Komplexe Bauvorhaben: Parkstein zahlt über 2 Millionen Euro

Parkstein. Es ist ein komplexes Projekt und so brauchte Architekt Armin Juretzka rund 80 Minuten, um dem Marktgemeinderat den Umfang des gemeindlichen Baus der neuen Wohngebäude Lichtensternstraße 10 und 12 sowie die Entwurfsplanung Lichtensternstraße 13, ebenfalls mit Wohnhaus und Parkdeck für 39 Personenkraftwagen, zu erläutern. Dabei wurde klar, dass die einstige Kostenberechnung nicht mehr zu halten ist.

Die beiden Häuser in der Lichtensternstraße werden abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Insgesamt entstehen in den beiden Häusern vier Wohnungen, davon vier im Erdgeschoss barrierefrei. Foto: Walter Beyerlein

Der Architekt erläuterte auch die Kosten für den Bau der Wohngebäude Lichtensternstraße 10 und 12. Unter dem Strich wird der Markt Parkstein dafür rund 2,4 Millionen Euro aufwenden
müssen. Armin Juretzka erklärte eingangs, dass sich die Projekte Lichtensternstraße 10 und 12 sowie 13 und 13a nicht schnittgenau trennen lassen.

Nach der Marktgemeinderatssitzung im Juni 2021 seien die damals im Gremium geäußerten Wünsche eingearbeitet worden. „Es ist ein komplexes Bauvorhaben“, bezeichnete der Architekt das gemeindliche Projekt.

Zuschüsse für alle Projekte

Für das Vorhaben Lichtensternstraße 13 und 13a zeigte der Architekt die Entwurfsplanung und auch die damit zusammenhängenden Arbeiten wie Abbruch und Entsorgung der alten
Gebäude einschließlich die Altlastenbeseitigung auf. Für das Projekt Lichtenstraße 10 und 12 hatte Juretzka neben der Entwurfsplanung auch die Kostenberechnung ermittelt.

Er wies darauf hin, dass in die Planung die Städtebauförderung mit einbezogen sei, weil der Markt für die Wohnungen in den Gebäuden 10 und 12 Zuschüsse nach dem Kommunalen Wohnungsbauförderprogramm und für das Parkdeck auf dem Areal 13 und 13a Zuschüsse nach der Städtebauförderung beantragen wird.

Plattformlift statt Aufzug?

Nach den aktuellen Planungen ist bei den Gebäuden Lichtensternstraße 10 und 12 kein Aufzug mehr geplant. Dennoch lässt der Architekt die Möglichkeit offen, einen Plattformlift für die Wohnungen in den Obergeschossen einzubauen. „Das wäre unkompliziert machbar“, sagte Juretzka, betonte aber, dass diese Kosten in der aktuellen Berechnung nicht enthalten seien. In jedem Fall aber seien die beiden Erdgeschosswohnungen barrierefrei erschlossen.

Ausdrücklich verwies Juretzka auf die vorliegende Zustimmung des Kreisbauamtes zur aktuellen Planung. Jetzt sei es wichtig, die Planung für die Gebäude 10 und 12 und deren Abbruch zügig voranzubringen. Aufgrund der direkten Nähe zum Projekt 13 und 13a würden beide Vorhaben zusammengeführt.

„Ortsgerechtes Gestaltungsbild“

Die Frage des Denkmalschutzes ist nach den Worten des Architekten vom Tisch, was sich bei Gesprächen mit der Regierung der Oberpfalz ergeben habe. Bei der Planung der Gebäude 10 und 12 werde aber großer Wert auf ein „ortsgerechtes Gestaltungsbild“ gelegt.

Das Parkdeck auf dem Grundstück 13 nannte Armin Juretzka einen „Beitrag für eine autofreie Stadt“. Insgesamt sind 39 Stellplätze vorgesehen, von denen sieben Parkplätze den Bewohnern der Häuser 10, 12 und 13 vorbehalten sind. Der Architekt erläuterte, dass das Parkdeck ebenso wie alle anderen Bauwerke mit großen Betonpfählen standfest gemacht werden soll. Das Parkdeck soll eine großzügige Einfahrt erhalten.

2,3 Millionen Euro für zwei Häuser

Laut Juretzka müsse man mit Baukosten für die Häuser 10 und 12 von 2.312.223 Euro rechnen. Dieser Betrag könne aber reduziert werden, sofern beim Bau entsprechende Abstriche gemacht würden. In der Summe sind auch die Baunebenkosten von circa 399.000 Euro und ein städtebaulicher Mehraufwand von 99.615 Euro enthalten.

Als Vorgabe nannte der Architekt einen möglichst zeitnahen Abbruch des Hauses 13 einschließlich der dortigen Garage, so dass in den Jahren 2023 bis 2025 mit dem Bau der Hausnummern 10 und 12 begonnen und dabei auch das Haus Nr. 13 mit einbezogen werden könne.

“Kosten laufen davon”

Martin Bodenmeier (FWG) hielt angesichts der Bausumme einen nochmaligen Redebedarf im Marktrat für notwendig. Er verstehe die Erhöhung der Baukosten nicht, zumal der früher geplante Aufzug im Haus 10 und 12 nicht eingebaut werde. Martin Gleißner (CSU) sprach sich für eine zügige Weiterarbeit am Projekt Hausnummer 10 und 12 aus.

Bürgermeister Reinhard Sollfrank nannte die Planungen schlüssig. Er sei aber sicher, dass selbst durch Kosteneinsparungen die ursprünglichen Kosten für die Hauser 10 und 12 nicht mehr zu halten seien. „Schön ist das nicht, die Kosten laufen uns davon“. Niemand habe gedacht, dass die Baukosten die zwei-Millionen-Grenze überschreiten könnten.

Marktrat stimmt zu

Der Marktgemeinderat stimmte der aktuellen Entwurfsplanung für die Häuser 10 und 12 mit sechs Einzelbeschlüssen zu, in denen unter anderem die Beibehaltung des KFW 40-Standards, die Ausschreibung des Abbruchs der Häuser 10 und 12 und auch die Ermittlung von
Einsparpotentialen festgelegt ist. Einstimmig genehmigte das Gremium die Planung für das Areal Hausnummer 13.

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