[Update] Polizei sucht in Scheune nach Leiche von Monika Frischholz
Waldkirch. Vor zwei Tagen jährte sich das Verschwinden von Monika Frischholz zum 43. Mal. Die Ermittler gehen weiterhin von einem Mordfall aus. Heute überprüfen sie einen weiteren möglichen Ablageort der Leiche in Waldkirch.
Seit dem 25.05.1976, etwa 15.30 Uhr, gilt die damals 12-jährige Monika Frischholz als vermisst. Sie wurde am Ortsausgang ihres Heimatorts Flossenbürg zum letzten Mal lebend gesehen. Im Dezember 2018 hat die Kripo Weiden die Ermittlungen wieder aufgenommen.
Die Ermittlungsgruppe Froschau um den Leiter Kriminalhauptkommissar Armin Bock ist seitdem unaufhörlich auf der Suche nach Hinweisen zum Verbleib des Mädchens. Über 80 wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung sind bislang eingegangen. Viele von ihnen sind abgearbeitet, manche bedürfen noch weiterer Ermittlungen.
Dritte Suchaktion der Polizei
Aus den gewonnen Erkenntnissen ergaben sich bislang zwei Suchaktionen. Zum einen erfolgten Mitte April Grabungen an einem Waldstück nahe der kleinen Ortschaft Waldkirch und zum anderen fanden kürzlich Taucharbeiten in einem ehemaligen Steinbruch nördlich dieses Ortes statt. Diese Maßnahmen führten zwar nicht zur Auffindung ihrer sterblichen Überreste oder von verfahrensrelevanten Gegenständen, doch konnten diese Orte nun als Ablageorte ausgeschlossen werden.
Grabungen in alter Scheune
Heute, 27.05.2019, begann um 11 Uhr eine erneute Grabungsaktion der Polizei. In einer alten Scheune in der Ortschaft Waldkirch untersuchen die Ermittler deren Untergrund. Sie existierte bereits zum Verschwinden von Monika Frischholz und steht in Privateigentum. Die Scheune kommt als weiterer möglicher Ablageort in Frage. Das Ergebnis der Maßnahme, also das Auffinden von menschlichen Überresten oder Beweismitteln, ist offen.
Dazu Einsatzgruppen-Leiter Kriminalhauptkommissar Armin Bock: „Das Verschwinden von Monika Frischholz liegt nun 43 Jahre zurück. Wir werden dennoch nichts unversucht lassen, den Fall trotzdem noch aufzuklären. Mord verjährt nie. Wir werden sämtliche Hinweise bis ins kleinste Detail untersuchen. Wir wollen nach dem Abschluss unserer Arbeit keine Fragezeichen mehr hinterlassen. Wir bedanken uns bereits jetzt bei den vielen Zeugen, die unsere Arbeit bislang unterstützt haben und sollte sich jemand noch nicht gemeldet haben: Wir nehmen weiterhin jeden Hinweis entgegen.“
20 Polizisten im Einsatz
Unterstützt werden die Kriminalbeamten der EG Froschau von Spezialisten verschiedener Fachrichtungen. So sind unter anderem wieder Kräfte des Fachkommissariats für Spurensicherung bei der Kriminalpolizeiinspektion Weiden, der sogenannten Tatortgruppe des Bundeskriminalamtes, des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg, der Staatsanwaltschaft Weiden und einer technischen Einsatzeinheit der Bayerischen Bereitschaftspolizei aus Nürnberg eingebunden. Die Absperrmaßnahmen um den Einsatzort werden vom Einsatzzug Weiden gewährleistet. Insgesamt sind etwa 20 Polizeibeamte im Einsatz.
Nähere Erläuterungen der Erkenntnisse, die zur Grabung an diesem Ort geführt haben, können mit Blick auf das laufende Verfahren nicht gegeben werden.
Unregelmäßigkeiten im Betonboden
[Update] Erkenntnisse aus ihren Ermittlungen hatten die Beamten zu der Scheune, welche in Privatbesitz ist und bereits zu Zeiten des zweiten Weltkrieges existiert haben soll, geführt. Eine Inaugenscheinnahme des Objekts brachte Unregelmäßigkeit im Betonboden zum Vorschein. Dies war schließlich mit ein Grund, weshalb eine Grabung hier erforderlich wurde.
Die körperlich anstrengenden Arbeiten wurden unter anderem mittels Presslufthammer, Schaufel und Spitzhacke durchgeführt. In kleinem Umfang wurde auch am unmittelbar angrenzenden Außenbereich hinter der Scheune gegraben.
Keine Leiche gefunden
Gegen 16.30 Uhr beendeten die Beamten die Arbeiten schließlich. Es wurden keine sterblichen Überreste oder Beweismittel sichergestellt. Auch sonst wurden keine anderen Gegenstände ausgegraben. Für die Ermittler bedeutet dies, dass sie einen weiteren Ablageort ausschließen können und damit eine weitere offene Frage beantworten konnten.
Belohnung ausgesetzt
Die vom Bayerischen Landeskriminalamt ausgesetzte Belohnung für Mitteilungen, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, in Höhe von 10.000 Euro (in Worten: zehntausend Euro) soll nach wie vor motivieren, Informationen an die Polizei weiter zu geben.
Die Belohnung wird nur unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und verteilt. Sie ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört, bestimmt.
Jeder Hinweis wichtig
Zeugen, die sich bis jetzt noch nicht gemeldet haben, werden um sachdienliche Hinweise zur Aufklärung des Mordes unter der Rufnummer 0961/401-291 gebeten. Jeglicher noch so kleine Hinweis kann weiterhin für die Ermittler von großer Bedeutung sein!
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