350 Jahre Schützenverein Tännesberg und 15 Jahre Schloßbergböller Tännesberg

Tännesberg. Der Schützenverein Tännesberg kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Vor 350 Jahren wurde er gegründet. Auch die Böllerschützen hatten Anlass zum Feiern.

Langjährige Mitglieder wurden geehrt. Foto: Josef Glas
Langjährige Mitglieder wurden geehrt. Foto: Josef Glas
Die Ehrengäste (links) Werner Braun, Dieter Beer, Stephan Brandmüller, (rechts) Andre´ Kling, Ludwig Gürtler, Andreas Meier. Foto: Josef Glas
Die Ehrengäste (links) Werner Braun, Dieter Beer, Stephan Brandmüller, (rechts) Andre´ Kling, Ludwig Gürtler, Andreas Meier. Foto: Josef Glas
Gute Unterhaltung mit der Blaskapelle Sedmihorka. Foto: Josef Glas
Gute Unterhaltung mit der Blaskapelle Sedmihorka. Foto: Josef Glas
Übergabe der Ehrenscheibe an Werner Braun (links) durch Stephan Brandmüller und Andre Kling. Foto: Josef Glas
Übergabe der Ehrenscheibe an Werner Braun (links) durch Stephan Brandmüller und Andre Kling. Foto: Josef Glas
Einmarsch in die Festhalle zum Gottesdienst. Foto: Josef Glas
Einmarsch in die Festhalle zum Gottesdienst. Foto: Josef Glas
Festgottesdienst zum 350 Jährigen Jubiläum. Foto: Josef Glas
Festgottesdienst zum 350 Jährigen Jubiläum. Foto: Josef Glas
Ehrenschirmherr Max Völk (links) erhält eine Figur des Hl. Sebastian, Schutzpatron der Schützen von Werner Braun und Stephan Brandmüller. Foto: Josef Glas
Ehrenschirmherr Max Völk (links) erhält eine Figur des Hl. Sebastian, Schutzpatron der Schützen von Werner Braun und Stephan Brandmüller. Foto: Josef Glas
Beeindruckendes Jubiläums-Böllerschießen. Foto: Josef Glas
Beeindruckendes Jubiläums-Böllerschießen. Foto: Josef Glas
Robert Irlbacher (links) erhält die Dankscheibe für den Erhalt des Brauchtums von Michael Torwart. Foto: Josef Glas
Robert Irlbacher (links) erhält die Dankscheibe für den Erhalt des Brauchtums von Michael Torwart. Foto: Josef Glas
Josef Glas
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Eigentlich wäre das Fest zum 350-jährigen Jubiläum des Schützenvereins Tännesberg bereits 2020 geplant, musste aber pandemiebedingt immer wieder verschoben werden. Jetzt hat man es nachgeholt und vom 19. bis 21. Mai entsprechend gefeiert. Erstmals urkundlich erwähnt wurden die Tännesberger Schützen zwar bereits 1576, das Gründungsjahr und auch die Benennung des Vereins stützen sich aber auf den 20. Dezember 1670. An diesem Tag erhielt der Markt Tännesberg eine neue Schützenordnung. Die Schießhütte stand unterhalb des damaligen Kommunbrauhauses und ein Jahr später hatte man bereits über 40 Mitglieder.

Ein tiefer Einschnitt in der Vereinsgeschichte waren die zwei Weltkriege, die jeweils zur Zwangauflösung führten. Oberlehrer Wenzl Rauch und Oberforstverwalter Johann Berghammer, der später auch Gründungsschützenmeister wurde, hauchten 1920 dem Schützenverein neues Leben ein. Treffpunkt und Übungsort war der Gasthof zur Post. Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es ziemlich lange, bis Rechtsanwalt Hans Eckl (Rudolfn Hans) die Initiative übernahm und sich am 23. Dezember 1967 mit 34 Männern im Gasthaus Felsenkeller zur Wiedergründungsversammlung traf.

Vereinstreff war aber das Cafe Schlößl, in dessen Kellerräume die Schießübungen absolviert wurden. Die Räumlichkeiten wurden vom Eigentümer Anton Hesse zur Verfügung gestellt. Nach Schließung der Anlage war man gezwungen den Schießbetrieb außerorts -Oberlind und Moosbach- durchzuführen, bis 1980 mit viel Arbeitseinsatz das Vereinsheim im Tännesberger „Lager“ bezogen werden konnte. Krönung war der Neubau eines Vereinsheimes auf gleichem Grundstück.

