Wochenend-Dienst der Weidener Polizei: Betrunken, bekifft, bescheuert

Weiden. Dass die Leute nicht gescheiter werden: Immer wieder müssen Beamte der Weidener Polizeiinspektion angetrunkene, bekiffte und pöbelnde Zeitgenossen zur Raison bringen – und sich nebenbei um Verkehrsunfälle kümmern.

Die Handschellen klickten bei einem 40 Jahre alten Dieb, den die Polizei Waldsassen am Freitag dingfest machte. Symbolfoto: OberpfalzECHO

Ein 33-jähriger Vohenstraußer will sich am Freitagabend gegen 19.30 Uhr partout seine Zigarette in einem Weidener Linienbus schmecken lassen. Die Appelle des Busfahrers, das Rauchverbot zu beachten und die anderen Fahrgäste nicht anzupöbeln, verhallen ungehört. Der Fahrer verständigt daraufhin die Polizei.

Was kostet eigentlich eine Ausnüchterungszelle?

Die Beamten nehmen schließlich am ZOB in Weiden einen erkennbar alkoholisierten Mann in Empfang, der sich trotz guten Zuredens weder zum Verlassen des Busses bewegen lässt, noch sich ausweisen kann oder will. Der angetrunkene Landkreisbewohner gibt vielmehr falsche Personalien an. Um die Identität des zunehmend aggressiven Fahrgastes zu klären, legen ihm die Beamten Handschellen an und bringen den widerstrebenden Herrn zur Polizeiinspektion Weiden.

Ein Atemalkoholtest ergibt einen Wert von 1,78 Promille. Den Rest der Nacht verbringt er als Nichtraucher in der Ausnüchterungszelle. Die Übernachtung im Hotel „Zur Zelle“ ist keineswegs gratis, die Rechnung wird ihm nebst Anzeige wegen der Angabe von falschen Personalien – eine Ordnungswidrigkeit – zugestellt. Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Gießen wurde in einem anderen Fall eine Rechnung von 170 Euro schon einmal als angemessen beschieden.

Faust eines 17-Jährigen im Gesicht einer 24-Jährigen   

Was eine Gruppe junger Leute am Samstag gegen 0.30 Uhr in der Weidener Innenstadt vor einer Gaststätte so in Rage bringt, dass ein 17-jähriger Weidener eine 24-Jährige aus dem Landkreis Neustadt zweimal mit der Faust ins Gesicht schlägt, ist nicht bekannt. Die leicht verletzte junge Frau verzichtet jedenfalls auf eine ärztliche Versorgung.

Möglicherweise dämpfen die bei ihr gemessenen 1,58 Promille auch den Schmerz. Die verständigten Beamten der Polizeiinspektion Weiden stellen beim beschuldigten 17-jährigen eine Atemalkoholkonzentration von 0,82 Promille fest. Nach Aufnahme der Anzeige erhalten die beteiligten Personen ein Platzverbot.

Von wegen Marihuana chillt

Bei einem heftigen Partnerschaftsstreit am Samstag gegen 2 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in der Weidener Innenstadt beleidigt ein 40-Jähriger seine 44-jährige Lebensgefährtin, greift sie tätlich an und beschädigt einen Tisch in der Wohnung. Die leicht verletzte Wohnungsinhaberin verständigt die Polizei und bittet um Hilfe. Beim Eintreffen der Streife hat der amtsbekannte Weidener die Wohnung bereits verlassen.

In der Wohnung stellen die Beamten eine sogenannte Bong sowie eine geringe Menge an Marihuana sicher. Laut Angaben der Frau Hinterlassenschaften ihres Lebensgefährten. Da die Angaben der Frau als glaubwürdig eingestuft werden, wird gegen den Mann wegen mehrerer Delikte zum Nachteil seiner Freundin und wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Als erste Maßnahme wird ein befristetes Kontaktverbot nach dem Gewaltschutzgesetz verhängt.

Faustkampf der 40-Jährigen

Auch am frühen Sonntagmorgen beschäftigen zwei Streithähne die Polizei. Zwei 40-jährige Weidener prügeln gegen 1.35 Uhr im Bereich der Luitpoldstraße nach einem Streit zwischen drei beteiligten Personen aufeinander ein. Beide steigen verletzt aus dem Ring, einer der Männer mit Nasenbeinbruch. Die zwei Raufbolde liefern sich außerdem ein Alkomaten-Duell, das einer der beiden mit 1,98 zu 1,64 Promille für sich entscheidet.

Bisher ist es den Beamten nicht gelungen, Anlass und exakten Hergang der Auseinandersetzung zu rekonstruieren. Möglicherweise spielt dabei ein Mobiltelefon der einen Partei eine Rolle, das in der Tasche der anderen gefunden wurde. Keiner der Beteiligten will sich den Beamten gegenüber äußern. Neutrale Zeugen: Fehlanzeige. Gegen die beiden Männer wird jeweils wegen Körperverletzung ermittelt.

Falscher Zwanziger

Mit einem gefälschten 20-Euro-Schein versucht ein bislang unbekannter Mann am Samstag, gegen 12.30 Uhr in einem Weidener Fachmarkt in der Regensburger Straße zu bezahlen. Die Blüte fällt an der Kasse auf, worauf der Kunde einen echten 20-Euro-Schein herausrückt und den Markt auffällig eilig verlässt. Den mutmaßlich falschen Schein steckt er wieder ein. Das nervöse Verhalten des Mannes deutet darauf hin, dass er sich des Betrugsversuches bewusst gewesen sein könnte.

Der Unbekannte wird als etwa 40 Jahre alt, korpulent und um die 1,75 Meter groß, mit braunen Haaren und Kinnbart, gekleidet mit einer blauen Jeans, einer grauen Strickjacke und einer Mütze beschrieben. Der Mann spricht Standarddeutsch ohne erkennbaren Dialekt. Er kam in Begleitung einer zweiten männlichen Person, auch um die 40 Jahre alt, bekleidet mit einem schwarzen Mantel, schwarzer Mütze und schwarzem Schal. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Weiden entgegen.

Verletzte bei Verkehrsunfällen

Ein 86-jähriger Pkw-Fahrer aus Weiden stößt am Samstag, 11:40 Uhr, in der Infanteriestraße frontal mit dem Pkw eines entgegenkommenden 42-Jährigen aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab zusammen. Durch die Wucht des Aufpralls wird der Wagen des jüngeren Fahrers in eine Hecke geschleudert. Beide Fahrer erleiden Verletzungen, die im Klinikum Weiden behandelt werden müssen. Die Polizei schätzt den Sachschaden der von einem Abschleppdienst geborgenen Fahrzeuge auf etwa 45.000 Euro.

Ein 21-jähriger Fahrer aus dem Landkreis Neustadt kommt am Samstag um 5.45 Uhr im Edeldorfer Weg in Weiden aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse von der Fahrbahn ab und rutscht in einen Straßengraben. Der junge Mann erleidet leichte Verletzungen. Der Schaden an seinem Fahrzeug sowie einem ebenfalls beschädigten Verkehrszeichen wird auf rund 8000 Euro geschätzt.

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