Neue Stadthalle, Baugebiete und endlich Rutsche?

Grafenwöhr. Was hat das Jahr 2019 in Grafenwöhr verändert? Was bringt das Jahr 2020? Ein Überblick. 

Von Renate Gradl 

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Rund 300 Gäste kamen zum Neujahrsempfang der Stadt Grafenwöhr.

“Scheyner Kreisverkehr”

Bürgermeister Edgar Knobloch blickte beim Neujahrsempfang zurück auf 2019. Unter anderen auf den Kreisverkehr, der ohne die Amerikaner nicht gebaut worden wäre. Dafür und mehr bedankte sich Knobloch in englischer Sprache: “Vielen Dank. Es ist immer eine Freude, Sie unter uns zu haben und es ist schön zu wissen, Freunde wie Sie zu haben.” In Sachen Kreisverkehr zitierte der Bürgermeister auch Garnisonskommandeur Adam Boyd in seinem Oberpfälzer Dialekt: “Der Kreisverkehr is so schey, wer dou eine fohrt, der will gor nimma asser fohrn.”

Auch Wasser- und Kanalleitungen, Erdverkabelung der 20 KV Stromleitungen und die Dorferneuerung in Hütten standen 2019 an. Zum Verkauf des ehemaligen HSG-Gebäudes informierte Knobloch: “Hier werden 54 Kinder und 15 Pädagogen der schulvorbereitenden Einrichtung einziehen.”

Neue BBQ-Challenge für 2020

Kulturell gab es ein attraktives Programm, das auch 2020 mit Schlemmerkino, Theater, auch zusammen mit dem Landestheater Oberpfalz fortgesetzt werden soll. Erstmals ist auch eine BBQ-Challenge zusammen mit den Amerikanern geplant.

Wohnraum heiß begehrt

Es gibt eine große Nachfrage an Bauplätzen und Wohnungen. Dies wird uns in den kommenden Jahren beschäftigen. Knobloch nannte die Ausweisung von Baugebiet Thumbachauen, Max-Reger-Straße und in Hütten. “Zusammen mit dem städtischen Familienförderprpgramm ‘LebensTraum’ wollen wir für alle Altersgruppen und alle Bevölkerungsschichten Wohnraum schaffen. Da passt das Wohnungsbauprojekt des Landkreis-Siedlungswerks natürlich ideal dazu”, so das Stadtoberhaupt.

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Endlich Stadthallensanierung und Waldbadrutsche

Der diesjährige Neujahrsempfang war der letzte auf diesem Boden und unter diesem Dach, da die Stadthalle generalsaniert wird. “Auch die gesamte Technik fliegt raus und wir werden auch etwas anbauen”, kündigte Knobloch an (Kosten: rund acht Millionen Euro). Im Waldbad laufen die Vorbereitungen für die Vergabe einer großen Rutsche. Auch die Technik muss saniert werden.

Der Ausbau der Eichendorffstraße soll endlich losgehen (Haushaltskosten: 2,1 Millionen Euro). Umgestaltet werde auch der Eingangsbereich des Museums.

Arbeitsplätze für Grafenwöhr

Schlecht versorgte Internet-Gebiete sollen spätestens bis 22. Oktober 2020 mit bis zu 400 Mbits ausgebaut werden. Garantiert werden 50 Mbits. Für 2020 seien auch die weitere Erschließung im Gewerbegebiet am Flugplatz geplant. In diesem Zusammenhang ging ein Dank an alle Gewerbetreibenden und Selbständigen für die Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Das Ingenieur- und Architekturbüro Schultes hat sich mit 20 Arbeitsplätzen für Grafenwöhr entschieden und in der Bahnhofsiedlung das ehemalige Einsiedler-Gebäude umgebaut.

Ein Hoch auf Engagement

“Spring mutig in ein neues Jahr; mit Glück und Freude wird es wunderbar.” – Mit diesen Worten begrüßte Stadtverbandsvorsitzender Gerhard Mark die Vertreter der Vereine und Bürgerschaft beim Neujahrsempfang in der Stadthalle. “Die Stadt beziehungsweise das Stadtgeschehen lebt von den Menschen wie Ihnen, die sich für das Allgemeinwohl engagieren, ein Ehrenamt ausüben und von denjenigen, die den Mut zur Selbstständigkeit aufbringen und Arbeitsplätze schaffen”, so Mark. Ihre besondere Wertschätzung für diese Menschen zeigten Vertreter von Politik und Behörden. Viele von Ihnen nannte Mark namentlich.

“308 Veranstaltungen im gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Bereich sind für 2020 von den Vereinen und Verbänden gemeldet”, verkündete der Stadtverbandsvorsitzende. Nicht dabei seien Hilfseinsätze der Feuerwehr, des BRK und anderen Hilfsorganisationen. “Durch sie wird großartiges Engagement und Mitmenschlichkeit auf besondere Art und Weise praktiziert, obwohl es immer schwieriger wird, die ehrenamtlichen Aktivitäten auszuüben. Damit das “erfolgreiche alte Jahr” im Herzen bleiben möge – sang anschließend die erst Zwölfjährige Elisabeth Schmidt “You’ll be in my heart!” aus dem Musical “Tarzan”.

Zusammenhalten ohne auszugrenzen

Bürgermeister schloss sich den Dankesworten an: “Feuerwehrmänner und -frauen genießen das größte Vertrauen in der Bevölkerung und die Menschen haben am meisten Achtung vor diesem Personenkreis.” Gemeint waren die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrler, die es auch in Grafenwöhr, Gmünd, Hütten und Gößenreuth gibt. Ähnlicher Respekt gilt natürlich auch allen anderen Ehrenamtlichen. Deren Leistung sei unbezahlbar. Ihnen sprach Knobloch seinen “ganz herzlichen Dank” aus. Sie prägen die Gesellschaft und vermitteln wichtige Werte, wie Zuverlässigkeit, Teamgeist, Verantwortung, Toleranz und Tatendrang und sorgen für eine enge Geschlossenheit, ohne auszugrenzen.

Musikalisch umrahmten neben Elisabeth Schmidt die Stadtkapelle Grafenwöhr sowie der Musikverein “Klingende Töne” mit Johanna Rubenbauer den Neujahrsempfang. “Es werden schöne 20er Jahre, wenn wir alle nach vorne schauen und zusammenhalten”, ist sich Bürgermeiser Knobloch sicher, zusammen mit zweiter Bürgermeisterin Anita Stauber, dritten Bürgermeister Udo Greim, Stadtverbandsvorsitzenden Gerhard Mark, Landrat Andreas Meier sowie Schornsteinfeger und Bezirkskaminkehrermeister Thomas Graml.

Über 300 Gäste waren der Einladung von Stadt und Stadtverband zum Neujahrsempfang gefolgt.

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Steirische_Harmonika
Musik von der Steirischen Harmonika.

Bilder: Renate Gradl 

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