Der Tannenberglift Immenreuth ist Geschichte

Immenreuth. Traurige Nachricht für alle Skifahrer, die am Tannenberg viele schöne Stunden verbracht haben: Der Skilift bei Immenreuth schließt.

Vorbei sind die Skifreuden am Tannenberg bei Immenreuth. Die Gemeinde schließt den Lift. Foto: Gemeinde Immenreuth

Auf der Homepage wirbt die Gemeinde am Südrand des Fichtelgebirges noch für das so beliebte Naherholungsgebiet: “Ab auf die Piste! Für Skifahrer und Snowboarder ist die 500 Meter lange Naturschneepiste am Tannenberg in Immenreuth ein pures Vergnügen. Ob Anfänger oder Profi, hier kommt garantiert jeder auf seine Kosten. Die komplette Anlage ist mit Flutlicht ausgestattet und verfügt über einen Erwachsenen- und Kinderlift…” Doch das ist jetzt endgültig vorbei. Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung das Aus für den Lift, der jahrzehntelang Tausende Skisportler aus der Region angezogen hatte. Vor allem bei Schulen war der mit “Schwierigkeitsgrad leicht” gekennzeichnete Skihang sehr beliebt.

50-jährige Geschichte

Die Erfolgsgeschichte des Skihangs im Immenreuther Ortsteil Punreuth (Katzenöd) dauerte ein gutes halbes Jahrhundert. 1971 eröffneten die Gemeinden Lenau und Immenreuth das Skigebiet. In den vergangenen Jahren sanken die Betriebstage in einer Wintersaison wegen des Klimawandels von einst mehr als hundert auf nahe Null. Unabhängig davon musste der Lift natürlich immer auf dem aktuellen Sicherheitsstand gehalten werden und das war letztlich ausschlaggebend für das Ende der Anlage. Der TüV Thüringen hatte zwar die Betriebserlaubnis für ein weiteres Jahr erteilt. Verbunden damit war allerdings die Auflage, das komplette Seil auszutauschen, wenn auch nur ein einziger Draht bricht. Bürgermeister Thomas Kaufmann befürchtet, mit dem Seil nicht mehr durch den Winter zu kommen. “Es besteht immer die Gefahr eines Bruchs durch einen herabfallenden Ast.”

125.000 Euro Minus

Auch die Personalsituation gestalte sich immer schwieriger, sagte Kaufmann. “Es wird immer schwieriger, Leute dafür zu finden.” Genauso lang wie der Skilift besteht, hatten ihn die Freiwilligen der 1971 eigens dafür gegründeten Bergwacht ehrenamtlich betreut. Schließlich verwies er auf hohe Fixkosten, die auch anfielen, wenn der Lift nicht mehr betrieben werde. Allein den vergangenen vier Jahren habe man ein Minus von 125.000 Euro für den Skilift registrieren müssen.

Weitere Schließungen

Der Erfahrung der vergangenen Jahre nach zu urteilen, wird der Tannenberglift wohl nicht der einzige Skilift in der Region bleiben, der den Betrieb einstellen muss. Es fällt einfach zu wenig Schnee in den Mittelgebirgsregionen. Erst im Januar beschloss die Liftbetriebsgemeinschaft das Aus für den Skilift Altglashütte. Ebenfalls auf der Kippe steht der Fahrenberg-Lift. Der TV Vohenstrauß wird sich als Betreiber Anfang 2025 zurückziehen.

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1 Kommentare

A.Hallmann - 16.11.2023

Schade – aber nachvollziehbar. Meine Kinder und Enkelkinder haben dort das Skifahren gelernt.