf ein noch höheres Level zu bringen. „Denn Queen und ihre Musik wird immer laufen“, ist er überzeugt.

Diese Songs seien einfach zeitlos, kaum jemand wechsele wohl den Radiosender, wenn ein Queen-Titel gespielt werde. Als ehrgeiziges Ziel hat sich Engelstädter vorgenommen, beispielsweise jedes Jahr eigene Tourneen mit verschiedenen (neuen) Programmen zu machen – im vergangenen Jahr hat er unter anderem zusammen mit seinem langjährigen Bühnenpartner Pianist Bernd Meyer ein Album mit Udo Jürgens-Songs eingespielt.    

Viele Jüngere finden Udo Jürgens gut

„Das war eigentlich keine spontane Idee, sondern geistert mir schon durch den Kopf, seit Udo Jürgens 2014 gestorben ist“, erzählt Engelstädter. Es sei wirklich erstaunlich, wie viele Jüngere – also zwischen 30 und 40 Jahren – Udo Jürgens gut finden, sagt der Sänger. Und beeindruckend sei dies auch deswegen, weil dieser Trend heute – fast acht Jahre nach dem Tod des Österreichers – noch anhalte. Vor dem Werk hat der 44-Jährige einen riesigen Respekt: „Er hat über 1.000 Lieder geschrieben, das sind Texte der alten Schule, die etwas aussagen, die eine Geschichte erzählen!“

Nach-Corona-Konzert in der Donau-Arena

Ein weiteres Projekt, das Engelstädter seit einiger Zeit beschäftigt, ist das geplante Nach-Corona-Konzert „Stand by us“ in der Regensburger Donau-Arena. Hier ist er mit im Organisationsteam – keine leichte Aufgabe angesichts des Umstandes, dass niemand weiß, wann und ob es wirklich unter den Rahmenbedingungen „so wie früher vor Corona“ stattfinden kann.

Markus Engelstädter kann in der Region in den nächsten Monaten – unter Pandemievorbehalt – mehrmals live erlebt werden: Am 17. März präsentiert er um 20 Uhr mit Bernd Meyer im Herzogkeller Bayreuth das Programm „Udo – Ein ehrenwerter Abend mit Liedern von Udo Jürgens“, am 7. Mai ist er mit der „Golden Glitter Band“ zu Gast in der Wurzer O`Schnitt-Halle, mit derselben Formation am 24. Juni auf dem Basilikaplatz Waldsassen. Am 2. Juli folgt „The Magic of Queen“ im Fischhofpark Tirschenreuth und am 10. August Engelstädters Luisenburg-Premiere mit „The Magic of Queen Classic“ mit Streichorchester. 

Bild: Holger Stiegler
Bild: Holger Stiegler
Bild: Holger Stiegler

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