Der Kampf um den Etzenrichter Bahn-Haltepunkt geht weiter

Etzenricht. Das 49-Euro-Ticket soll es richten. Darin sieht der Gemeinderat ein neues Argument für die Wiedereinrichtung des Bahn-Haltepunktes. Er schließt sich einem Antrag Karl Seilers an, der nicht müde wird, für den Haltepunkt zu kämpfen.

Die Einrichtungen des Haltepunktes, Wartehäuschen und Fahrradabstellanlage, sind ein Jahr nach der Stillegung noch gut erhalten. Seit dem Verkauf des Bahnhofsgebäudes ist ein Betreten aktuell jedoch nicht möglich. Foto: Gabi Eichl

Die Fraktionssprecher sind sich einig: Diesen Antrag des Etzenrichter Journalisten Karl Seiler kann man nur unterstützen. Die Gemeindeverwaltung soll entsprechende Schritte prüfen. Seiler argumentiert mit der Einführung des Deutschland-Tickets. Die Wiederherstellung des Bahn-Haltepunktes würde für die Etzenrichter bedeuten, dass sie an sieben Tagen der Woche beinahe rund um die Uhr ÖPNV nutzen könnten, ob für die kurze Fahrt zur Verwaltungsgemeinschaft oder für einen Besuch der Oper in München. Ganz so, wie es die Bundesregierung mit Einführung des 49-Euro-Tickets im Sinn gehabt habe.

Weiteres Argument: weniger Lärm

Für Schüler, Studenten, Auszubildende oder Pendler eröffneten sich ganz neue ÖPNV-Möglichkeiten. Seiler listet in seinem Antrag akribisch auf, wie rudimentär der öffentliche Nahverkehr ohne den Bahn-Haltepunkt sei und wie vielfältig er mit diesem sein könnte. Und er führt noch ein weiteres Argument an: Mit einem Halt in Etzenricht würde sich auch der Lärm der ansonsten ungebremsten Vorbeifahrt verringern.

Fahrradabstellanlage kann gebaut werden

Bürgermeister Martin Schregelmann hat eine erfreuliche Mitteilung: Die Fahrradabstellanlage an dem Fußweg zur Schule hinauf kann endlich gebaut werden. Schregelmann sagte, er habe am Sitzungstag die Mitteilung bekommen, dass gebaut werden dürfe. „Das war ein langer Kampf, die Mühlen mahlen manchmal langsam“, so der Bürgermeister.

Rechnungsprüfung vergibt gute Noten

Die Rechnungsprüfung durch den Ausschuss des Gemeinderates unter Vorsitz von Gabriela Bäumler hat keine nennenswerten Beanstandungen ergeben, die Entlastung des Bürgermeisters war damit eine Formsache. Dabei hatte der Ausschuss diesmal nach den Worten der Vorsitzenden besonders akribisch geprüft. Wie Bäumler sagte, sei die Gemeinde bei allen Investitionen im Plan geblieben: „Somit haben wir unseren Haushaltsplan sorgfältig umgesetzt.“

Einvernehmen für Bauanträge

Den zwei vorliegenden Bauanträgen hat der Gemeinderat sein Einvernehmen erteilt. Das sind einmal der Neubau eines Einfamilienhauses nach Abbruch des bestehenden Hauses in der Weidener Straße 11 und 11a, einmal die Sanierung eines Zweifamilienhauses in der Wiesenstraße 9; bei Letzterem soll im Erdgeschoss ein Raum angebaut werden, der im Obergeschoss als Terrasse genutzt werden kann.

Homepage krankt an der Technik

Josef Weidensteiner (CSU) bemängelte, die Homepage der Gemeinde sei alles andere als aktuell. Das sei aber gerade bei einer Homepage das A und O. Es stellt sich heraus, dass es an technischen Unzulänglichkeiten hakt, die bisher mit dem Ersteller der Homepage nicht aus der Welt geschafft werden konnten.

Verkehrsspiegel Herrmann-Kurve ungeeignet

Weidensteiner beklagte außerdem, dass der Verkehrsspiegel in der Herrmann-Kurve eher gefährlich denn hilfreich sei. Auch andere Gemeinderäte stimmen zu: Der Spiegel sei ungeeignet.

Die Grundsteuer-Reform und die Hebesätze

Wolfgang Würschinger (CSU) macht sich Gedanken um die Steuer-Hebesätze der Gemeinde im Zusammenhang mit der Reform der Grundsteuer. Abgesehen davon, dass es ein „Irrsinn“ sei, so Würschinger, „dass ein Grundstück in München genauso bewertet wird wie eines in Trasgschieß“, fragte er, bis wann die Gemeinde dem Finanzamt melden müsse, ob sie ihre Hebesätze beibehalte oder ändere. Schließlich müsse man sich darauf entsprechend vorbereiten.

Niemand will ein Grundstück verkaufen

In Sachen Grundstückserwerb durch die Gemeinde tut sich laut Schregelmann aktuell nichts. Die Verwaltung habe im Frühjahr 120 Eigentümer unbebauter Grundstücke angeschrieben, 40 hätten geantwortet, verkaufen wolle keiner.

Wahlen im Oktober: Helfer gesucht

Die Gemeinde sucht Wahlhelfer aus der Bevölkerung für die Landtags- und Bezirkstagswahlen am 8. Oktober. Wer Interesse hat, meldet sich bei Karin Bertl von der Verwaltungsgemeinschaft, Tel. (09605) 920122, Mail bertl@weiherhammer.de.

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