„Wer noch, außer den vielen Ehrenamtlichen würde das tun?“

Flossenbürg. Vor dem Hintergrund der Bilder der Flutkatastrophe und der Brände am Mittelmeer bekommen die lobenden Worte eine neue Bedeutung, die die langjährigen aktiven Feuerwehrleute der Gemeinde an einem Ehrenabend hören.

Sieben Feuerwehrleute der Wehren Flossenbürg und Altenhammer wurden für ihren langjährigen aktiven Dienst ausgezeichnet. Foto: FFW Flossenbürg
Auch sie sind unverzichtbar für die Feuerwehr: Mitglieder, die dem Verein viele Jahre die Treue halten, ohne aktiv zu sein. Foto: FFW Flossenbürg

„Das ganze Vertrauen, uns in allen Notsituationen zu helfen, ruht auf euch freiwilligen Helfern“, sagt der Vorsitzende der Flossenbürger Wehr, Ulrich Krapf. Der Feuerwehrdienst sei „eine harte Pflicht geworden“. Ganz zu schweigen von der Verantwortung und der Gefahr für Leib und Leben.

Auch die stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger sagt, sie habe die Katastrophenbilder vor Augen, wenn sie an diesem Abend verdienten Feuerwehrmännern das staatliche Ehrenzeichen verleihe. Kirzinger sagt wörtlich: „Frauen und Männer der Feuerwehren sind dort, um zu helfen. Sie tun dies auch dann noch, wenn die eigenen Kräfte schon zu Ende sind. Sie tun das aus Überzeugung und ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit. Mehr noch, sie riskieren ihr Leben für andere. Wer noch, außer den vielen ehrenamtlichen Frauen und Männern in den Hilfsorganisationen würde das tun?“

Feuerwehren, „auf die alle Bürgerinnen und Bürger stolz sein können“

Bürgermeister Thomas Meiler fügt an, die Feuerwehren Altenhammer und Flossenbürg seien zwei technisch gut ausgestattete Feuerwehren, „auf die alle Bürgerinnen und Bürger stolz sein können“. Er überreicht den langjährigen aktiven Feuerwehrleuten zusätzlich ein Geschenk der Gemeinde: eine Silbermünze für 25 Jahre aktiven Dienst, eine Armbanduhr für 40 Jahre.

Das Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst erhalten Manfred Plödt und Rüdiger Hettler von der Feuerwehr Altenhammer und Manfred Sander, Gerhard Siegler und Walter Fischer von der Feuerwehr Flossenbürg. Das silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst bekommen Holgert Bannert und Alexander Klettner von der Flossenbürger Wehr.

Neben der aktiven Wehr dürfe man aber die langjährigen passiven Mitglieder nicht vergessen, sagt Krapf. Sie unterstützten den Verein, sofern sie nicht selbst früher aktive Feuerwehrleute gewesen seien.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft wird Gerhard Birner geehrt, für 40 Jahre Michael Werner, Alois Sailer, Josef Pohl, Hans Hör, Walter Fischer, Manfred Sander, Johann Lurtsch, Erwin Löw, Eduard Malzer, Günther Kick und Roland Schafhauser, für 25 Jahre Holger Bannert.

Aller guten Dinge sind drei 

In die Fußstapfen Manfred Sladkys, der sich nach zwei Amtsperioden nicht mehr zur Wahl gestellt hatte, treten für die nächsten sechs Jahre Daniel Stahl als erster und Andreas Hopf als zweiter Kommandant. Sladkys bisheriger Stellvertreter Walter Fischer bleibt im Führungsteam der aktiven Wehr als neuer dritter Kommandant.

Die Wehr hat zwei neue junge Kommandanten: Daniel Stahl (Dritter von rechts) und Andreas Hopf (rechts); mit im Bild Kreisbrandmeister Alfons Huber, der Vertrauensmann Johannes Helgert, der dritte Kommandant Walter Fischer, der Vorsitzende Ulrich Krapf und Bürgermeister Thomas Meiler (von rechts). Foto: FFW Flossenbürg

Die Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr ging der wegen der Pandemie lange verschobenen Jahreshauptversammlung voraus. Neben den Kommandanten standen die Vertrauensleute zur Wahl, als solche wurden Johannes Helgert und Andrea Vollath wiedergewählt.

Elia Stahl neuer stellvertretender Vorsitzender

In der Jahreshauptversammlung wurde die Vorstandschaft im Amt bestätigt. Lediglich für den zweiten Vorsitzenden Gerhard Windschügl, der nach 24 Amtsjahren nicht mehr zur Verfügung stand, musste Ersatz gefunden werden. Für ihn wurde der junge Feuerwehrmann Elia Stahl gewählt. Vorsitzender bleibt Ulrich Krapf, Schriftführer Gerhard Wünsche, dessen Stellvertreter Toni Frauenreuther, Kassier Peter Müller, dessen Stellvertreter Franz Wünsche. Um die Kassenprüfung kümmern sich weiterhin Hans Hör und Ludwig Erndt.

„Eine schwere Zeit für viele Vereine“

Krapf sagte rückblickend wörtlich: „Eine schwere Zeit liegt hinter uns und hoffentlich nicht mehr vor uns. Eine schwere Zeit für viele Vereine. Größte Herausforderung wird wohl für viele das Hochfahren des Vereinslebens sein. Deshalb appelliere ich an euch alle: Packt wieder mit an und macht mit unter unserem Wahlspruch ‘Einer für alle – alle für einen’.“

Pandemiebedingt seien die meisten der traditionellen Veranstaltungen der Wehr ausgefallen. Dennoch habe man in dieser Zeit 16 neue Mitglieder gewonnen und zähle aktuell 294 Mitglieder.

Unterricht der Jugend erfolgte online

Der bisherige stellvertretende Kommandant Walter Fischer lobte das trotz der Pandemie große Engagement der aktiven Feuerwehrleute. Jugendwart Sven Fischer berichtete, dass viele Übungen und Unterrichtseinheiten online durchgeführt worden seien. Dafür gab es von allen Seiten großes Lob.

Kassier Peter Müller beschrieb die Finanzsituation als “solide und gesund”.

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