Schützenverein ehrt treue Mitglieder

„Wir haben heute Abend viel vor“, eröffnete 1. Schützenmeister Werner Braun den Ehrenabend vor zahlreichen Besuchern in der dekorierten Festhalle. Neben den regulären Ehrungen waren nämlich auch noch einige nachzuholen. Begrüßen konnte er auch als Ehrengäste Landrat Andreas Meier, Ersten Bürgermeister Ludwig Gürtler, den Schirmherrn und 1. Gauschützenmeister Stephan Brandmüller, den stellvertretenden Landesschatzmeister Andre Kling und Bezirksschützenmeister Dieter Beer.

„Schützenvereine sind Teil einer Tradition im Landkreis“, betonte Landrat Andreas Meier, „und bilden damit das Rückgrat einer sozialen Gemeinschaft.“ Schirmherr und 1. Gauschützenmeister Stephan Brandmüller hob Tännesberg als einen der ältesten Vereine im Gau hervor und erinnerte an die Positionen, die von Tännesbergern im Gau besetzt waren. Als Anerkennung für 350-jähriges Bestehen konnte er auch die Goldene Medaille des Deutschen Schützenbundes überreichen.

„Der Schützenverein hat viel erreicht“, lobte Andre Kling, mahnte aber zugleich an, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen. Ebenso überbrachte Bezirksschützenmeister Dieter Beer Glückwünsche mit anerkennenden Worten an den Jubelverein.

Zahlreiche Mitglieder ausgezeichnet

  • Ehrenkreuz in Silber Stufe II (Bayerischer Sportschützenbund – BSSB): Hubert Liebl
  • Großes Ehrenzeichen in Gold (BSSB): Werner Braun (1. Schützenmeister)
  • Verdienstnadel „grün“ (BSSB): Werner Braun (1. Schützenmeister), Manfred Fleischmann
  • Kleine Ehrennadel in Gold (Grenzgau): Martina Kneidl, Marianne Hertig, Rudolf Lindauer, Hans Dirscherl
  • Kleine Ehrennadel in Silber (Grenzgau): Thomas Seegerer, Dominik Frey, Irene Schmucker, Christina Braun, Jan Hartinger, Johannes Götz
  • Verdienstnadel „Klein Silber“: Thomas-Werner Hertig, Matthias Bartmann, Thomas Spickenreither
  • 25 Jahre Mitgliedschaft: Dieter Eckl, Josef Klinger, Robert Kleber, Thomas-Werner Hertig, Karl Balk, Anton Gürtler, Robert Eichhorn, Robert Irlbacher, Rudolf Lindauer, Andreas Burger, Matthias Bartmann, Birgit Schneeberger, Markus Simon
  • 40 Jahre Mitgliedschaft: Theresia Kraus, Rudi Völkl, Norbert Dobmeier, Ingrid Kirchberger, Monika Hermann, Max Völkl, Petra Beer, Anton Kraus, Stefan Hilpert, Werner Braun (1. Schützenmeister), Alfred Lindauer, Martin Eckl,
  • 50 Jahre Mitgliedschaft: Richard Hermann, Rüdiger Braun, Simon Wittmann, Helga Fokus, Werner Braun (Altbürgermeister), Anton Hermann, Rita Burger, Erika Bindl, Elisabeth Dörfler, Hermann Burger, Hubert Liebl, Willi Dörfler
  • Für seine außerordentlichen Verdienste in und um den Schützenverein wurde Hubert Liebl zum Ehrenschützenmeister ernannt.

Aus dem Nähkästchen plaudern

Aus dem „Nähhkästchen“ plauderten die Gründungsmitglieder von 1967 Willi Dörfler und Ludwig Hartl. Danach ist der Verein aus einer „geselligen Runde“ Gleichgesinnter entstanden, die beizeiten ein „Rehschießen“ veranstalteten. Hier ging es lediglich darum, wer den gemeinsamen Braten bezahlen muss. Die Aktivitäten fanden in der Bevölkerung immer mehr Anklang, sodass sich damals Hans Eckl (Rudolfn Hans) bestärkt fühlte, den Schützenverein wieder ins Leben zu rufen. Natürlich machte er auch gleich den 1. Schützenmeister.

Für gute Stimmung sorgte die Festkapelle SEDMIHORKA, die sich selbst als kleinste Blaskapelle aus dem Chodenland (Tschechische Republik) bezeichnet.

