Die Dorferneuerung hat viele Gesichter

Theisseil/Tännesberg. Aus erster Hand ließ sich der Landtagsabgeordnete Stephan Oetzinger über ausgewählte Projekte und Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung im Landkreis Neustadt/WN informieren.

Stephan Oetzinger (rechts) mit ALE-Behördenleiter Kurt Hillinger (Mitte) und Theisseils Ersten Bürgermeister Johannes Kett im Ortsteil Wilchenreuth. Foto: Frank Langguth/ALE

Mit Behördenleiter Kurt Hillinger vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz und Abteilungsleiter Frank Langguth besuchte der Abgeordnete verschiedene Ortsteile von Theisseil und Tännesberg. Die Dorferneuerung sowie die Förderinitiative “Innen statt Außen” standen dabei im Mittelpunkt. “Unser Ziel ist die Förderung und Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse durch die Stärkung ländlicher Gemeinden und ihrer Dörfer als zukunftsfähige, attraktive und vitale Lebensräume”, sagte Hillinger.

Die Mittel zur Dorferneuerung effektiv eingesetzt

Erste Station, an der auch der Erste Bürgermeister Johannes Kett teilnahm, war der Theisseiler Ortsteil Edeldorf, in dem die Dorferneuerung bereits abgeschlossen ist. Im Ort wurde unter anderem ein Multifunktionsgebäude errichtet. Eine Bachrenaturierung, die Aufwertung der Ortsstraße und ein Rondell um die Dorflinde rundeten die Maßnahmen ab.

Edeldorf gilt als gutes Beispiel für einen Ortsteil, in dem mit vergleichsweise geringer Investition sehr viel Positives für die Dorfentwicklung und die Dorfgemeinschaft geschaffen wurde. Weitere Projekte realisierte man in den Ortsteilen Letzau und Roschau. Im Ortsteil Wilchenreuth stehen die Aufwertung der Ortsdurchfahrt sowie die Neugestaltung des Platzes vor dem Feuerwehrhaus und des Vorplatzes der evangelischen Kirche kurz vor dem Abschluss. 2023 soll das Umfeld der katholischen Kirche ausgebaut werden. Insgesamt liegt das Förderbudget des ALE Oberpfalz für Theisseil bei maximal 3,8 Millionen Euro.

Großmaßnahme “Haus der Biodiversität”

Nächste Station war die Marktgemeinde Tännesberg. Der Erste Bürgermeister Ludwig Gürtler stellte das Pilotprojekt “Biodiversitätsgemeinde Tännesberg: Vielfalt für Mensch und Natur” sowie die aktuelle Großmaßnahme “Haus der Biodiversität” vor. Im Rahmen der Förderinitiative soll aus einem leerstehenden, denkmalgeschützten Wohngebäude am Marktplatz ein Zentrum für ökologische Vielfalt werden.

Große Pläne mit dem historischen Gebäude

So ist vorgesehen, das historische Gebäude zu sanieren und durch einen zusätzlichen Anbau die künftige Nutzung zu ermöglichen. Im Erdgeschoss des Altbaus werden ein Empfangsbüro und mehrere Ausstellungsräume realisiert. Im Obergeschoss entstehen zwei große Büroräume, die unter anderem von den Biodiversitäts- und Öko-Modellregionsbetreuern genutzt werden. “Dorferneuerung belebt Ortsmitten, verringert den Flächenverbrauch und bewahrt die Baukultur. Außerdem werden Identität geschaffen und Freiräume aufgewertet”, sagte ALE-Behördenleiter Kurt Hillinger.

Im Rahmen des Besuchs stellte man weitere Maßnahmen und Projekte vor, wie beispielsweise die 2024 beginnende Sanierung der Oberviechtacher Straße. Das Förderbudget für die Dorferneuerung und die Flurneuordnung Tännesberg liegt bei insgesamt 5,35 Millionen Euro.

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