Ein Kriegerdenkmal der besonderen Art: Lourdes-Grotte in Mitterteich zieht um

Mitterteich. In wenigen Tagen wird in Mitterteich ein mehr als 100 Jahre altes Denkmal der Vergangenheit angehören: die Lourdes-Grotte. Doch sie kommt wieder.

Die zusammengefallene Lourdesgrotte im Garten des städtischen Kinderhauses besichtigen (von links) Bauhofleiter Wolfgang Stark, AKH-Mitglied Theo Schaumberger und AKH-Vorsitzender Erhard Sommer. Bild: Werner Männer
Die zusammengefallene Lourdesgrotte im Garten des städtischen Kinderhauses besichtigen (von links) Bauhofleiter Wolfgang Stark, AKH-Mitglied Theo Schaumberger und AKH-Vorsitzender Erhard Sommer. Bild: Werner Männer
Eine alte Postkarte erinnert an den Bau der Lourdesgrotte im damaligen Schulgarten des Mädchenschulhauses. Bild: Werner Männer
Eine alte Postkarte erinnert an den Bau der Lourdesgrotte im damaligen Schulgarten des Mädchenschulhauses. Bild: Werner Männer

Sie ist ein Kriegerdenkmal der besonderen Art. Sie wurde von Verwundeten und Genesenen aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Gelände des heutigen städtischen Kindergartens errichtet. In der Bevölkerung war dieses Denkmal kaum noch bekannt, da es von der Straße aus kaum einsehbar war. Zudem hat man sich in den Jahren kaum um den Zustand gekümmert. Durch Efeuranken war es völlig überwuchert. Die Wurzeln der Pflanze verfestigten sich in den Steinen und im Beton der Grotte, weshalb das Denkmal in sich verfiel. Die Muttergottes-Statue war vorher noch gesichert worden.

Aus Dankbarkeit Grotte gebaut

Der Arbeitskreis Heimatpflege hat die Stadtverantwortlichen wieder an dieses Denkmal erinnert und darum gebeten, den Urzustand wieder herzustellen. Der Erste Weltkrieg hat auch in Mitterteich viel Leid verursacht. So ist in einer Chronik zu lesen, dass 125 Frauen und Männer ihr Leben lassen mussten. Im Oktober 1914 kamen die ersten Verwundeten in Mitterteich an.

Das damalige Mädchenschulhaus an der Waldsassener Straße wurde in ein Reservelazarett umfunktioniert. Dies war lange Zeit deutlich zu sehen. Auf dem roten Ziegeldach des Hauses war ein riesiges weißes Kreuz aufgemalt. Für die Verwundeten standen 40 Betten bereit. Betreut wurden sie von Krankenschwestern. Aus Dankbarkeit für die schnelle Genesung bauten die Soldaten im damaligen Schulgarten des Mädchenschulhauses eine Lourdes-Grotte. Alte Bilder erinnern an dieses Ereignis.

Neuer Ort für Kriegerdenkmal

Nun ist diese Erinnerung an den schrecklichen Krieg bald verschwunden. Der Arbeitskreis Heimatpflege hat nun mit Bürgermeister Stefan Grillmeier und dem Bauhofleiter Wolfgang Stark Kontakt aufgenommen, damit dieses Kriegerdenkmal wieder hergestellt wird.

Bei einer Ortsbesichtigung kam man zu dem Entschluss, die Grotte wieder aufzubauen. Allerdings soll sie künftig an einem anderen Platz so hingestellt werden, dass die neue Grotte sowohl von den Kindern im Kinderhaus als auch von vorbeigehenden Passanten gesehen wird. Der Wiederaufbau wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da im Kindergarten noch einige bauliche Veränderungen anstehen.

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