Vorerst keine Gebührenerhöhung: Theisseiler Kanal in besserem Zustand als gedacht

Theisseil. Gute Nachrichten für das Dorf: Das Kanalnetz ist in besserem Zustand als gedacht. Das hat eine Untersuchung im Vorfeld der geplanten Sanierung ergeben. Die Gebühren steigen damit laut Bürgermeister Johannes Kett vorerst nicht.

Die Theisseiler müssen vorerst nicht mit höheren Abwassergebühren rechnen: Der Zustand des Kanalnetzes im Dorf ist nicht so schlecht wie befürchtet. Foto: Gabi Eichl

Der Zustand der 50 Jahre alten Leitungen und das seit längerem diskutierte Sanierungskonzept des Theisseiler Kanalnetzes waren Thema des nicht-öffentlichen Teils der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, wie Johannes Kett informiert. Vertreter des Erbendorfer Ingenieurbüros Münchmeier-Eigner hatten den Gemeinderäten die Ergebnisse einer ersten Untersuchung vorgestellt. Und diese waren durchaus überraschend.

Kanal überraschend doch nicht ganz marodedes

Es geht in erster Linie um das sogenannte „alte Dorf“, in den Baugebieten Schnepfenäcker I und II gibt es kaum Schäden. Das Kanalnetz im alten Dorf wurde seit 50 Jahren weder saniert noch überprüft. Für den SPD-Sprecher Josef Herrlein war deshalb Ende 2022 klar: „Der Kanal kann nicht mehr in Ordnung sein, das geht gar nicht, physikalisch und technisch nicht.“ Der Kanal ist laut Kett, der damals noch nicht Bürgermeister war, aber weit mehr in Ordnung als gedacht.

Sanierung mit schonendem Inliner-Verfahren

Wie es der Beschreibung Ketts zufolge aussieht, hat die Gemeinde noch rechtzeitig gehandelt. Noch sei nichts gebrochen, sagt Kett. Und noch könne die Sanierung auf dem Weg des sogenannten Inliner-Verfahrens erfolgen, was bedeutet, dass nirgendwo die Straße aufgemacht werden müsse. Das sei sehr erfreulich, so Kett, damit sei nicht zu rechnen gewesen.

Hausanschlüsse werden nicht saniert

Die Gemeinde wird nun als erstes Hauptleitung und Schächte des Mischwasserkanals – wo nötig – reparieren lassen, die Regenwasserkanäle bleiben laut Kett vorerst unangetastet, da hier kein akuter Handlungsbedarf bestehe. Die Hausanschlüsse werden nicht saniert, wie der Gemeinderat beschlossen hat. Diese seien zu etwa einem Viertel schadhaft, wie die Untersuchung gezeigt habe. Betroffene Bürger könnten selbstverständlich jederzeit tätig werden.

Warum bis zur nächsten Gebührenkalkulation nicht mit höheren Gebühren zu rechnen sei, erklärt Kett damit, dass man bei den Kosten für die Sanierung „deutlich unter“ den 150.000 Euro bleiben werde, die bereits dafür kalkuliert seien.

Bürger bekommen Funkwasserzähler

Einstimmig beschlossen hat der Gemeinderat laut Kett die Umstellung auf Funkwasserzähler. Diese sollen von Herbst an in allen Haushalten installiert werden. Früher sei der Einbau nicht möglich, da die Zähler aktuell wegen großer Nachfrage eine lange Lieferzeit hätten.

Haltbarkeit der Funkgeräte deutlich länger

Die Funkzähler haben den Worten Ketts zufolge für die Bürger den Vorteil, dass sie automatisch ohne Hausbesuche oder Mitwirken des Hausbesitzers abgelesen werden könnten. Auch Leckagen seien deutlicher schneller zu erkennen. Nach sechs Jahren Laufzeit könnten die Funkzähler erneut geeicht werden; im Idealfall seien die Geräte somit 12 Jahre verwendbar, deutlich länger als die analogen Zähler.

Für Nachfragen ist der neue Wasserwart der Gemeinde, Andreas Gold, telefonisch erreichbar unter 0175 / 9624780.

* Diese Felder sind erforderlich.