Inklusions-Protesttag in Immenreuth fordert Gleichstellung

Immenreuth. Am letzten Sonntag wurde der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen unter dem Motto "Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben - ohne Barrieren." begangen. Aktion Mensch und ECW Jugendbildung e.V. organisierten einen Aktionstag und Protestzug, um auf die Notwendigkeit einer besseren Umsetzung der UN-Konvention hinzuweisen und Defizite, besonders in Bildung und Beschäftigung, anzuprangern.

Foto: Maike Arnold
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Am vergangenen Sonntag herrschte in Immenreuth reges Treiben, als der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen stattfand. Unter dem Motto “Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren.” versammelten sich Aktivisten und Interessierte, um auf die Bedeutung der Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen. Der Tag wurde von Aktion Mensch in Zusammenarbeit mit ECW Jugendbildung e.V. organisiert.

Eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Eine Studie, die im Auftrag der Aktion Mensch durchgeführt wurde, offenbart, dass Deutschland bei der Umsetzung der UN-Konvention noch erheblichen Nachholbedarf hat. Insbesondere in den Bereichen schulische Bildung, Beschäftigung in Werkstätten und die Unterbringung in großen, stationären Wohneinrichtungen bestehen signifikante Defizite. Um diese Missstände öffentlich zu machen, lud ECW Jugendbildung e.V. zum BegegnungsCampus Immenreuth ein. Hier fand ein vielfältiges Programm statt, das von offenen Workshops über Malen von Protestbannern bis hin zu einem Protestmarsch mit Musik und Gesang zum lokal gelegenen Förderschulzentrum reichte.

Mangelnde Teilnahme und engagierte Stimmen

Trotz der Einladung vieler, für die Inklusion wichtiger Stellen, blieb die Mehrheit der eingeladenen Gäste dem Aktionstag fern. Dieses Fehlen wurde insbesondere beim Runden Tisch thematisiert. Marius Boywitt, Vorstand des ECW und ehemaliger Heilerziehungspfleger, kritisierte, dass oft viel über Inklusion gesprochen, aber praktisch wenig umgesetzt wird. Bruno Wissenz, Gründer und Projektleiter des Vereins, betonte, wie selbstverständlich Inklusion für ihre Arbeit sei und wie unverständlich es sei, dass andere Vereine oder Organisationen sich nicht damit auseinandersetzen würden.

Positive Resonanz trotz geringer Teilnahme

Als Beispiel für das Engagement einzelner Teilnehmer diente Tom Sauerbrey, ein Heilerziehungspfleger aus Mittelfranken, der die Initiative begrüßte, um Vorurteile abzubauen und den Austausch zu fördern. Die Veranstaltung wurde von Nicolas Vetter, einem ehrenamtlichen Inklusionsbeauftragten des ECW, organisiert. Trotz der geringeren Teilnahme zeigte sich Vetter zufrieden mit den entstehenden Impulsen für die Inklusion, die auch beim nächsten Fachtag Inklusion des Bayerischen Jugendrings in Nürnberg Einfluss finden sollen.

ECW Jugendbildung e.V., anerkannter Träger der freien Jugendhilfe Bayerns und von Aktion Mensch gefördert, setzt sich weiterhin für eine inklusive Gesellschaft ein. Mit Veranstaltungen, die ausdrücklich für Menschen mit und ohne Behinderung ausgeschrieben werden, wie dem Mittelalter-Fantasy-Zeltlager „Ruf des Drachen“ und „Löwenherz und Rabenschlau“ während der Sommerferien, tragen sie aktiv zur Inklusion bei.

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