Klopfgeräusche aus dem Sattelanhänger – Fahrer und Polizisten reagierten schnell

Weiden/Nabburg/Wernberg. Ein Lastwagenfahrer suchte sich am Mittwoch Hilfe bei der Verkehrspolizeiinspektion, nachdem er ein Klopfen aus dem Laderaum wahrgenommen hatte. Die Polizei fand daraufhin fünf Männer im verplombten Anhänger.

Verkehrskontrolle Polizei Symbolbild
Symbolbild: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell

Von Montag bis Donnerstag führt die Schwerverkehrskontrollgruppe der Verkehrspolizeiinspektion Weiden Kontrollen mit dem 76. Ausbildungsseminar der Bereitschaftspolizei in Nabburg durch. Die Aktion auf dem Parkplatz Wittschauer Höhe dient der praxisnahen Einweisung in die Arbeit einer Verkehrspolizeiinspektion, insbesondere der Tätigkeiten einer Schwerlastkontrollgruppe.

Lastwagenfahrer gerät in Panik

Am Mittwoch gegen 10.35 Uhr wurden die Beamten jedoch durch eine nicht alltägliche Situation überrascht. Ein Lastwagenfahrer, der aufgrund seiner Aufregung offensichtlich alle Sicherheitsaspekte außer Acht ließ, eilte quer über die Autobahn zu der in Richtung Tschechien aufgebauten Kontrollstelle. Sichtlich aufgebracht teilte er den Beamten mit, dass er aus dem Sattelanhänger seines auf dem gegenüberliegenden Parkplatz in Fahrtrichtung Nürnberg geparkten Sattelzug Klopfgeräusche gehört hätte.

Kräfte der Kontrollstelle verlegten ihn daraufhin sofort auf die andere Seite der Autobahn und hörten ebenfalls die Klopfgeräusche. Der verplombte Anhänger wurde unverzüglich geöffnet. Im unbeheizten Laderaum konnten fünf Männer in einem geschätzten Alter zwischen 16 und 30 Jahren festgestellt werden.

Schnelle Hilfe für die Frierenden

Die sichtlich unterkühlten Männer, die ohne Hilfe das Fahrzeug nicht mehr hätten verlassen können, wurden zunächst mit heißem Tee versorgt und zur weiteren medizinischen und allgemeinen Versorgung sowie der weiteren Sachbearbeitung der Bundespolizei in Waidhaus übergeben.

Den ersten Ermittlungen zufolge wurden die fünf Männer bereits in Rumänien von einem Schleuser auf den Sattelanhänger gebracht. Dabei spielte es für den Schleuser offenbar keine Rolle, dass er sie der Gefahr des Erfrierens aussetzte und hilflos zurückließ.

Die Kontrollbeamten setzten nach der Übergabe der Flüchtlinge an die Bundespolizei ihre Arbeit an der ursprünglichen Kontrollstelle zusammen mit ihren Ausbildern und Einweisern fort. Mancher jungen Beamtin und Beamten war jedoch anzusehen, dass ihnen die Eindrücke dieses Vorfalls noch länger in Erinnerung bleiben und bewegen werden.

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