Juz ist kein “Schandfleck”, sondern ein Ort für alle

Weiden. Das Jugendzentrum ist ein wichtiger Ort: Hier sind alle Jugendlichen willkommen, auch wenn sie Probleme machen. Denn das Juz ist keine Kneipe, sondern ein pädagogischer Ort. Ein "Schandfleck" wird es erst, wenn es Problemfälle aussperrt.

Das Juz beim Skatecontest. Bild: David Trott

Eins ist mal sicher: Das Juz-Team und über 60 Ehrenamtliche ermöglichen den Jugendlichen in Weiden und Umgebung die coolsten und bestbesuchtesten kostenlosen Angebote der Stadt. Daneben hat das Haus noch vier Tage die Woche geöffnet, und bietet offene Jugendarbeit.

Juz ist keine Kneipe

Mit dem Konzept der offenen Jugendarbeit geht auch ein pädagogischer Auftrag einher: Der lautet nicht, dass alle, die Probleme machen, einfach rausgeschmissen werden, wie in einer Kneipe. Das Juz ist keine Kneipe, es ist ein pädagogischer Ort in der Tradition der emanzipatorischen Jugendarbeit der 1970er. Das Juz orientiert sich an den Bedürfnissen der Jugendlichen, und richtet seine Angebote danach aus.

Und wenn Jugendliche zwei Jahre zu Hause nahezu eingesperrt sind und sich dafür entscheiden, jetzt alles nachzuholen, und sich besinnungslos zu betrinken, wie in den Osterferien der Fall, dann richten sich der Ort und seine Mitarbeitenden auch daran aus. Klar, so etwas braucht Zeit und Geduld, und auch etwas Nachsicht. Das Haus jedoch als “Schandfleck” zu bezeichnen, wenn es mal Probleme gibt, wie es in der Tageszeitung nahe gelegt wurde, verkennt den pädagogischen Auftrag eines Jugendzentrums.

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Das Juz erlebt nach dem Corona-Lockdown einen Boom. Die Mitarbeiter erzählen, wie sie mit den Herausforderungen umgehen. Hier geht es zum Artikel.

Hier bekommen alle Hilfe

Es ist auch klar, dass Jugendliche, die durch ihr Verhalten eine Gefahr für andere sind, dauerhaft andere Orte und Menschen benötigen. Deshalb haben die Mitarbeitenden Hausverbote ausgesprochen. Das heißt aber nicht, dass sie die Problemfälle rausgekickt haben, sondern sie haben andere Stellen der Jugendhilfe eingeschaltet. Ein Glück für die Jugendlichen und ihr Umfeld, dass sie im Juz unter Sozialarbeitern so aufgefallen sind. Denn hier bekamen sie Hilfe.

Ihren Job machen die Mitarbeitenden erst falsch, wenn sie hoffen, dass sich die Kids abends auf Parks und Bäder verteilen, wo sie ohne pädagogische Aufsicht die Sau raus lassen. Das Juz wird erst ein Schandfleck, wenn er nicht mehr offen für alle ist.

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