Die “rote Margit” zieht sich aus der Politik zurück

Waidhaus. Sie ist Vorbild für viele Frauen in der Region: Margit Kirzinger (67), stellvertretende Landrätin, Altbürgermeisterin von Waidhaus, eine der ersten Frauen, die in der Kommunalpolitik im Landkreis mitmischten. Jetzt zieht sich die große Dame der Sozialdemokratie aus der Politik zurück.

Stellvertetende Landrätin Margit Kirzinger. Foto: Landkreis Neustadt/WN

Mit Wirkung zum 30. April lege Margit Kirzinger ihre Ämter als stellvertretende Landrätin und Kreisrätin nieder, bestätigt ihr Lebensgefährte Hans Stefinger. Die 67-Jährige erholt sich von den Folgen eines schweren Schlaganfalls im August 2023.

Ihre enorme Tatkraft und ihre überbordende Energie werden ihr dabei zugutekommen. Ihre Power ist Legende. Die “rote Margit auf dem Motorrad” war 34 Jahre in der Politik unterwegs. Margit Kirzinger kam über die IG Metall (Betriebsrätin im Drahtwerk Waidhaus) zur SPD. 1990 zog sie als erste Frau mit einem überwältigenden Stimmenergebnis in den Waidhauser Marktrat. Im selben Jahr wurde sie Kreisrätin im Kreistag Neustadt/WN.

Guter Kontakt zu tschechischen Nachbarn

Zwölf Jahre lang übernahm sie in beiden Gremien den Fraktionsvorsitz. 2014 folgte die Wahl zur Bürgermeisterin ihrer Heimatgemeinde Waidhaus, ein Amt, das sie sechs Jahre innehatte. Sie pflegte das Verhältnis zu den tschechischen Nachbarn, hat auch die Sprache gelernt. Der Kontakt und die Freundschaft zu František Kratochvíl, Direktor an der Kunst- und Musikschule Střibro, hält bis heute.

Ohnehin: Wie Lebensgefährte Hans Stefinger berichtet, kann sich Margit Kirzinger auf ein stabiles Netz aus Freunden verlassen. Die Kreisrätin ist jüngst – mit Erlaubnis der Ärzte -sogar schon wieder Auto gefahren. Mit einer Nachbarin geht sie zum Walken. Ansonsten bestimmen Therapien den Alltag.

Landrat Meier bedauert den Rückzug

Aber in die Politik führt kein Weg zurück. Seine Lebensgefährtin, die Fraktionskassier und Mitglied im Bau- und Vergabeausschuss war, wolle den Weg öffnen für die Nachfolge. Vor zwei Wochen hat die stellvertretende Landrätin daher persönlich Landrat Andreas Meier von ihrem Rücktrittswunsch unterrichtet. Meier bedauert den Abschied der Kollegin: “Ich habe immer sehr gern mit Margit zusammengearbeitet.” Im Mai wären es für beide zehn gemeinsame Jahre geworden.

Unsere Bildergalerie zeigt Stationen ihrer politischen Karriere:

Franz Floth (Pressath), Margit Kirzinger (Waidhaus) und  Josef Beimler (Waldthurn) bei der Überreichung der  Verdienstmedaille der Regierung der Oberpfalz. Foto: Regierung der Oberpfalz/Stühlinger
Franz Floth (Pressath), Margit Kirzinger (Waidhaus) und Josef Beimler (Waldthurn) bei der Überreichung der Verdienstmedaille der Regierung der Oberpfalz. Foto: Regierung der Oberpfalz/Stühlinger
Teilnehmer des Fachgesprächs vor dem Rathaus der Gemeinde Waidhaus (Bildmitte:
Bürgermeisterin Margit Kirzinger neben Staatssekretär Werner Gatzer)
Teilnehmer des Fachgesprächs vor dem Rathaus der Gemeinde Waidhaus (Bildmitte: Bürgermeisterin Margit Kirzinger neben Staatssekretär Werner Gatzer)
Freude pur: Bei einer Pressekonferenz stellten die Stadt Weiden, der Landkreis Neustadt/WN und die Vertreter des Organisationsteams erstmals offiziell das Programm für den „Host Town“-Besuch der ungarischen Delegation vor (von links): Thomas Fritsch, Margit Kirzinger, Andreas Meier, Jens Meyer und Kurt Seggewiß. Foto: Stephan Landgraf
Freude pur: Bei einer Pressekonferenz stellten die Stadt Weiden, der Landkreis Neustadt/WN und die Vertreter des Organisationsteams erstmals offiziell das Programm für den „Host Town“-Besuch der ungarischen Delegation vor (von links): Thomas Fritsch, Margit Kirzinger, Andreas Meier, Jens Meyer und Kurt Seggewiß. Foto: Stephan Landgraf
Zweite stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger (rechts) beim Festakt 50 Jahre Flossenbürg. Foto: Hans Prem
Zweite stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger (rechts) beim Festakt 50 Jahre Flossenbürg. Foto: Hans Prem
Berlin, wir sind da: Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer, stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger und Alt-Oberbürgermeister Kurt Seggewiß (von links) durften mit der ungarischen Delegation ins Berliner Olympiastadion einmarschieren. Foto: Stephan Landgraf
Berlin, wir sind da: Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer, stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger und Alt-Oberbürgermeister Kurt Seggewiß (von links) durften mit der ungarischen Delegation ins Berliner Olympiastadion einmarschieren. Foto: Stephan Landgraf
Stephan Landgraf
Foto: Hans Prem
Foto: Stephan Landgraf

* Diese Felder sind erforderlich.