Baumkataster nicht unumstritten

Trabitz. Umstritten ist im Trabitzer Gemeinderat die Erarbeitung eines Baumkatasters. Laut Sabrina Schaffner vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Pressath geht es dabei um die Erfassung des Zustands von Bäumen auf Gemeindegrund, um unter Beachtung der gemeindlichen „Verkehrssicherungspflicht“ Personen- oder Sachschäden etwa durch herunterfallende Äste vorzubeugen.

Sabrina Schaffner vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Pressath (links) erläuterte dem Trabitzer Gemeinderat Sinn und Nutzen eines Baumkatasters, das Bürgermeisterin Carmen Pepiuk zur Diskussion gestellt hatte.

Falls solche doch vorkommen sollten, diene das Kataster als Nachweis, dass die Gemeinde durch periodische Baumzustandskontrollen ihr Möglichstes getan habe, um solche Vorkommnisse zu vermeiden. Einzelheiten seien durch Gesetz und Rechtsprechung geregelt. Hauptsächlich, so Sabrina Schaffner, seien derartige Erfassungen und Kontrollen an „stark frequentierten“ Orten wie „Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Parkanlagen oder Spazierwegen“ ratsam.

Eine solche schrittweise Katastrierung strebe auch sie nach wie vor an, betonte Bürgermeisterin Carmen Pepiuk. Abstimmen solle der Gemeinderat aber erst in der nächsten Sitzung. Mehrere Ratsmitglieder bezweifelten die Notwendigkeit einer derart aufwendigen und mit Kosten verbundenen systematischen Maßnahme, zumal Bauhofpersonal, Maschinenringmitarbeiter und Bürger bisher bereits erfolgreich auf Baumschäden geachtet hätten. Dritte Bürgermeisterin Eva Mayrhofer-Dötsch (Freie Wähler Weihersberg-Zessau) gab aber zu bedenken, dass es hier um gesetzlich vorgeschriebene Sorgfalts- und Haftungspflichten gehe, die die Gemeinde im Eigeninteresse bestmöglich erfüllen sollte.

Gemeinsam mit Bauhof und Bürgern

Eine „diplomatische Zusammenfassung“ unternahm Andreas Walter (Freie Wähler Trabitz/FWT), der die fachmännische Erfassung von Bäumen in besonders frequentierten Gebieten als haftungsrechtliche Risikominimierung guthieß, mit der „keine Unsummen“ verbunden seien. Darüber hinaus würden Bauhofpersonal und Bürger auch weiterhin einen aufmerksamen Blick auf die Baumbestände haben und der Gemeinde Schäden melden, wodurch das Risiko weiter verringert werde. So sah es auch Konrad Dippel (FWT). In der nächsten Sitzung wird der Rat über die Maßnahme abstimmen.

Abschließend beklagte Barbara Heser (FWT), dass viele Fahrzeuge die Drahthammerstraße noch immer mit gefährlich hoher Geschwindigkeit durchquerten. Bürgermeisterin Carmen Pepiuk erinnerte daran, dass die Straßensanierung staatlich gefördert worden sei und die Förderbedingungen eine dauerhafte Tempo-30-Begrenzung einstweilen nicht erlaubten. Allenfalls könnten Schilder mit dem Hinweis „Tempo 30 freiwillig“ postiert werden, die freilich keine rechtliche Bindewirkung besäßen.

Dem Antrag auf Bau einer Güllegrube auf Flurnummer Feilersdorf 37 (Feilershammer) erteilte der Gemeinderat das Einvernehmen.

Schweigeminute für Heinrich Bauer Trabitz

Mit einer Schweigeminute gedachte der Trabitzer Gemeinderat in seiner Aprilsitzung des am 25. März verstorbenen früheren Ratsmitglieds und Vizebürgermeisters Heinrich Bauer. Bürgermeisterin Carmen Pepiuk erinnerte daran, dass der am 16. April 1942 geborene Burkhardsreuther dem Gemeinderat von 1972 bis 2014 angehört habe, 2008 sei er für sechs Jahre zum zweiten Bürgermeister berufen und mit der kommunalen Verdienstmedaille ausgezeichnet worden. Überdies sei er von 1979 bis 2007 der erste hauptberufliche Gemeindemitarbeiter gewesen, der auch als Rentner sein großes Fachwissen insbesondere über die Wasserversorgung weiterhin der Gemeinde zur Verfügung gestellt habe. Den CSU-Ortsverband habe Bauer von 1970 bis 2008 geleitet, wofür ihm die Ehrenvorsitzendenwürde verliehen worden sei.

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