Gemeinderat Trabitz: Höchste Versorgungssicherheit gibt Ausschlag

Trabitz. Vier Varianten standen für die Neustrukturierung der Wasserversorgung im Süden der Gemeinde Trabitz zur Diskussion. Am Ende machte nach intensiver Beratung die „Variante 3+“ im Gemeinderat knapp das Rennen – obwohl sie die vergleichsweise kostspieligste ist.

Bleibt es bei “Version 3+”, wird der Süden der Gemeinde Trabitz bald nicht mehr vom Hochbehälter am Grubberg mit Trinkwasser (Bild) versorgt. Stattdessen soll der Wasserspeicher bei Barbaraberg erweitert werden. Foto: Bernhard Piegsa

Doch letztlich gab den Ausschlag, dass diese Option die höchste Versorgungssicherheit für Lösch- und Trinkwasser gewährleistet. Herzstück ist die Erweiterung des Hochbehälters Barbaraberg um eine 150-Kubikmeter-Kammer. Damit erübrigen sich auch der Bau weiterer Löschwasserzisternen und ein Ersatzneubau für den Hochbehälter am Grubberg bei Feilersdorf, der ersatzlos abgerissen werden könnte.

Nicht minder wichtig war, dass mit der Umsetzung der „Variante 3+“ sogleich die Erneuerung einiger Wasserleitungsstränge verbunden wäre: Deren Kosten würden mithin von vornherein in die voraussichtlich 38-prozentige Förderung nach den „Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben“ (RZWas) einbezogen.

Auch die “Variante 1” war lange im Rennen

Die bisher favorisierte schlichtere „Variante 1“ würde mittelfristig ebenfalls Leitungserneuerungen nötig machen, die dann aber nicht mehr unter die aktuelle, Ende 2024 auslaufende RZWas-Förderung fallen würden, erläuterte Bürgermeisterin Carmen Pepiuk. Inwieweit es danach wieder ein Zuschussprogramm für wasserwirtschaftliche Maßnahmen geben werde, sei noch völlig offen. Barbara Heser (Freie Wähler Trabitz), die als Beamtin im Wasserwirtschaftsamt Weiden tätig ist, riet ebenfalls zu der „3+“-Variante als nachhaltigster Lösung. Die Kosten für das Projekt „3+“ bezifferte Pepiuk auf 2,44 Millionen Euro, wovon die Gemeinde nach Abzug eines 38-Prozent-Zuschusses 1,508 Millionen aus eigenen Mitteln zu tragen hätte.

Bei der ursprünglich ins Auge gefassten, 1,655 Millionen Euro teuren „Variante 1“, die mit dem Bau eines neuen Hochbehälters bei Feilersdorf und der Verlegung des Druckminderschachts bei Bärnwinkel einherginge, betrüge der gemeindliche Eigenanteil dank einer 45-prozentigen Förderung 918.000 Euro. Hierzu, so Pepiuk, kämen aber die in einigen Jahren erforderlichen Wasserleitungs-Erneuerungen.

Teure “Variante 3”

Nach eingehender Diskussion stellte die Bürgermeisterin nacheinander außer der „Variante 3+“ auch die „Variante 3“ zur Abstimmung, die anstelle der Erweiterung des Barbaraberger Hochbehälters die Anlegung zusätzlicher Löschwasserzisternen vorsähe. Nur vier der zehn anwesenden Ratsmitglieder befürworteten allerdings diese 2,43 Millionen Euro teure Version, für die die Gemeinde wegen einer niedrigeren Förderrate einen Eigenanteil von 1,778 Millionen Euro hätte aufbringen müssen, während sich für „3+“ sechs Räte entschieden.

Nun muss der aufwendige Förderantrag noch heuer erstellt und beim Wasserwirtschaftsamt eingereicht werden, damit Trabitz in die günstigere Förderquote der „Härtefallschwelle 1“ fällt. Im kommenden Jahr werde diese Vergünstigung entfallen, informierte Carmen Pepiuk.

Verschiebungen kommunaler Projekte

Einige Verschiebungen kommunaler Projekte ergaben sich aus der neuen Bedarfsmitteilung für Städtebaufördermittel. Um die Ausgabenlast zu entzerren, werden die „Ökonomiegebäude“ des Meierhofs frühestens ab 2027 renoviert, die energetische Sanierung der „Alten Säge“ wurde auf 2024 verschoben, die Bahnhofsumfeld-Umgestaltung ist für 2025/26 und der „Sportpark“ für 2026/27 vorgemerkt. In den kommenden drei Jahren soll allerdings die Dammstabilisierung des Heindlweihers ausgeführt werden. Einer Bauvoranfrage betreffs Erweiterung eines Hauses auf Flurnummer Feilersdorf 16 wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

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