Gut zu wissen: Auf das muss man bei Winterreifen achten

Weiden. Die Tage werden kürzer und ungemütlicher. Um auch im Herbst und Winter sicher auf den Straßen unterwegs zu sein, sind Winterreifen unabdingbar. ATU-Experte Sebastian Bulligan verrät, was Fahrerinnen und Fahrer unbedingt über Winterreifen wissen sollten.

Mit Winterreifen sind Fahrer:innen auch in der kalten Jahreszeit sicher unterwegs. Foto: ATU

„In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass Fahrzeuge bei winterlichen Straßenverhältnissen wie etwa Schnee, Matsch oder Eis nur mit entsprechender Bereifung am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Sommerreifen sind dann keinesfalls mehr erlaubt“, klärt ATU Experte Sebastian Bulligan auf. Zum richtigen Zeitpunkt für den Wechsel fügt er hinzu: „Orientierung liefert die Faustregel von O bis O – von Oktober bis Ostern“.

Empfehlenswert ist es aber, die Wettervorhersage genau im Blick zu behalten und rechtzeitig einen Termin zum Reifenwechsel zu vereinbaren. Übrigens: Wird man bei Winterwetter mit Sommerreifen erwischt, sind 60 Euro Bußgeld sowie ein Punkt in Flensburg fällig.   

Daran erkennt man Winterreifen 

Generell sind Winterreifen am sogenannten Alpin-Symbol, einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke, zu erkennen. Dieses ist seit 2018 vorgeschrieben und befindet sich seitlich an der Reifenflanke. Winterreifen zeichnen sich durch feinere Profilschnitte aus, die für guten Grip auf Eis und Schnee sorgen. Die spezielle, weiche Gummimischung der Winterreifen gewährleistet bei niedrigen Temperaturen, dass das Material nicht verhärtet und porös wird.

Eine große Auswahl an verschiedenen Winterreifen macht die Kaufentscheidung oft nicht einfacher. Orientierung können sich Fahrzeugbesitzer:innen beispielsweise in Fachzeitschriften oder Automobilclubs holen, die regelmäßig Reifentests durchführen. Die beste Option bleibt aber das Gespräch mit einem Experten, um die passenden Reifen für den jeweiligen Bedarf auszuwählen. „Wichtige Kriterien beim Winterreifenkauf sind beispielsweise kurze Bremswege auf Schnee und Eis, Spritverbrauch und Verschleiß“, weiß Bulligan.   

Klarheit mit Münzentrick 

Bevor bereits vorhandene Winterreifen aufs Auto kommen, sollte man diese unter die Lupe nehmen. „Genau wie bei Sommerreifen beträgt die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe bei Winterreifen 1,6 Millimeter. Aus Sicherheitsgründen sollten diese jedoch mindestens vier Millimeter Profiltiefe aufweisen“, erklärt Fachmann Sebastian Bulligan.

Ob das Profil noch ausreicht, lässt sich mithilfe einer Ein-Euro-Münze überprüfen. Verschwindet der Goldrand der Münze vollständig im Reifenprofil, kann ohne Bedenken weitergefahren werden. Achtung: Stellen die Polizeibeamten in einer Kontrolle abgefahrene Reifen fest, werden ebenfalls 60 Euro Bußgeld und ein Punkt fällig. Auf Nummer sicher gehen Fahrzeugbesitzer deshalb, wenn sie die Reifenprofiltiefe in regelmäßigen Abständen prüfen.   

Die Alternative: der Ganzjahresreifen 

Wer wenig fährt und sich nicht in schneereichen Gebieten wie dem Alpenvorland aufhält, für den können unter Umständen auch Ganzjahres- oder Allwetterreifen eine echte Alternative darstellen. Denn anders als Sommerreifen dürfen diese auch bei Schnee und Matsch gefahren werden und sind daher auch mit dem Alpin-Symbol wie bei Winterreifen gekennzeichnet. Durch die Nutzung über das ganze Jahr hinweg entsteht jedoch ein höherer Abrieb und die Ganzjahresreifen verschleißen schneller. Ein Beratungsgespräch in einer Werkstatt kann bei der Entscheidung weiterhelfen.   

Auf die richtige Lagerung kommt es an 

Damit die Reifen nach dem Wechsel auch in der nächsten Saison wieder einsatzbereit sind, müssen sie korrekt gelagert werden. „Vor der Einlagerung empfiehlt es sich, kaputte Reifen fachgerecht zu entsorgen und weiter nutzbare Reifen zu säubern, zu trocknen und nach Position am Fahrzeug zu kennzeichnen“, klärt der Experte auf. Weiter fügt er hinzu: „Ebenso sollten Sie den Luftdruck vor dem Einlagern um 0,5 bar gegenüber der Herstellerangabe erhöhen, da die Reifen während der Lagerungszeit Luft verlieren.“

Werden die Gummis zu Hause gelagert, eignet sich ein kühler, dunkler und vor allem trockener Ort. Optimale Bedingungen herrschen bei einer professionellen Einlagerung bei Werkstätten oder Reifenhändlern.  

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