Festgottesdienst zum 350-jährigen Jubiläum

Angeführt von der Blaskapelle „Bayrisch Blech“ bewegte sich der Festzug zum Gottesdienst am Sonntagvormittag in die vorbereitete Halle. Zahlreiche Vereine aus der Gemeinde und dem östlichen Landkreis waren präsent. Allen voran der Patenverein aus Etzgersrieth. Auch wenn nicht jeder der „Kirchenbesucher“ einen Sitzplatz fand, nahmen alle Gläubigen mit Andacht am Festgottesdienst teil. Zu den Klängen von „Bayrisch Blech“ wurde die Schubert-Messe kräftig mitgesungen.

„Gemeinschaft ist wichtig. Das lehrt uns schon die Apostelgeschichte. Zusammenhalten ist das Motto der Kirche, aber auch eines Vereins. Vereine bilden das Rückgrat eines Ortes und deshalb ist es auch wert, dass die Pfarrgemeinde mit dem 350 Jahre alten Schützenverein Tännesberg feiert“, so Pfarrer Wilhelm Bauer in seiner Predigt. Als Schütze habe man aber auch ein Ziel, er will die Scheibe treffen. Aber gleichwohl will er mit seinen Sportkameraden zusammentreffen. Einen besonderen Dank sprach er für die hervorragende Jugendarbeit aus.

Entstehung der Schützenvereine

Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler erinnerte an die Entstehung der Schützenvereine, die einst gegründet wurden. Auch in Tännesberg taten sich deshalb Bürger unserer Gemeinde vor 350 Jahren zusammen, um beherzt ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, selbst wehrhaft zu sein, um den Ort und seine Familien und Nachbarn schützen zu können. Nachdem der Staat diese Aufgabe übernommen hat, haben die Aktivitäten heute rein sportiven Charakter. Als besondere Leistung hob er den Bau des Schützenheimes im Jahr 2004 hervor, die vor allem auch der Jugend eine zukunftsorientierte Heimat gibt. „Bewahrt euch euren Leitspruch ‚Im Auge Klarheit – im Herzen Wahrheit‘ der in dieser Zeit nicht hoch genug eingeschätzt werden kann“, forderte er die Schützengemeinschaft auf.

Nach dem Gottesdienst setzte man sich bei herrlichem Wetter noch zu einem zünftigen Frühschoppen mit Weißwurst, Brezn und „Blechmusi“ zusammen. Alte Bekannte haben sich wieder getroffen und sich in Erinnerungen geschwelgt, die so manche Missgeschicke humorvoll wieder aufleben ließen. Eine Figur des Hl. Sebastian, Schutzpatron der Schützen, überreichte 1. Schützenmeister Werner Braun an Ehrenschirmherr Max Völkl als Dank für die Übernahme der Ehrenschirmherrschaft.

15 Jahre Schloßbergböller Tännesberg

Auch die Schloßbergböller Tännesberg konnten ein kleines Jubiläum feiern. Fünfzehn Jahre ist es her, dass es diese Sparte im Schützenverein gibt. Beeindruckend war das Jubiläumsschießen am Nachmittag, das mit den Muracher Böllerschützen, der Feuerschützengesellschaft Windischeschenbach, den Almrauschschützen Pirkhof, den königlich privaten Feuerschützen 1507 Weiden, den Kreuzbergschützen Muschenried, den Eichenlaubschützen Oberhinkhofen, der Böllergruppe 1516 Pleystein, den Kurfürstlichen Böllerschützen Amberg/Sulzbach, den Burgschützen Kallmünz und den Hubertusschützen Eslarn eindrucksvoll gestaltet wurde.

Das Schussprogramm umfasste den Vorstellungsschuss, das langsame Reihenfeuer, den Reihensalut, das gegenüberliegende Wechselfeuer, das schnelle Reihenfeuer und den gemeinsamen Salut. Gesäumt von staunenden Zuschauern gab Manfred Fleischmann, assistiert von Böllerreferent Christoph Zinkl, die Kommandos. Als beim Kommando „Feuer“ der Schuss abgegeben wurde, zuckten immer wieder einige Zuschauer zusammen.

Eine Überraschung hatte der „Arbeitskreis Nordbayerischer Böllerschützen e.V.“ bereit. Zum Dank für den Erhalt des Brauchtums überreichte 1. Präsident Michael Terwart eine Ehrenscheibe an Robert Irlbacher. Bei Kaffee und leckeren Kuchen klang am späten Nachmittag das überaus gelungene Fest aus.

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