Letztes Heimspiel 2022 gegen Braunschweig: Verletzungspech und neuer Jahn-Sportchef

Regensburg. Im Vorfeld der Partie des SSV Jahn Regensburg gegen Eintracht Braunschweig dominiert bei beiden Teams vor allem die Verletzungsproblematik.

Ganz bitter für den SSV und Scott Kennedy: Der Abwehrturm fällt wegen einer Schulterverletzung bis zur Winterpause aus und verpasst die WM. Bild: Jahn Regensburg

Beim letzten Heimspiel des Jahres empfängt eine defensiv arg gebeutelte Jahn-Elf Gäste aus Braunschweig, deren Personalsituation speziell im Sturm angespannt ist. Mit großer Spannung dürften diejenigen, die es mit den Regensburgern halten, auf die Auswirkungen des aufopferungsvollen Kampfes gegen den Hamburger SV blicken.

Neben den Fakten zum Mittwochsspiel hat der SSV Jahn Regensburg auch eine wichtige Personalentscheidung verkündet: Ab 1. Dezember übernimmt Tobias Werner (Infobox) das Ruder in der sportlichen Geschäftsführung. Vielleicht kann sich der neue Kaderchef vor Weihnachten gleich mal Gedanken über kurzfristige Verstärkungen machen.

Abstiegskampf im Jahnstadion

Auch wenn es beim ersten Blick auf die Tabelle nicht so aussieht, handelt es sich beim Aufeinandertreffen des SSV gegen den BTSV um ein waschechtes Abstiegsduell. Regensburg führt den Block der nach unten orientierten Mannschaften auf Platz Neun mit 18 Punkten und damit nur drei Punkte vor dem 17. Tabellenplatz an. Die Gäste aus Braunschweig liegen nur einen Punkt hinter den Domstädtern auf Platz Elf. Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic spricht von einer Abstiegskonkurrenz von „zwei Dritteln der Liga“.

Die Kontrahenten gehen am Mittwochabend jeweils mit der Hypothek einer Niederlage im vergangenen Spiel in die Begegnung. Allerdings sind durchaus unterschiedliche Tendenzen zu erkennen. Während Braunschweig durch ein absolutes Traumtor aus der Serie von acht ungeschlagenen Spielen gerissen wurde, ist die Jahn-Saison bislang ein stetiges Auf und Ab.

Jahn Regensburg im Würgegriff der Verletzungssorgen

Die Herausforderungen nach der 1:3-Niederlage in Hamburg werden für den SSV Jahn Regensburg nicht kleiner. Gegen Eintracht Braunschweig wird man wieder mit einem absoluten Rumpfkader antreten müssen und abermals Einfallsreichtum bei der Startformation beweisen müssen. Dazu kommt, dass beim aufopferungsvollen Kampf gegen den HSV einige Akteure sicherlich Körner gelassen haben und am Samstag schon das dritte Spiel der englischen Woche ins Haus steht.

Es gibt aber auch positives zu berichten vor der Partie gegen die Nord-Löwen. Trainer Selimbegovic ist nach überstandenem grippalen Infekt wieder fit, wird aller Voraussicht nach aber noch nicht an die Seitenlinie zurückkehren. Außerdem wird Benedikt Saller wieder zur Verfügung stehen, was die angespannte Lage in der Defensive etwas beruhigen sollte. Hinter Steve Breitkreuz, der noch über Kopfschmerzen klagt, steht jedoch noch ein Fragezeichen. Hier sollte Vorsicht der beste Ratgeber sein, denn die Diskussion um langwierige Folgen von Kopfverletzungen ist nicht erst seit der Kopfball-Diskussion im Jugendbereich ein Thema.

Eintracht Braunschweig gehen die Stürmer aus

Auch den Aufsteiger plagen Verletzungssorgen, die bei den Gästen aber vor allem die Offensive betreffen. BTSV-Trainer Michael Schiele muss auf Topscorer Immanuel Pherai verzichten, der bislang drei Treffer vorbereiten und vier selbst erzielen konnte. Auch Toptorschütze Anthony Ujah (fünf Treffer) droht den Braunschweigern im Jahnstadion abzugehen.

Beim Blick auf das Defensiv-Aufgebot des Jahns wird dieser Umstand den Regensburger Zielen nicht abträglich sein. Selbstverständlich sind dabei die Wünsche von Selimbegovic, der hofft, dass die Akteure des Gegners „nicht zu schwer verletzt sind“.

Muss sich mit der Kaderzusammenstellung seiner Vorgänger befassen: Neu-Sportdirektor Tobias Werner. Foto: SSV Jahn Regensburg
Tobias Werner wird neuer Geschäftsführer Sport des SSV Jahn. Foto: SSV Jahn Regensburg

Tobias Werner neuer Sportchef

Tobias Werner ergänzt ab dem 1. Dezember die Geschäftsführung der Jahn KG. Der 37-jährige fungiert künftig an der Seite des kaufmännischen Geschäftsführers Philipp Hausner als Geschäftsführer Sport und tritt somit die Nachfolge von Roger Stilz an.

Rothammer: „Ehrgeiziger Teamplayer“

Nach dessen Ausscheiden habe man in den vergangenen Wochen viele intensive Gespräche mit Kandidaten für die Neubesetzung der Position geführt. „Tobias Werner hat dabei einen nachdrücklich positiven Eindruck hinterlassen“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Hans Rothammer. „Nach unserer Überzeugung passt er insbesondere aufgrund seiner Persönlichkeits-, Kooperations- und Kommunikationskompetenz sowie seiner Erfahrung als Spieler und Sportdirektor sehr gut zum vakanten Aufgabengebiet.“

Werner verstehe sich zudem als Teamplayer und sein darüber hinaus sehr ehrgeizig und entwicklungswillig. „All das sind Attribute, die für den SSV Jahn und seinen Weg der vergangenen Jahre stehen.“ Für „die konstruktive Herangehensweise“ dankte Rothammer den Verantwortlichen des FC Carl Zeiss Jena, „die es möglich macht, dass Tobias Werner bereits am 1. Dezember beim SSV Jahn beginnen kann“.

Werner: „Voller Tatendrang“

„Ab dem 1. Dezember werde ich voller Tatendrang und Begeisterung, aber auch mit dem nötigen Respekt und Fokus an meine neuen Aufgaben herangehen“, zeigt Tobias Werner Vorfreude. „Mit Mut und im Wissen um die Besonderheiten und Stärken des SSV Jahn möchte ich die gesteckten Ziele erreichen und dadurch einen Beitrag zur positiven Entwicklung des SSV Jahn leisten.“

Seit Mai 2020 stand Werner als Sportdirektor bei Carl Zeiss Jena unter Vertrag. Zuvor war er zwischen Juni 2019 und Mai 2020 in der Geschäftsstelle des FC Augsburg tätig. Seine aktive Fußballerkarriere startete Werner im Nachwuchs des FC Carl Zeiss Jena. Anschließend war er von 2008 bis 2016 größtenteils beim FC Augsburg (208 Pflichtspiele, 38 Tore) in der 1. und 2. Bundesliga aktiv sowie jeweils eine Saison beim VfB Stuttgart und beim 1. FC Nürnberg. 2019 beendete Werner schließlich seine aktive Karriere.

* Diese Felder sind erforderlich.