WITRON-Weihnachtsfeier: Walter Winklers Weihnachtswunder

Parkstein. Bewegende Rede des Firmengründers bei der WITRON-Weihnachtsfeier: Nach den jüngsten Schicksalsschlägen appelliert Walter Winkler an das Wir-Gefühl von 1600 Mitarbeitern als Grundlage des Erfolgs. Ein Drei-Gänge-Menü und Partyklänge versüßen die Botschaft.

Firmengründer Walter Winkler blickt auf ein bewegtes Jahr zurück; Foto: WITRON

Die zauberhafte Weihnachtsfeier haben sich die 1600 WITRON-Mitarbeiter mit Anhang redlich verdient: Ein eigens für diese Feier gedrehter Film erinnert an die Meilensteine und Erfolge der Firma seit dem Gründungsjahr 1971.

Die adventliche Belohnung: ein festliches Drei-Gänge-Weihnachtsbuffet – mit Gänsebrust, Filet vom Strohschwein und pochiertem Lachsfilet – und weihnachtliche Party-Stimmung mit dem Party Symphonie Orchestra.

Höhepunkt des Abends: Das kleine Weihnachtswunder, dass Firmengründer Walter Winkler nach überstandenem Krankenhausaufenthalt persönlich zu den Mitarbeitern sprechen kann – eine Hommage an seine heuer verstorbene Frau und das Wir-Gefühl in der WITRON-Unternehmensgruppe.

Vom Krankenbett direkt in die Firma

„Wie ihr sicher wisst, habe ich eine äußerst schwierige Zeit hinter mir“, blickt Winkler auf einen fünfwöchigen Krankenhausaufenthalt zurück. „Bei einem Mountainbike-Unfall Mitte September erlitt ich einen doppelten Oberschenkelhalsbruch und musste mehrere Koma-Phasen verbunden mit einer Lungenentzündung überstehen.“ Nur weil er sich ein Leben lang sportlich fit gehalten habe, habe er diese Tortur überlebt.

Was ihm außerdem zugutegekommen sei: die guten Gene. „Bekanntlich ist meine Mutter Maria 102 Jahre alt geworden.“ Beste Voraussetzungen für ein hohes Lebensalter. „Nach 5 Wochen im Krankenhaus hab ich mich dann vom Taxi direkt in die Firma fahren lassen“, beschreibt er seinen ersten Weg nach der Genesung. „Denn ich war sowohl im Kopf als auch körperlich in Ordnung –konnte problemlos gehen, schwimmen, und natürlich arbeiten!“

Festliche Weihnachtsstimmung in Parkstein; Foto: WITRON

Hommage an Hildegard Winkler

Der zweite Schicksalsschlag für Winkler in diesem Jahr: „Anfang September musste ich für immer Abschied von meiner Frau Hildegard nehmen“, sagt er mit bewegter Stimme. „Wir haben uns in 64 Jahren Ehe immer ideal ergänzt – Hildegard war für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben.“ Sie habe die vier Kinder großgezogen, während er sich um Beruf und Firma gekümmert habe. „Sie war in der 52-jährigen Firmengeschichte ein extrem wichtiger Anker für uns alle.“

Als Winkler mit seinem Start-up loslegte, habe sie täglich für über 50 Mitarbeiter und auch für Kunden gekocht und das Stüberl geführt. „Vieles, was uns heute in der Firma umgibt, wurde von ihr geschaffen und trägt Ihre Handschrift.“ Als Designerin habe sie eine einzigartige Begabung besessen. „Ohne Hildegard hätte ich mein Lebenswerk nie geschafft!“ Er sei sich sicher: „Dass wir alle nach vorne schauen, und das Lebenswerk, das hier entstanden ist, wertschätzen und weiterentwickeln, ist ganz im Sinne von meiner Frau Hildegard.“

Hommage an Hildegard Winkler: Firmengründer Walter Winkler erinnert an die Lebensleistung seiner verstorbenen Frau. Foto: WITRON

Prozesse perfekt verschmelzen

Was Winkler dann in der Folge auch tut: nach vorne schauen. „Wir haben bereits damit begonnen, an unserem Stammsitz in Parkstein eine automatisierte mehrstöckige Lager- und Kommissionierhalle zu bauen – mit einer Brutto-Gesamtfläche von 40.000 Quadratmetern.“ Dort würden alle Prozesse „perfekt verschmelzen und ineinandergreifen“. Zudem sei man dabei, ein neues, modernes Fitnessstudio für alle Mitarbeitern zu bauen.

„Denn wie ihr wisst, meine Mitarbeiter sind das Wertvollste in meiner Firma“, bekräftigt Winkler. „Als ich meine Firma gegründet habe, war es für mich immer entscheidend, dass wir als Team zusammenhalten.“ Nur so habe man derart erfolgreich wachsen können: „Von einer zwei-Mann-Firma zu einem Unternehmen mit 7000 Beschäftigten.“ In den letzten fünf Jahren hat sich die Mitarbeiterzahl und der Umsatz verdoppelt.

Einstimmung durch Geschäftsführer Helmut Prieschenk; Foto: WITRON

„Das geht mich nichts an“, gibt’s nicht

Nach seiner Beobachtung werde dieser Zusammenhalt allerdings in manchen Bereichen nicht mehr so gelebt, wie er und die Kunden es erwarteten: „Aus meiner Sicht ist es oberste Pflicht, dass wir unseren Leuten draußen auf den Baustellen helfen, wenn es Probleme gibt“, appelliert er an die abteilungsübergreifende Solidarität.

Den Satz, „das geht mich nichts an“, gebe es bei WITRON nicht. „Und daher mein klarer Appell an euch alle: Helft’s zam, Leit, bleibt’s unseren Wurzeln und unserer Kultur treu – dann samma auch weiterhin erfolgreich!“ Über den Erfolg dürfe man sich dann gemeinsam freuen: „Aber wir dürfen uns auf keinen Fall auf unseren Erfolgen ausruhen!“

Witron-Gründer Walter Winkler blickt bei der Weihnachtsfeier auf sein Vermächtnis. Foto: Jürgen Herda

Vermächtnis: Die geschenkte Chance nutzen

Walter Winklers Vermächtnis: „Ich wollte immer, dass wir die Besten sind, dass wir genügend Arbeit für unsere Leute haben – und dass wir einzigartig und nicht austauschbar sind.“ Dafür müsse man sich aber ständig strecken und anstrengen. Vor allem in schwierigen Zeiten: „Nur dann können wir eigenständig bleiben und dieses Lebenswerk erfolgreich in die Zukunft führen.“ Die wegweisende Entscheidung in diesem Zusammenhang: die Firma in eine Stiftung überzuführen. „Damit wird das Unternehmen im Sinne der Mitarbeiter erhalten und weitergeführt.“

Entscheidend sei für Winkler, dass die Stiftung nicht verkauft werden kann und WITRON auch in Zukunft ein eigenständiges Unternehmen bleibe. „Darüber hinaus verbleiben die Gewinne im Unternehmen, ermöglichen zukünftige Investitionen und Wachstum – und bilden Rücklagen und dadurch Reserven für schlechte Zeiten.“ Damit habe Walter Winkler seinen Teil beigetragen: „Entscheidend ist, dass ihr diese Chance nutzt und das Beste daraus macht.“

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