Gemeinderat Schlammersdorf: Satzung regelt Bau von Photovoltaikanlagen

Schlammersdorf. Schlammersdorf will auf erneuerbare Energien setzen. Der Gemeinderat verabschiedet ein Konzept, dass künftig den Bau von Photovoltaikanlagen regelt. Bis zu zwei Prozent der Gemeindefläche könnten zur Energiegewinnung genutzt werden.

Nach erfolgreicher Tat zeigt Tanja Renner stolz ihre Beute – die Krawatte von Bürgermeister Johann Schmid. Foto: Stefan Neidl

Tanja Renner (CSU) kam gut vorbereitet in die Gemeinderatssitzung am Weiberfasching. Die einzige Frau im Gremium hatte eine Schere dabei und ging ihren männlichen Kollegen mit Krawatte inklusive Bürgermeister Johann Schmid (UWG) ans Schlafittchen. Stolz präsentierte sie danach ihre Beute.

Doch es wurde auch Politik gemacht. Schmid will eine Satzung aufstellen, um Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet errichten zu können. Davon können auch Privatleute profitieren und investieren. Iris Schmidt vom Institut für Energietechnik in Amberg war zu Gast. Sie hatte sich Potentialflächen für Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet angesehen. Dabei berücksichtigte sie Wohnflächen unterschiedlicher Dichte, Nutzflächen wie Wald und Gehölz, Freizeit- und Erholungsflächen sowie Gewässer. Ebenso gibt es verschiedene Schutzgebiete wie Flora-Fauna-Habitate, Bodendenkmäler, Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete.

Bis zu zwei Prozent der Gemeindefläche

Für Schmidts Analyse spielte die Einsehbarkeit eine Rolle. Sie erklärte: “Die Einsehbarkeit wird auf eine Entfernung von zwei Kilometern vom Betrachterpunkt berechnet.” Das heißt, sie untersuchte, inwiefern PV-Anlagen von Siedlungen aus gesehen werden.

Schmidts Ergebnis: Von den 2000 Hektar Gemeindefläche kämen 216 Hektar, also 11 Prozent für den Bau von PV-Anlagen infrage. Die Gemeinde plant einen Bau auf 40 Hektar, also 2 Prozent. Diese Fläche soll etwa 40 Megawatt liefern.

Für Tanja Renner war es wichtig, dass die Landwirte durch einen Bau keinen Nachteil haben dürfen. Schmidt war darauf vorbereitet: Sie hatte eine eingefärbte Grafik des Gemeindegebiets dabei. Darauf unterschied sie in vier Kategorien, von überdurchschnittlicher Ackerfläche bis mittlerer Qualität. Zwischen landwirtschaftlich genutzter Flächen und Potentialflächen für PV-Anlagen gibt es allerdings viele Überschneidungen.

“Das Zepter in der Hand behalten”

Gerhard Löckler (UWG) wollte den Stromverbrauch der Gemeinde wissen. Dies könnte zeigen, wie viel in das Stromnetz eingespeist werden kann. Die Zahlen will Schmid nachliefern. Er sagte: “Mit einem Konzept können wir den Rahmen setzen. Damit hat die Gemeinde das Zepter selbst in der Hand, wer hier investieren kann und darf.” Dazu werde Rechtssicherheit bei weiteren Planungen gesichert.

Der Gemeinderat stimmte der Satzung einstimmig zu. Diese regelt das künftige Vorgehen beim Bauen von PV-Anlagen. Die Satzung beruht auf der Analyse und einem Kriterienkatalog von Schmidt. Dies soll auch helfen Interessen von Energiewirtschaft und Landwirtschaft zu vereinen.

Im Gemeindegebiet von Schlammersdorf könnten bald zwei Prozent der Fläche für Photovoltaikanlagen genutzt werden. Foto: Stefan Neidl

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