Exkursion ins Grenzgebiet: Natur und Landschaft erforschen

Nordoberpfalz. Der BUND Naturschutz lädt im Rahmen des Projektes „Historische Landnutzung“ zu einer gemeinsamen Exkursion am Sonntag, den 22. Mai 2022 um 14.00 Uhr in das Gebiet des ehemaligen Pfrentschweihers ein. Expertinnen der Universität Regensburg und der Karls-Universität Prag geben spannende Einblicke in ihre Forschung zur Entstehung der Landschaft und der vorkommenden Arten.

Ein seltener Goldener Scheckenfalter, auch Skabiosen-Scheckenfalter genannt. Die Raupen sind in Feuchtgebieten besonders auf den Teufelsabbiss als Futterpflanze angewiesen. Bild: BUND Fachbereich Grünes Band

In der Grenzregion Bayern-Tschechien, entlang des einstigen Eisernen Vorhangs, konnten sich aufgrund der Abgeschiedenheit und oft ausgebliebenen Intensivierung der Landnutzung Relikte traditioneller, artenreicher Kulturlandschaften erhalten.

Die mehr als 40-jährige Trennung durch den Eisernen Vorhang führte zur Entwicklung eines 12.500 Kilometer langen Lebensraumverbunds quer durch Europa. Rund 350 Kilometer verlaufen zwischen Bayern und Tschechien. Das Grüne Band Europa ist heute eine lebendige Erinnerungslandschaft an die Überwindung des Kalten Krieges und der Trennung Europas.

Erforschung des Wandels

Das Expertentram aus Bayern und der Tschechischen Republik unter Federführung des BUND Naturschutz stöbert in Archiven und lauscht den Geschichten vorheriger Generationen, um die ganze Dimension der Landschaft zu verstehen.

Mithilfe von historischen und aktuellen Karten, Sediment und Pollenanalysen erforschen die beiden Universitäten den Wandel der Landschaft dieser Grenzregion. Dabei liegt der Fokus im Projekt „Historische Landnutzung“ auf seltenen Tier- und Pflanzenarten und der Frage, wie diese möglicherweise von historischen Landnutzungsformen profitierten.

Beeinflussung durch die Menschen

Dabei konnte festgestellt werden, dass bereits seit mindestens 7.500 Jahren die Natur in der bayerisch-tschechischen Region durch die Tätigkeit des Menschen beeinflusst wird. Viele Biotope, die als natürlich bezeichnet und wegen ihrer hohen Artenvielfalt als wertvoll geschätzt werden, sind ein Ergebnis traditioneller Landnutzungsformen!

Jede Landschaft hat somit ihre eigene Geschichte. Um diese hautnah und vor Ort zu erfahren, lädt der BUND Naturschutz herzlich alle Interessierten zur Exkursion ein.

Wann? und Wo?

  • Datum: Sonntag, 22. Mai 2022
  • Uhrzeit: 14 Uhr bis etwa 17 Uhr
  • Dauer: ca. 3 h, etwa 4 km
  • Treffpunkt: Parkplatz nördlich von Eslarn, bei Büchelberg (49.6019044N, 12.5334719E)
  • Um festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung wird gebeten

Interesse? Anmeldung und Rückfragen bei:

Kira Heinemann BUND Fachbereich Grünes Band

E-Mail: kira.heinemann@bund-naturschutz.de

Telefon: 0911 / 575294-11

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