Jetzt doch: Zukunft für Galeria Kaufhof am Neupfarrplatz in Regensburg

Regensburg. Es ist sicher nicht Regensburgs schönstes Gebäude. Aber als Leerstand hätte das letzte große Kaufhaus der Altstadt mit Dachterrassenblick auf den Dom erst Recht eine schmerzliche Lücke gerissen. Entgegen aller Unkenmeldungen gibt es jetzt doch eine Zukunft für Galeria Kaufhof am Neupfarrplatz.

Galeria Kaufhof in Regensburg im Hintergrund der Neupfarrkirche. Foto: jrh

Die Schließung der Kaufhof-Filiale am Neupfarrplatz konnte offenbar abgewendet werden. Nach Informationen der Mittelbayerischen Zeitung soll eine Telefonkonferenz, an der Olivier Van den Bossche, neuer Chef von Galeria Kaufhof Karstadt, und Klaus Lipka, Vertriebschef von Galeria teilnahmen, das drohenden Aus in letzter Sekunde verhindert haben. Die Immobilieneigentümer und Galeria haben sich auf eine Mietminderung geeinigt.

Söder und Aiwanger mischten mit

Damit wäre der lange Schwebezustand, unter dem sowohl die Mitarbeiter als auch die Stadt Regensburg litten, beendet. Seit der Bekanntgabe der beabsichtigten Schließung der Regensburger Filiale drangen keine Informationen über die Verhandlungen zwischen dem Wirtschaftsministerium, Galeria-Inhaber René Benko und dem Eigentümer der Immobilie an die Öffentlichkeit.

Vergangene Woche schaltete sich neben Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in die Verhandlungen ein und bot finanzielle Unterstützung für die Sanierung des Standorts an. Auch über diese Ergebnisse wurde offenbar Stillschweigen vereinbart.

Oberbürgermeisterin: Wie sieht die Anpassung konkret aus?

Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer gibt sich deshalb zunächst vorsichtig optimistisch: „Wenn das stimmt, was man nun aus verschiedenen Quellen hört, ist das großartig“, sagt das Stadtoberhaupt. „Ich freue mich ungemein für die Altstadt“ Allerdings stelle sie sich die Frage, wie jetzt konkret weiter verfahren würde. „Was bedeute es, die Filiale an das zukünftige Konzept von Galeria anzupassen?“

Entscheidend sei, was wann am Standort geschehe. „Ich habe vor einigen Tagen ein Schreiben an die Kanzlei geschickt, die den Eigentümer vertritt“, lässt sie Unmut über die unbefriedigende Kommunikation durchblicken, „und erneut appelliert, dass alle, die am zukünftigen Standort beteiligt sind, miteinander sprechen – von Angesicht zu Angesicht.“

Viele Mitarbeiter suchten neue Jobs

„Die Freude ist natürlich riesig“, sagt Betriebsrat Andreas Prasch. Die Mitarbeiter vor Ort in Regensburg seien erleichtert. Andererseits hätten viele bereits nach neuen Jobs gesucht. „Wir sind alle sehr glücklich“, atmet auch Roman Kasimir, Filialleiter am Neupfarrplatz, auf. „Das sind fantastische Nachrichten sowohl für unsere Mitarbeiter als auch für Galeria und natürlich für die Stadt Regensburg.“

„Jetzt müssen wir uns um die gekündigten Mitarbeiter kümmern“, sagt Prasch, „die Kündigungen können einvernehmlich zurückgezogen werden.“ Eine spezielle Task-Force werde sich laut Betriebsrat darum kümmern, wie es am Standort Neupfarrplatz genau weitergeht. „Alle Mitarbeiter, die dies wünschen, können weiterhin bei Galeria Kaufhof am Neupfarrplatz arbeiten“, bestätigt auch der Kaufhof-Filialleiter.

Galeria Kaufhof in Regensburg: Blick über den Neupfarrplatz von der Dachterrasse. Foto: Jürgen Herda

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