Wie sieht es hinter dem Mond aus? Lukas Reil weiß es jetzt

Weiden. Der angehende Abiturient Lukas Reil des Kepler-Gymnasiums erreichte die Bundesrunde der Physik-Olympiade. Dabei durfte er an einem einwöchigen Auswahlseminar in Schleswig-Holstein teilnehmen.

Lukas Reil mit der betreuenden Lehrerin Johanna Wutz. Foto: Kepler Gymnasium

Nicht oft bekommt ein Schüler die Möglichkeit, einen Professor für extraterrestrische Physik kennenzulernen, der im Rahmen einer Mondmission die Strahlungsintensität auf der Rückseite des Mondes erforscht. In einem 30-minütigen Festvortrag begeisterte der Schweizer Prof. Dr. Robert Wimmer-Schweingruber der Christian-Albrechts-Universität in Kiel 48 Oberstufenschülerinnen und -schüler sowie weitere Gäste mit besonderem
Bildmaterial und exklusiven Informationen über die Mondmission, die die Universität Kiel zusammen mit chinesischen Partnern im Jahr 2019 unternommen hat, um wissenschaftliche Forschungen auf der Rückseite des Mondes zu tätigen. Auch Lukas Reil vom Kepler-Gymnasium in Weiden durfte den Worten des Professors in Kiel lauschen, als er an der Bundesrunde der Internationalen Physik-Olympiade teilnahm.

Unter den Top 50

Als einer von mehr als tausend Teilnehmern aus deutschen Schulen konnte Lukas Reil sich qualifizieren, indem er zu den Besten der Hausaufgaben- und der Klausuren-Runde gehörte. Zur Vorbereitung auf die zweite Runde des Wettbewerbs stellte die Wettbewerbsleitung der Internationalen Physik-Olympiade (IPhO), Dr. Stefan Petersen, den 455 Teilnehmern Informationen und Übungsaufgaben zu den Themen der Prüfung zur Verfügung.

Schließlich gehörte Lukas Reil zu den besten 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus zwölf Bundesländern, die zu dem einwöchigen Auswahlseminar von 28. Januar bis 3. Februar nach Kiel eingeladen wurden mit dem Ziel, im Juli als Teil der Deutschen Nationalmannschaft zur Endrunde der IPhO nach Tokio zu reisen.

Keine Langeweile in Kiel

In Kiel musste Lukas Reil in vier Tagen zwei theoretische und zwei experimentelle Klausuren zu je drei Stunden bewältigen. Darüber hinaus hatte das IPN ein gemeinsames Rahmenprogramm organisiert. Es gab viele Möglichkeiten, sich mit gleichgesinnten Physik-Interessierten auszutauschen und Kontakte zu Experten zu knüpfen. Außerdem erkundeten die jungen Physiker verschiedene Arbeitsgruppen der Christian-Albrechts-Universität (CAU), erlebten Kiels Stadtleben und gingen gemeinsam zum Bouldern.

Im Rahmen dieser Wettbewerbsteilnahme bot sich für Lukas Reil die exklusive Gelegenheit, sein Potenzial auszuprobieren. Dadurch wurde er in seinem Vorhaben bestärkt, Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren, sobald er in diesem Jahr sein Abitur am Kepler-Gymnasium sicherlich mit Bravour gemeistert haben wird. Dann kann er selbst bisher ungeklärte physikalische Fragen unserer Zeit erforschen.

Volle Rückendeckung durch die Lehrer

Ermutigt zur diesjährigen Teilnahme wurde Lukas Reil durch seine Lehrerin Johanna Wutz, die es ihm erleichterte, die formalen Hürden zu nehmen und damit die ersten Schritte auf dem Weg zur internationalen Physik Olympiade zu gehen. Zudem erhielt der Kepler-Schüler Unterstützung durch seinen langjährigen Mentor Oberstudienrat Jürgen Heiß, der ihn schon bei seinen Teilnahmen am Wettbewerb „Jugend forscht“ begleitete, und Alexander Elstner, der ihn bereits im letzten Jahr zur Teilnahme an der IPhO motivierte.

Um die Anerkennung für Lukas Reil durch die Schule auszudrücken, nahmen drei Lehrkräfte des Kepler-Gymnasiums an der Preisverleihung der Bundesrunde in Kiel teil. Zwar reichte es für Lukas leider nicht ganz, um mit nach Tokio zu reisen, allerdings zeigte er bei der Teilnahme an der Bundesrunde, dass er großes Interesse, hohe Motivation und ausgezeichnete Leistungsfähigkeit vor allem im Fach Physik aufbringen kann.

Heimreise mit vielen Ideen im Gepäck

Die Lehrkräfte des Kepler-Gymnasiums nutzten die weite Reise auch dafür, vor Ort einen Einblick in die Forschungswerkstatt des IPN in Kiel zu erhalten. Dr. Christine Köhler, die das Netzwerk „Schülerforschungszentren Schleswig-Holstein“ leitet, informierte über die organisatorischen Strukturen der Institution sowie die Durchführung der Workshops für die umliegenden Schulen. Zur Ausstattung gehörten auch themenorientierte Expeditionskisten, die von Schulen in der Region ausgeliehen und für unterrichtliche Projekte genutzt werden können.

Die Leiterin des Archäo- und Geo-Labors Dr. Katrin Schöps führte die Oberpfälzer Delegation durch die Räumlichkeiten der Forschungswerkstatt. Das Lehrerteam konnte unter anderem im Ozean-Labor, Geo-Labor, im Reli-Werk und im Sprachwerk einen Einblick in die gerade stattfindende Arbeit erhalten und viele Informationen aufgreifen, die als Ideen für die Schülerforschungswerkstatt am Kepler-Gymnasium mit nach Hause genommen worden sind.

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