Holzpellets auf dem Vormarsch: So wird der CO2-neutrale Brennstoff produziert

Döllnitz. Das Bundeswirtschaftsministerium hat das Aus für neue Öl- und Gasheizungen angekündigt. Da trifft es sich gut, dass in Döllnitz bei Pressath eine kostengünstige Alternative hergestellt wird. Betriebsleiter Wilhelm Planner zeigt uns die Produktion in einem der größten und modernsten Pelletwerke Deutschlands.

Um auch im Gebäudesektor den Klimaschutz voranzutreiben, arbeiten das Wirtschafts- sowie das Bauministerium an einem Gesetzesentwurf zum schrittweisen Verbot von Gas- und Ölheizungen ab 2024. Der Entwurf ist laut dem Ministerium noch nicht final. Bereits eingebaute Gas- und Ölheizungen sollen nach und nach verschwinden. Sie dürften dann nur noch maximal 30 Jahre laufen.

Auf dem Weg dorthin müssen sich Verbraucher in den nächsten Jahren Gedanken über ein neues Heizsystem machen. Eine Alternative zu fossilen Brennstoffen ist das Heizen mit Pellets. Wie diese Brennstoffe in der Oberpfalz hergestellt werden, haben wir uns angeschaut.

Pelletwerk in Döllnitz ist zwei Schritte voraus

Holzpellets, wie sie bei der Ziegler Naturenergie GmbH in Pressath hergestellt werden, verbrennen C02-neutral. Beim Verfeuern wird nur die Menge an Kohlendioxid (C02) freigesetzt, die das Holz im Laufe seines Wachstums aufgenommen hat. Allerdings wird auch beim Transport des Rohmaterials und beim Produktionsprozess C02 freigesetzt.

Genau an diesen Stellschrauben kann jedoch kräftig eingespart und optimiert werden. Diese zwei Prozesse waren denn auch das Hauptaugenmerk bei der Konzeption des Pelletwerks in Döllnitz.

Die Sägespäne wird direkt aus dem Sägewerk in Plößberg angeliefert. Foto: David Trott

Kurze Wege für den hochwertigen Rohstoff

Rund 6.000 Kubikmeter Rohmaterial wird pro Tag von Betriebsleiter Wilhelm Planner und seinem 50-köpfigen Team zu einem Brennstoff mit der höchsten Güteklasse (EN plus A1) verarbeitet. Dessen Alleinstellungsmerkmal ist jedoch nicht allein die enorme Menge an Sägenebenprodukten, die bei der Herstellung verwendet wird, um auch das kleinste Abfallprodukt noch zu verwerten. Besonders dessen Herkunft macht es so einzigartig.

Die Sägespäne werden nämlich zu 100 Prozent vom größten Sägewerk Europas aus der Betzenmühle bei Plößberg angeliefert. „Der Rohstoff ist der wichtigste Qualitätsgarant für die Produktion. Deshalb verarbeiten wir nur reine Sägespäne ohne Rindenabfälle oder Schadstoffe“, sagt Planner. Zudem sei es besonders ökologisch, den Rohstoff nicht durch halb Deutschland transportieren zu müssen.

Der Bandtrockner setzt lediglich Wasserdampf frei. Foto: David Trott

Modernste Technik im Einsatz

Weil das Werk erst 2021 in Betrieb ging, ist es auch technisch auf dem neusten Stand. Der riesige Bandtrockner, der die Restfeuchte des Rohmaterials auf zirka 10 Prozent reduziert, wird von einem eigenen Heizwerk mit Wärme versorgt. Auch die Öfen im Heizwerk werden mit natürlichen Brennstoffen wie Rindennebenprodukten oder Hackschnitzeln angefeuert. Die Trocknungsanlage selbst, setzt lediglich Wasserdampf frei.

Bei der eigentlichen Produktion kommen vier hochmoderne Pressen zum Einsatz, mit denen zirka 600 Tonnen Pellets pro Tag hergestellt werden können. Eine Menge, die nach dem Heizwert berechnet, zirka 300.000 Litern Heizöl entsprechen. Bei einem durchschnittlichen Pelletverbrauch von vier Tonnen können also mit einer Tagesproduktion zirka 150 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden.

Die Vorteile von Holzpellets

  • Pelletheizungen arbeiten annähernd C02-neutral.
  • Mit einer Pelletheizung lassen sich im Einfamilienhaus pro Jahr zirka 8,9 Tonnen an C02-Emissionen einsparen.
  • Holzpellets sind günstiger als fossile Energieträger wie Erdgas oder Heizöl.
  • Pelletfeuerung verursacht geringe Feinstaubemissionen.

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1 Kommentare

Martha - 29.01.2024

Es sieht so aus, als ob Holzpellets sehr wichtig sind. Vielen Dank für den Beitrag. Es war sehr interessant. Wir werden auch einige von diesen für die Heizung zu bekommen.