Corona-Fälle im Landkreis verdreifacht

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Die Zahl der Infizierten im Landkreis Neustadt/WN steigt erstmals seit vier Monaten wieder deutlich an. Die Zahlen geben gleich mehrfach Anlass zur Sorge für die Nordoberpfalz.

Es ist kein bestimmtes Ereignis, dass die Corona-Zahlen im Landkreis Neustadt/WN in die Höhe schnellen lässt. Vielmehr handelt es sich um ein “diffuses Infektionsgeschehen”. Diese Auskunft erteilt Dr. Thomas Holtmeier, Leiter des Gesundheitsamts des Landkreises.

Waren es am Dienstag, 28. September, noch 14,8 Infizierte pro 100.000 Einwohner liegt der Inzidenzwert im Landkreis Neustadt/WN am Freitag, 1. Oktober bei 51,8. Das entspricht mehr als einer Verdreifachung binnen weniger Tage. Die Homepage Corona-in-Zahlen misst die Werte für Neustadt/WN. Es ist der erste Anstieg über die Marke von 50 seit dem 3. Mai 2021.

Kommt der Corona-Herbst?

Für den Landkreis deutet sich eine Herbst-Trendwende an. Ähnlich wie im vergangenen Jahr scheinen die Corona-Zahlen mit Herbsteintritt wieder anzusteigen. Im Jahr 2020 waren zum 28. September 6,4 Personen pro 100.000 Einwohner infiziert, bis zum 28. Oktober erhöhte sich die Zahl auf einen Spitzenwert von 187,4.

Die damals in Kraft getretenen Ausgangsbeschränkungen brachten danach zunächst einen Einbruch der Neuinfektionen. Spitzenwert im Landkreis Neustadt/WN war dann eine Infektionszahl von 308,1 am 22. Dezember.

Zahlen im Stiftland verzögert

Im Landkreis Tirschenreuth stiegen die Zahlen in dieser Woche zwischen Dienstag, 28. September, und Freitag, 1. Oktober von 16,7 auf 37,7 Fälle pro 100.000 Einwohner. Hier ist eine ähnlich starke negative Trendwende hin zu mehr Corona-Fällen noch nicht erkennbar.

Allerdings ist das kein Grund für Entwarnung: Tirschenreuth war auch im Herbst vergangenen Jahres rund eine Woche später dran. Die Nachbarn im Landkreis Neustadt/WN machten beim Ansteig der Zahl der Neuinfektionen damals den Anfang.

Inzidenz wesentlich höher

Das Stiftland verzeichnete kurze Zeit später einen ähnlich starken Anstieg, der sogar noch höher ausfiel und noch länger andauerte. Der Landkreis erreichte seinen Höhepunkt der Herbst- und Winterzeit 2020/2021 im Vergleich zum Landkreis Neustadt/WN wesentlich später.

Tirschenreuth kam am 10. Februar diesen Jahres auf einen Spitzenwert von 402,5. Die Zahl liegt damit um rund 100 Punkte höher als die höchste des Landkreises Neustadt/WN.

Weiden im Dauertief

Auch die Stadt Weiden vermeldet derzeit keinen Anstieg bei den Corona-Zahlen, im Gegenteil, gerade erst sind die Maßnahmen wieder gelockert worden.

Doch auch in Weiden hat der deutliche Anstieg der Corona-Zahlen im vergangenen Jahr ein paar Tage nach dem Landkreis Neustadt/WN begonnen. Der Stand am 1. Oktober 2021 ist mit 32,9 fast genau auf dem Niveau, von dem Weiden im vergangenen Jahr seinen Corona-Höhenflug startete.

Damals stieg der Inzidenzwert von 32,8 am 13. Oktober 2020 auf 208,2 am 27. Oktober. Der absolute Spitzenwert wurde an Weihnachten vergangenen Jahres mit 397,7 erreicht. Von diesen Zahlen ist die Stadt derzeit weit entfernt. Seit 27. April stieg der Wert nur ein einziges Mal kurz über 100.

Hoffen auf Impfung

Die Daten lassen also den Schluss zu, dass die Infektionszahlen steigen, weil es Herbst wird, so wie im vergangenen Jahr. Eines ist aber neu: Im Vergleich zum vergangenen Jahr gibt es einen Impfstoff.

Im Landkreis Tirschenreuth waren am 28. September 62,3 Prozent der Einwohner mindestens einmal geimpft. Im Landkreis Neustadt/WN und der Stadt Weiden liegt die Imfpquote bei 62,7 Prozent. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, wie stark die Impfungen den Anstieg der Corona-Fälle eindämmen können.

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