Ehrung verdienter Fleckviehzüchter bei der Kreisrinderzuchtgenossenschaft

Weiden/Neustadt/WN. Zur Jahreshauptversammlung der Kreisrinderzuchtgenossenschaft (KRZG) waren alle Rinderzüchter und Teilnehmer an der freiwilligen Milchleistungsprüfung in den Postkeller eingeladen.

Umfangreich war die Ehrung für verdiente Fleckviehzüchter, die Preise für verschiedene zahlreiche Leistungen ihrer Milchkühe erhielten; Erste Vorsitzende Andrea Bodensteiner (sitzend, Zweite von links). Foto: Reinhard Kreuzer

24 Mitglieder erhielten Preise für die Milchleistung der eingestellten Kühe, Preise für die Eutergesundheit und Wertungen als „Kuhprofi“, wenn Merkmale wie Milchleistung, Fett und Eiweiß je Kilogramm an der obersten Stufe ermittelt wurde.

Durch die Tagesordnung führte die Erste Vorsitzende Andrea Bodensteiner von der KRZG. Gleich zu Beginn bat sie Zuchtleiter Dr. Thomas Nibler vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf (AELF), den Jahresbericht der Kreisrinderzuchtgenossenschaft Neustadt/WN vorzutragen. Er unterstrich die Entwicklung der Rinderhaltung im Landkreis. Gab es im Jahr 1990 noch 2091 Kuhhalter mit 32.000 Kühen, sind es aktuell nur noch 584 mit 24.000 Tieren. Auch das sei ein Beitrag zum Klimawandel, meinte er.

Zunehmende Milchleistung

Er berichtet auch von einer erfreulichen Entwicklung der Milchleistung im Landkreis im vergangenen Jahr. Eine qualitativ gute Grundfuttersituation ermöglichte eine Zunahme der Milchleistung um 347 Kilogramm auf 8573 Kilogramm pro Kuh. Zur Verbesserung des Tierwohls, so Dr. Nibler, sei im Dezember 2023 ein Klauengesundheitswert eingeführt worden. Er soll dem Milchviehhalter bei der Auswahl der Anpaarungsbullen helfen, um die Langlebigkeit der Milchkühe zu fördern.

Beim Rinderzuchtverband gibt es auch Positives zu vermelden. Nach einem schwierigen Wirtschaftsjahr 2022 konnte der Jahresumsatz 2023 wieder spürbar gesteigert werden. Der Stand der ordentlichen Mitglieder hat sich bei 271 eingependelt.

Ehrenpreise

Ehrenpreise reichte Nibler zusammen mit Bodensteiner mit einer Stallmarke und einer Modellkuh weiter. Kühe mit einer 100 000 Kilogramm Lebensleistung hatte

  • Hubert Meiler, Störnstein (Kuh „521“ und „482“)
  • Johannes Wieder, Steinreuth (Kuh „Memel“)
  • Markus Grötsch, Bodenmühle (Kuh „Molly“),
  • GbR Hösl, Schwand (Kuh „Grusina“)
  • Thomas Kleber, Thomasgschieß (Kuh „Mali“)
  • Hans Mois, Denkenreuth (Kuh „Zilene“)
  • Martin Krug, Bechtsrieth (Kuh „Resi“ und „Chrisi“)
  • Stefan Hefner, Vorbach (Kuh „Ronja“)
  • Siegfried Lehner, Neuzirkendorf (Kuh „Biola“)
  • GbR Plößner, Altendorf (Kuh „Eulana“)
  • Thomas Bauer, Engleshof (Kuh „167“)
  • Monika Meier, Ilsenbach (Kuh „Helga“).

“Kuhprofi”

Die Auszeichnung „Kuhprofi“ erhielten

  • Martin Krug (Bechtsrieth)
  • Siegfried Lehner (Neuzirkendorf)
  • Gerhard Bärnklau (Meierhof)
  • Christian Pschierer (Penzenreuth)

Weitere Preise

Eine Modellkuh ging an Gabriele Kirschner, Dorfgmünd für die Kälberfestvermarktung. Die beste Lebenstagsleistung an Martin Krug für über 44 Kilogramm und zwei Preise erhielten für die Eutergesundheit Wolfgang Rupprecht, Remmelberg und Staatsgut Almesbach, Weiden.

Die Wertung für die höchste Lebensleistung überhaupt erhielt Siegfried Lehner (Kuh „Olinde“ für 129.816 Kilogramm), die höchste Herdenleistung erhielt Tobias Meißner, Lerau.

In seinem Grußwort ging Landrat Andreas Meier auf die jetzige schwierige Situation ein, wenn Schlagzeilen dominieren. Zeiten wie jetzt können Menschen nutzen, um Kontakt zu der Landwirtschaft aufzunehmen, sich informieren, wo die Schwierigkeiten sind. Wichtig sei es jetzt dranzubleiben und die Verantwortlichen ans Mikrofon zu holen.

Stadträtin Brigitte Schwarz überbrachte Grüße von Oberbürgermeister Jens Meyer und unterstrich, dass auf Bundesebene die Verhandlung weiter gehen werden, stellte die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft ferner für die Stadt heraus. Den Verbänden dankte in Vertretung von Josef Fütterer der stellvertretende Kreisobmann Thomas Kleber. Bereichsleiter Landwirtschaft Reinhold Witt gratulierte der Oberpfälzer Landwirten, die einen Spitzenwert erzielten und lobte auch die Menschen, die in den Schulen Weiden und Almesbach mit oben auf sind.

Ein spannender Fachvortrag zum Abschluss

Für den abschließenden Fachbeitrag konnte Britta Wischnewski von der Firma Josera gewonnen werden. Sie referierte zum Thema “Der Weg zu optimalen Silagen”. „Die Qualität des Grundfutters ist essenziell für eine wirtschaftliche Milchproduktion. Bedenkt man den finanziellen Wert, einer Gras- und Maissilage für einen 70 Kuh-Betrieb, so liegt dieser bei 100.000 Euro”, so Wischnewski.

Im Ernteverfahren und bei der Silierung sei daher mit größter Sorgfalt zu arbeiten. Für die Erzeugung hochwertiger Silagen sind die Milchsäurebakterien die wichtigsten Helfer für den Landwirt. Sie sorgen für eine gute Konservierung und dafür, dass es den Kühen schmeckt. Eine Diskussionsrunde schloss sich an.

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