Josefi-Frühschoppen: Hochkarätige Redner, Zoigl und Weißwürste

Grafenwöhr. Zum Josefi-Frühschoppen war die Zoiglstube “Zum Adler” bis auf den letzten Platz gefüllt und gespannt empfing man allerlei politische Prominenz. 

Von Stefan Neidl

Josefi-Frühschoppen Zoiglstube Zum Adler CSU-Chef CSU-Ortsvorsitzender Grafenwöhr Politiker Bilder Stefan Neidl2
CSU-Bezirksvorsitzender Dr. Stephan Ötzinger, Landrat Andreas Meier, Bezirksrat Toni Dutz, Bürgermeister Edgar Knobloch, Staatssekretär Albert Füracker, Landtagskandidatin Tanja Renner, CSU-Ortsvorsitzender Gerald Morgenstern, Landtagsabgeordneter Tobias Reiß, Stellvertretender Landrat Albert Nickl und Bezirkstagkandidat Matthias Grundler.

CSU-Ortsvorsitzender Gerald Morgenstern erklärte zur Eröffnung des Frühschoppens, dass es “der schwerste Fehler der bayerischen Staatsregierung gewesen sei, den Josefi-Feiertag abzuschaffen” und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Gerne hätte er Markus Söder persönlich zu seiner Wahl zum bayerischen Ministerpräsidenten gratuliert, hat aber Verständnis für die Absage. “Ersatzmann” Albert Füracker hat Morgenstern einst persönlich bei einem Rhetorikkurs kennengelernt und damals gleich erkannt, dass dieser in Rhetorik keine Lektion brauchte.

Pläne für die Stadt Grafenwöhr

Als Präsent überreichte der Grafenwöhrer CSU-Chef Füracker ein Exemplar seines Buches über den Truppenübungsplatz. Für Bürgermeister Edgar Knobloch war das volle Haus beim Adler ein gutes Beispiel für Bürgernähe, denn mit 100 Zuhörern war zusammenrücken angesagt.

Verantwortungsvoll haushalten, investieren und gleichzeitig noch Schulden tilgen – das schafft nur Bayern,

zeigte er sich stolz auf sein Heimatland und will selbst dieser Devise folgen. In einem kurzen Vortrag über die Entwicklung und Pläne Grafenwöhrs zeigte er sich zuversichtlich, dass die “Strabs”, die Straßenausbaubeiträge, schon bald abgeschafft werden. Parallelen gäbe es zum Singspiel am diesjährigen Nockherberg, in dem es um “El Marco (Söder)” und die glorreichen Sieben ging – in Grafenwöhr habe man schließlich acht CSU-Stadträte und zwei Anitas. Und vielleicht könne man Füracker schon bald am Starkbieranstich parodiert sehen, was eine besondere Ehre wäre, denn dort wird nur über die wirklich Wichtigen gelacht.

Applaus und Zustimmung bei Fürackers Rede

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CSU-Landtagsabgeordneter Tobias Reiß überreichte Albert Füracker als Geschenk eine Ansteckfigur des heiligen Josef.

Albert Füracker dankte den beiden Grafenwöhrer Politkern und wollte die “Jugendsünden” lieber nicht mehr kommentieren. Als Zuhörer war schnell zu merken, warum er keine Nachhilfe in Rhetorik brauchte. Betonungen, Pointen und Argumentationsketten saßen. Immer wieder erntete er Applaus sowie enthusiastisches Klopfen auf den Tischen. Er griff unter anderem die Flüchtlingspolitik, Seehofers Aussage zum Islam, die Steuer- und Rentenpolitik auf.

Die Politik ist schwieriger geworden: der alte Leitsatz “geht’s dem Land gut, gewinnt man Wahlen” gilt nicht mehr,

so der neue Staatssekretär für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat. Er kritisierte auch die zähen Verhandlungen zur Regierungsbildung. “Es war traurig, dass Parteien keine Verantwortung übernehmen wollten und die Suche nach einem Koalitionspartner ein halbes Jahr dauerte.”

Beim Thema Renten gab er zu bedenken, dass höhere Renten auch höhere Beitrage bedeuteten. Ähnlich sei es bei den Pflegeberufen. Hier fordert er seriöse Lösungen von der Regierung. Füracker verteidigte außerdem Seehofers Aussage zum Islam in Deutschland: “Es ist überhaupt keine Frage, auf welchen Fundamenten Deutschland gebaut wurde und diese sind nicht islamisch.” Diese Aussage kam beim Publikum gut an.

Junge Menschen an Politik interessiert

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Mit Landtagskandidatin Tanja Renner und Bezirkstagkandidat Matthias Grundler sei die nördliche Oberpfalz gut aufgestellt und es ist immer schön, wenn junge Menschen sich für Politik interessieren. CSU-Landtagsabgeordneter Tobias Reiß lobte Füracker für seine kraftvolle Rede, ausgedachte Heimatstrategien und seine Bemühung um die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Zum Tag passend überreichte er ihm als Geschenk eine Ansteckfigur des heiligen Josef.

Flüchtlingspolitik in Frage gestellt

Dass es an der Basis der CSU doch brodelt und die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin für Unwohl sorgt, merkte man an einer Wortmeldung von Dr. Frank Wohl, der seit 38 Jahren CSU-Mitglied ist: Im Dezember 2017 wurde am CSU-Parteitag in Nürnberg beschlossen, dass Migranten ohne Ausweispapiere aus sicheren Drittstaaten die Einreise an der Grenze verweigert werden soll. Dr. Wohl stellte die Frage an Füracker, ob denn der CSU-Vorsitzende und jetzige Innenminister Horst Seehofer diesen Beschluss seiner Partei auch umsetzen werde?

Füracker fand die Frage berechtigt und findet es bemerkenswert, dass man in Deutschland zwar “ohne Pass rein, aber ohne Pass nicht mehr rauskomme”. Er ist überzeugt, dass Seehofer hier Maßstäbe setzen wird.

Weißwürste zum Abschluss

Bevor das Team der CSU und Wirt Christian Biersack leckere Weißwürste, gestiftet von der Metzgerei Gugel servierte, fand Stadtrat Josef Neubauer an seinem Namenstag passende Schlussworte. Er ist überzeugt, dass die CSU im Oktober die Wahl gewinnen wird und zu der Politik in Bayern sowie als allgemeine Lebensweisheit zitierte er den ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg:

Lobe wenn du kannst, tadle wenn du musst![image id=24513 width=”1024″ height=”514″ class=”aligncenter”]

Bilder: Stefan Neidl

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