BUND Naturschutz: Erfolge in Weiden und Parkstein

Weiden/Neustadt/Tirschenreuth. Der BUND Naturschutz in Bayern verzeichnet einen neuen Mitgliederhöchststand. Große Erfolge verbucht der Verein beim Erhalt von 70 Hektar Staatswald bei Weiden und der Rettung des Fischotters. Der Einsatz gegen die Ortsumfahrung Teublitz geht 2022 weiter.

Die Aktion Walderhalt protestierte vor knapp einem Jahr gegen Weiden West IV. Bild: Bund Naturschutz

Der BUND Naturschutz konnte seine Mitgliederzahl bayernweit um 6.000 Personen auf den Höchststand von 261.000 Mitgliedern erhöhen, verkündet Landesvorsitzende Richard Mergner. In der Oberpfalz gab es einen Zuwachs von 18.569 auf 19.590 Mitglieder. “Wir sehen dies als enormen Rückenwind und werden im Jahr 2022 verstärkt Druck machen, damit die Versprechen der bayerischen Staatsregierung und der neuen Ampelkoalition in Berlin zu konsequenterem Klima-, Wald-, und Flächenschutz auch in der Oberpfalz umgesetzt werden.”

Besondere Erfolge in Weiden und Parkstein

Besonders hebt der Verein den erfolgreichen Bürgerentscheid für den Walderhalt vor der Rodung von knapp 70 Hektar Staatswald für das damals geplante Gewerbegebiet Weiden West IV hervor. Ein anderer Pluspunkt sei das erfolgreiche Bürgerbegehren für den Windpark in Parkstein gewesen.

Als weitere Erfolge gelten die Verleihung des Bayerischen Biodiversitätspreises für das mehrjährige Naturschutzprojekt “Donauinsel Mariaort” der Kreisgruppe Regensburg, das erfolgreiche Bürgerbegehren für die naturverträgliche Errichtung von Windkraftanlagen sowie einer Freiflächen-Fotovoltaikanlage bei Sinzing (Kreis Regensburg).

Nächstes Ziel: Kampf gegen Ortsumfahrung Teublitz

Als “grünes Gewissen” will der BUND Natureingriffe kritisch begleiten: Dazu gehört beispielsweise der Kampf gegen die geplante Ortsumfahrung Teublitz. “Der Flächenverbrauch, der in der Oberpfalz auch häufig in Verbindung mit Waldrodungen auftritt, und der ausufernde Straßenbau sind die größten Gefahren für den Umwelt- und Naturschutz in Bayern. In der Oberpfalz sind für Straßenbau, Baugebiete und Rohstoffabbau derzeit mehr als 170 Hektar Wald unmittelbar von der Rodung bedroht. So darf es nicht weitergehen, wir werden nicht zulassen, dass weite Teile des Landes unter einer Betondecke verschwinden und reihenweise Wälder gerodet werden”, sagt Regionalreferent für die Oberpfalz Reinhard Scheuerlein.

Die Amphibienaktion im Landkreis Neumarkt. Bild: Reinhard Scheuerlein

Klage für Fischotter

In der Oberpfalz hat sich der BUND Naturschutz mit einer erfolgreichen Klage für den Fischotter eingesetzt, der europaweit unter Artenschutz steht und landesweit noch keine stabile Population aufweist. Dabei hatte sich der BN gegen Bescheide der Regierung der Oberpfalz gewandt, die die Tötung von jeweils zwei Fischotter-Männchen in den Landkreisen Tirschenreuth, Schwandorf und Cham erlaubt hätten. Gleichzeitig ruft der BUND die Bayerische Staatsregierung dazu auf, betroffene Teichwirte verstärkt mit der Förderung von Schutzmaßnahmen zu unterstützen, um deren auftretende Verluste gering zu halten.

Aktion: Amphibienrettung

Besonders hervorzuheben ist auch die anstehende Aktion zur Amphibienrettung. Auch in diesem Jahr betreuen in den Oberpfälzer BN-Kreisgruppen freiwillige Helfer Schutzzäune, um die Tiere auf dem Weg zu ihren Laichgewässern vor dem Tod auf den Straßen zu bewahren. Die bayernweite Aktion rettet jährlich 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben.

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