Vergelts Gott für ein halbes Jahrhundert aktiver Feuerwehrdienst

Luhe-Wildenau. Die Ehrungen aktiven Dienst leistender Feuerwehrmitglieder aus den drei Feuerwehren des Markts hatte etwas Einmaliges und Besonderes: Erstmals wurden mit Gerhard Kres, Feuerwehr Oberwildenau und Johann Kick, Feuerwehr Luhe zwei Wehrmitglieder für 50-jährigen aktiven Feuerdienst geehrt.

Landrat Andreas Meier (links), Kreisbrandrat Marco Saller (Dritter von links), Kreisbrandinspektor Martin List, Kreisbrandmeisterin Carola Adam, Bürgermeister Sebastian Hartl (von rechts) überreichen die Staatlichen Ehrenzeichen in Gold an Johann Kick, Gerhard Kres (beide 50 Jahre), Norbert Zeiler, Georg Rewitzer (40 Jahre) und das Staatliche Ehrenzeichen in Silber an Thomas Schimetscheck (25 Jahre). Foto: Walter Beyerlein

Bürgermeister Sebastian Hartl machte in seiner Begrüßung am Freitagabend im Pfarrheim Luhe eine besondere Rechnung auf: Die Jubilare leisteten in ihrer Gesamtheit 205 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. „Das ist mir noch ein wenig zu plakativ“, meinte das Marktoberhaupt und schloss daran ein weiteres Zahlenspiel an. „Es sind mehr als 75.000 Tage ehrenamtliches Engagement zum Wohle und Sicherheit der Bevölkerung Luhe-Wildenaus und der Allgemeinheit über die gemeindlichen Grenzen hinaus“.

Ihr Jubilare seid ein leuchtendes Vorbild für die Jugend und für die Allgemeinheit. Sebastian Hartl

Die Ehrung verdienter aktiver Feuerwehrmänner für 50-jährigen aktiven Dienst sei in jedem Fall eine Premiere, betonte der Bürgermeister. In dem Zeitraum von fünf Jahrzehnten haben sich nach den Worten Hartls aber auch die drei Feuerwehren des Marktes Luhe-Wildenau weitergebildet. Die Kommune selbst könne aber immer nur die Rahmenbedingungen schaffen, es müsse die Bereitschaft bestehen, diesen Rahmen mit Leben zu erfüllen, sagte das Marktoberhaupt. Die Ehrung müsse nach den Worten Hartls auch als Appell an alle verstanden werden, die Bedeutung des Ehrenamtes zu erkennen.

Stellenwert des Ehrenamts

Landrat Andreas Meier hob die Notwendigkeit hervor, die Ehrung langjähriger aktiver Feuerwehrmitglieder der Öffentlichkeit zu vermitteln und damit den Stellenwert des Ehrenamtes hervorzuheben. Gleichzeitig solle damit gezeigt werden, dass trotz ständigen Nörgelns die „Fahne des Ehrenamtes“ hochgehalten werde. Damit werde dem der Kälte in der Gesellschaft etwas entgegengesetzt, betonte der Landrat.

Zugleich werde aber auch deutlich, dass die Oberpfalz als Heimat ansprechend und erstrebend sei. So würden anders klingenden Prognosen vor einigen Jahren hinsichtlich eines zu erwartenden Bevölkerungsschwundes entkräftet. „Wir haben eine Region wo sich´s gut leben lässt“, machte der Landkreischef deutlich.

„Ein Dankeschön zur rechten Zeit kann manches wieder befeuern“

Der Landrat erkennt in den Begriffen „Ehrenamt und Gemeinschaft“ eine enge Verbindung. Feststehe, dass sich mit Geld die ehrenamtliche Tätigkeit nicht ersetzen lasse, weil dann jeder Handgriff zu bezahlen sei, meinte Andreas Meier. Mit fünfzig Jahren bei der Feuerwehr sei das Maximale erreicht worden, was bei anderen Vereinen zunehmend problematisch werde. Die Erwartungshaltung eines Feuerwehrdienstleistenden ziele nicht auf Geld oder Steuervorteile ab, er erwarte vielmehr „ab und zu“ ein Dankeschön. „Ein Dankeschön zur rechten Zeit kann manches wieder befeuern“.

Es sei wichtig, die jungen Menschen mit den Interessen der Feuerwehr vertraut zu machen und dem Nachwuchs auch Verantwortung zu übertragen. Landrat Andreas Meier vergaß aber auch nicht, den Kommunen als Sachaufwandträger zu danken und sieht in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Preise für Anschaffungen in höchste Dimensionen höchst kritisch.

Die Geehrten

Landrat Andreas Meier, Bürgermeister Sebastian Hartl, Kreisbrandrat Marco Saller, Kreisbrandinspektor Martin List und Kreisbrandmeisterin Carola Adam überreichten gemeinsam die Staatlichen Ehrenzeichen in Gold für 50-jährigen aktiven Dienst an Gerhard Kres (Feuerwehr Oberwildenau) und Johann Kick (Feuerwehr Luhe).

Für 40 Jahre im aktiven Dienst wurden Norbert Zeiler (Feuerwehr Neudorf) und Georg Rewitzer (Feuerwehr Luhe) ausgezeichnet, das Staatliche Ehrenzeichen in Silber für 25-jährigen aktiven Dienst ging an Thomas Schimetscheck (Feuerwehr Luhe).

Der Gesellschaft immer den Dienst bei der Feuerwehr vor Augen halten

Kreisbrandrat Marco Saller freute sich, dass die Geehrten immer wieder den oftmals nicht mehr leichten Weg zur Feuerwehr gefunden haben. Der Dank gelte für die Ausübung eines zeitintensiven Ehrenamtes, der immer wieder die Zurückstellung eines eigenen Hobbys, auch der Familie, erfordere. Es sei notwendig, der Gesellschaft immer wieder den Dienst bei der Feuerwehr vor Augen zu halten.

Dann werde deutlich, dass in Bayern 330.000 aktiven Feuerwehrdienstleistenden nur sieben Berufsfeuerwehren gegenüberstehen. Florian Wittmann, Kommandant der Feuerwehr Luhe und somit Gastgeber des Ehrungsabends, überreichte den Ehefrauen der Geehrten als Dankeschön für die Entbehrungen in der Familie einen Blumenstrauß.

* Diese Felder sind erforderlich.