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Meine News Die tanzenden Schwestern aus Tirschenreuth rocken die Bühne beim Peter Fox-Konzert
Tirschenreuth. Tanzen ist das Leben von Felicitas und Larissa Lindner. Ihre Leidenschaft für den "Afro Dance" brachte die Schwestern sogar auf die Bühne mit Peter Fox.
Wenn Larissa (30) und Felicitas Lindner (27) von ihrer großen Leidenschaft erzählen, strahlen ihre Augen. Das Tanzen hat es den Schwestern aus Tirschenreuth angetan. Genauer gesagt, der Afro Dance. “Wir sind von der Energie, Kultur und Leidenschaft dieses Tanzstils begeistert”, erklärt Larissa. Davon inspiriert haben sich die beiden einiges auf YouTube abgeschaut und vieles selbst beigebracht.
Verfeinert und perfektioniert (Felicitas: “Wobei wir aber noch lange nicht perfekt sind”) werden ihre Fertigkeiten in einem Tanzstudio in Fürth, wo ihnen seit einem halben Jahr ein ghanaischer Tanzlehrer den Feinschliff beibringt. Dienstags und freitags tanzen sie in der Hip-Hop-Tanzschule Lawrays Dance bei Inhaber Rob Lawray und Tanzlehrer Emanuel Lawray. Felicitas fährt dafür zweimal wöchentlich jeweils zwei Stunden hin und zurück.
Was ist Afro Dance?
Afro Dance ist vom traditionellen afrikanischen Tanz geprägt und inspiriert und vermischt sich mit modernen Tanzelementen. Es ist ein ausdrucksstarker und sehr rhythmischer Tanzstil, in dem Hüft- und Schulterbewegungen, Spannung und Entspannung, Isolation und Geschmeidigkeit im Vordergrund stehen. Die kraftvollen Bewegungen aus der Mitte heraus geben das Gefühl, mit der Musik und dem Körper eins zu sein. Unter Afro Dance versteht man im Allgemeinen Tänze unterschiedlichster Art aus Afrika. Die Tänze werden meistens von Trommeln begleitet.
Zwei unter 10.000 Bewerbungen
Weil sie so gerne tanzen und dies auch zeigen wollen, traten die Schwestern bei diversen Afrika-Festivals auf, drehten YouTube-Videoclips und gehören ab der neuen Saison zum Falcons Dance Team ihrer Tanzschule, das die Basketballer der Nürnberg Falcons unterstützt. Der absolute Höhepunkt ihrer bisherigen Laufbahn aber waren und sind die Auftritte als Background-Tänzerinnen bei fünf Konzerten von Sänger Peter Fox (“Haus am See”). Unabhängig voneinander hatten sich Larissa und Felicitas für die Tournee des Berliner Künstlers per Online-Casting beworben – und wurden unter circa 1000 Bewerbungen als zwei von 30 Tänzerinnen ausgewählt. Vier Auftritte liegen bereits hinter ihnen, ein Konzert folgt noch: am Montag, 4. September, in der Trabrennbahn Hamburg-Bahrenfeld.
Lange bei der TG Tirschenreuth
Larissa und Felicitas begannen bereits als Kinder zu tanzen. Immer unterstützt von Oma und Mama Ursula tanzten sie fast zehn Jahre bei der TG Tirschenreuth und waren dort auch Trainerinnen. Aus Zeitgründen mussten sie ihre Tätigkeit dort vor zwei Monaten beenden. “Wir schaffen das einfach nicht mehr”, bedauert Larissa, die bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg beschäftigt ist. Felicitas ist Sozialpädagogin bei der katholischen Jugendfürsorge in Tirschenreuth.
Von 10.000 Besuchern gefeiert
Die Schwestern sind für die Chance, die sie bei Peter Fox (“ein sehr netter und sympathischer Künstler”) bekommen haben, sehr dankbar. Aufregend sei es vor allem vor dem ersten Auftritt beim Open Air in Willingen (Hessen) gewesen. Dort haben sie auch so etwas wie den Höhepunkt der Konzertreise erlebt. Larissa: “Wir haben eine Stunde vor Konzertbeginn locker im Publikum unseren Afro Beat Freestyle getanzt, als uns DJ Prince ohne zu wissen, dass wir Backgroundtänzerinnen sind, auf die Bühne geholt hat. Wir haben dort einfach weitergemacht und die 10.000 Leute haben uns gefeiert. Das war grandios”, erzählt die 30-Jährige.
Neben Peter Fox getanzt
Das Wochenende mit drei Konzerten (Taubertal-Festival in Rothenburg, Rocco-del-Schlacko-Festival in Püttlingen im Saarland und Open-Flair in Eschwege) sei schon sehr herausfordernd gewesen. “Wir haben da insgesamt vielleicht acht Stunden geschlafen”, erinnert sich Felicitas. Aber alle Anstrengung sei vergessen, wenn der Vorhang aufgeht und 20.000 Fans ausflippen. Larissa: “Das ist wie im Kino. Normalerweise bist du als Backgroundtänzerin hinten auf der Tribüne, aber dann hat unser Peter Fox nach vorne geholt und wir durften direkt neben ihm tanzen. Das war irgendwie surreal, aber doch gigantisch.” Da war es dann auch locker zu verschmerzen, dass es keine Bezahlung gab. “Wir haben lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung bekommen und sind verpflegt worden.”
Mama die erste Ansprechpartnerin
Die tanzenden Schwestern hoffen, dass es jetzt so weitergeht. Eines sei klar: “Wir haben absolut Lust auf Tanzen. Es ist genau das, was uns erfüllt”, sagt Felicitas mit strahlender Miene und spricht damit ihrer Schwester, die zustimmend nickt, aus der Seele. Ein dickes Lob zollen sie ihren Arbeitgebern – “die sind uns super entgegengekommen” – und der Familie: “Unsere Mama Ursula hat uns immer voll unterstützt durch ihr Grundvertrauen in uns. Sie ist die erste Ansprechpartnerin für alles”, betont Larissa. Als Nächstes sind ein Instagram-Auftritt für die Stadt Regensburg und die Unterstützung der Nürnberger Basketballer geplant. “Und dann schauen wir mal, was noch kommt”, sagt Felicitas lächelnd.
Sie seien beide sehr dankbar dafür, dass sie ihrer großen Leidenschaft als Schwestern frönen können. “Schöne Momente gemeinsam genießen und im Stress oder in nicht so guten Zeiten füreinander da sein. Das ist das Wertvollste überhaupt”, sagt Larissa und natürlich stimmt ihr Felicitas strahlend zu.
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