Bayernwerk überprüft Hochspannungsleitungen aus dem Hubschrauber

Parsberg/Schwandorf/Cham. Ab Dienstag inspiziert die Bayernwerk Netz GmbH ihre Hochspannungsleitungen in Teilen der südlichen Oberpfalz. Von Parsberg im Landkreis Neumarkt aus ist ein Helikopter Richtung Schwandorf unterwegs; Mitte der Woche im Landkreis Cham.

Er fliegt dicht an den Stromleitungen entlang, damit Techniker im Hubschrauber die Leitungstrassen und jeden Strommasten sichten können. So kontrollieren sie den Zustand und erkennen, wo Komponenten an den Masten modernisiert werden müssen oder ob Bäume und Sträucher zu nah an die Leitungen herangewachsen sind.

Für die Inspektion der Hochspannungsleitungen ist das Team des Bayernwerks voraussichtlich zwischen 8 und 18 Uhr mit dem Hubschrauber unterwegs. Um den Zustand der Trassen aus einer besseren Perspektive als vom Boden aus kontrollieren zu können, steuert der Pilot den Hubschrauber bis auf wenige Meter an die Hochspannungsleitungen heran. Nach zwei bis drei Stunden landet er für einen Tank-Stopp, bevor er die Kontrollflüge fortsetzt.

Die genauen Flugrouten und die Dauer Leitungskontrolle aus der Luft planen Techniker und Pilot tagesaktuell und abhängig vom Wetter, denn für die Inspektion benötigen sie klare Sicht. Daher können sich die Kontrollflüge kurzfristig verschieben. Der Verteilnetzbetreiber wendet für die Sicherheitsprüfung der Leitungen mit dem Hubschrauber in diesem Jahr mehr als 100.000 Euro auf.

1200 Kilometer durch Bayern

In diesem Jahr fliegen die Techniker des Bayernwerks innerhalb von drei Wochen insgesamt über rund 1200 Kilometer des Hochspannungsnetzes. Diese Strecke ist etwas länger als die Entfernung von München nach Manchester. Das gesamte Hochspannungsnetz des Bayernwerks umfasst rund 9000 Kilometer.

In der südlichen Oberpfalz geht es von Parsberg aus über Kallmünz und Burglengenfeld zunächst Richtung Schwandorf. Von dort aus inspizieren die Techniker Leitungen Richtung Schwarzenfeld, Wackersdorf und Nittenau. Ab Mitte der Woche sollen die Leitungen zwischen Oberviechtach im Landkreis Schwandorf, Rötz, Waldmünchen, Roding, Janahof, Falkenstein und Bad Kötzting im Landkreis Cham untersucht werden.

Regelmäßige Kontrolle für sichere Stromversorgung

Die Überprüfung der Hochspannungsleitungen aus der Vogelperspektive gehört zur regelmäßigen Vorsorge des Bayernwerks. „Unsere Aufgabe ist es, ein zuverlässiges Netz zu betreiben, das den Menschen in unserem Netzgebiet jederzeit eine sichere Stromversorgung ermöglicht. Daher ist es Routine, dass wir unsere Hochspannungsleitungen alle zwei Jahre auch aus der Luft überprüfen“, erklärt Frank Kuhnhäuser, der projektleitende Freileitungsmonteur beim Bayernwerk.

Der Verteilnetzbetreiber kontrolliert im festen Turnus alle Hochspannungsleitungen im Netzgebiet. Spätestens alle vier Jahre wirft ein Techniker von oben einen Blick auf die Leitungen. Während der Befliegung bleiben die Leitungen in Betrieb.

Vorausschauend Reparaturen planen

Aus dem Helikopter haben die Techniker einen genauen Blick auf die Leiterseile, die Isolatoren und Armaturen. Sie kontrollieren bei der Befliegung jeden einzelnen Strommast und prüfen, wo es kleine Schäden oder Verschleiß gibt. So erkennen sie, welche Maßnahmen zur Instandhaltung der Leitung notwendig sind, und können nötige Reparaturen vorausschauend planen.

Außerdem schauen sich die Insassen des Hubschraubers den Bewuchs der Trassen an. Für einen sicheren Betrieb der Leitungen müssen Bäume und Sträucher einen Mindestabstand einhalten. Auch wenn ein Sturm Bäume umwirft, sollen sie nicht in die Leitung fallen können. Aus der Vogelperspektive erkennen die Techniker, wo die Pflanzen in der Leitungstrasse zugeschnitten werden müssen.

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