Brücke, Unterführung oder Tempolimit? Lösungssuche für den Radweg Kirchsteig

Waldershof. Die Stadt sucht in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen nach einer Entschärfung für die Gefahrenstelle am Radweg Kirchsteig.

Foto: Stadt Waldershof
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Im Jahr 2006 wurde erstmals die Gefahrenstelle am Kreuzungspunkt zwischen der Staatsstraße von Fuchsmühl nach Waldershof und dem Radweg Kirchsteig Richtung Marktredwitz öffentlich thematisiert.

Immer wieder kommt es dort zu Situationen, in denen insbesondere Kinder die Geschwindigkeit des herannahenden Verkehrs nicht einschätzen können und sich beim Überqueren der viel befahrenen Straße in Gefahr bringen. Vor Jahren gab es bereits einen tödlichen Unfall. Vielfach wurde von der Bevölkerung zumindest eine Geschwindigkeitsbeschränkung gefordert. Die wurde seitens des Landratsamtes immer wieder abgelehnt, zuletzt im Jahr 2021.

Thema kommt immer wieder auf den Tisch

Bei der Bürgerbeteiligung im Rahmen des Programms „Demographiefeste Kommune“ kam das Thema nochmals zur Sprache. Ein besorgter Vater hatte sich während der Veranstaltung direkt an Landrat Roland Grillmeier gewendet und um Unterstützung gebeten. Deshalb fand jetzt eine Vorort-Begehung der Gefahrenstelle am Kirchsteig statt. Dabei waren der Leiter des Staatlichen Straßenbauamtes Tobias Bäumler und sein Mitarbeiter Gerhard Kederer, der Landtagsabgeordneter Tobias Reiß, Landrat Roland Grillmeier und Erste Bürgermeisterin Margit Bayer.

Während der Besichtigung wurden viele mögliche Varianten durchdiskutiert: Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h, Bau einer Querungshilfe mit Geschwindigkeitsbeschränkung, Bau einer Unterführung oder der Bau einer Radbrücke über die Staatsstraße. „Eine Geschwindigkeitsbeschränkung allein löst das Problem letztlich nicht, denn diese wird leider oft nicht eingehalten“, so Gerhard Kederer.

Landrat Grillmeier machte klar: „Rechtlich nicht tragbare Beschränkungen werden von der Regierung aufgehoben. Hierfür gibt es viele Beispiele.“ Zudem wurde bereits in der Vergangenheit die Möglichkeit einer Unterführung aufgrund des Grundwassers an dieser Stelle bautechnisch ausgeschlossen. „Beim Bau einer Brücke müsste mit hoher Wahrscheinlichkeit der Starkstrommast versetzt oder sogar eine Erdverkabelung umgesetzt werden. Extrem hohe Kosten würden sich hieraus ergeben“, erläuterte Margit Bayer.

Machbarkeitsstudie vorgeschlagen

Tobias Bäumler riet aufgrund der Komplexität der Umstände dazu, dass eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden soll, um zu identifizieren, welche Lösung praktikabel und finanziell überhaupt umsetzbar wäre. Für Über- und Unterführungen sowie für die Studie selbst gibt es Förderungen, die die Stadt als Bauherr in Anspruch nehmen kann. In der Übergangszeit, bis eine konkrete Planung vorgelegt werden kann und unter Umständen bauliche Maßnahmen erfolgen können, zeigte sich Landrat Grillmeier dazu bereit, es mit einer vorübergehenden Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h zu versuchen.

Hohe Investition in die Ortsumgehung

Foto: Stadt Waldershof

Zum Abschluss des Termins folgte eine Besichtigung der Baustelle der Ortsumgehung Waldershof, die mit großen Schritten voranschreitet. Bauabschnitt Zwei wurde in der vergangenen Woche asphaltiert. Die Radunterführung am Kösseinebad entsteht gerade und die Verbindung zur Staatsstraße Richtung Kemnath wächst unübersehbar aus dem Boden. „Die Bahn bestimmt letztlich das hohe Tempo der Maßnahme. 2024 müssen wir so weit sein, dass die beiden Bahnbrücken eingeschoben werden können.“ So der Leiter des Straßenbauamts.

Der Freistaat investiert nach Kostenberechnungen aus 2020 rund 40 Millionen Euro. Ob die Kosten im Rahmen bleiben, lässt sich bislang noch nicht abschätzen. Auch für die Stadt Waldershof gibt es viel zu tun im Rahmen der Baumaßnahme. „Umfangreiche Leitungsumverlegungen und Tiefbauarbeiten bleiben bei der Stadt und kosten uns insgesamt etwa 1,8 Millionen Euro. Die Unterstützung und hervorragende Zusammenarbeit mit dem Straßenbauamt möchten wir in dem Zusammenhang nicht missen“, betonte die Erste Bürgermeisterin.

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