Landkreis Tirschenreuth sucht Lösung für ankommende Flüchtlinge

Tirschenreuth/Fockenfeld. Ein Jahr Ukraine-Krieg und eine nach wie vor voll belegte Notunterkunft in Fockenfeld – dies nahmen der Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht, der Landtagsabgeordnete Tobias Reis, Landrat Roland Grillmeier und Waldsassens Bürgermeister Bernd Sommer zum Anlass, das ehemalige Kloster zu besuchen und über die aktuelle Situation zu sprechen.

Albert Rupprecht erläutert Landrat Roland Grillmeier, Regierungsdirektorin Regina Kestel, MdB Tobias Reis, Bürgermeister Bernd Sommer (von rechts) sowie den weiteren Verantwortlichen seine Ideen. Foto: Landratsamt Tirschenreuth/Polster

Fockenfeld ist derzeit mit 187 Personen voll belegt. Die Bewohnerinnen und Bewohner kommen aus der Ukraine. Dies solle, so der Plan der Verantwortlichen, wenn möglich auch so bleiben. „Wir gehen weiterhin von einem großen Zustrom an Flüchtlingen nicht nur aus der Ukraine aus“, erklärte Roland Grillmeier, „Wohncontainer spielen daher in den Überlegungen durchaus eine Rolle.“ Erneut bedankte er sich beim BRK und dessen Kreisgeschäftsführer Holger Schedl. Aber auch weitere Ehrenamtliche würden die Notunterkunft in Fockenfeld betreuen, auch wenn die Suche nach Helfern immer schwieriger würde. Grillmeier appellierte daher an die Bevölkerung, weiterhin hilfsbereit und engagiert zu bleiben.

Spitzenpolitiker wollen mitarbeiten

Auch die Verantwortlichen im Landratsamt schlugen in diese Kerbe. Regierungsdirektorin Regina Kestel und Integrationslotsin Sarah Matzke hoben die Wichtigkeit des Ehrenamts hervor, gaben aber auch zu bedenken, dass das dringendste Problem die fehlenden Betten für die ankommenden Personen sei.

„Eigene vier Wände sind auf dem Weg der Integration von entscheidender Bedeutung“, so Matzke. „Jeder Flüchtling ist als Projekt zu sehen“, ergänzte Albert Rupprecht. „Man muss versuchen, die Männer und Frauen konsequent zu begleiten, keiner darf durch das Raster fallen. Mir ist durchaus bewusst, dass damit Kosten verbunden sind, aber ich bin bereit an einem Konzept für langfristige Integration im Landkreis Tirschenreuth mitzuarbeiten.“

Diesen Vorschlag unterstützte Tobias Reis: „Wir erstellen eine klare Analyse, was im Landkreis gut und schlecht läuft, holen alle wichtigen Vertreter an einen Tisch und entwerfen ein Konzept, auch um Zuständigkeiten zu klären.“ Reis erklärte sich bereit, diesen Termin zu koordinieren, alle anderen Gesprächsteilnehmer signalisierten ebenfalls Bereitschaft zur Mitarbeit.

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